Herr Brüggemann erläuterte den Hintergrund einer Umfrage bei den Kunden des Großen Abonnements und einer repräsentativen Umfrage bei 400, nach dem Zufallsprinzip, aus­gewählten Kamenerinnen und Kamenern

 

Im Kulturausschuss sei mehrfach über eine Umfrage und deren Inhalte gesprochen worden. Schließlich habe man den Fragenkatalog im Ausschuss vorgestellt und ihn danach auf den Weg gebracht.

 

Nahezu zeitgleich seien die Eckpunkte einer bundesweiten Studie zum Besucherverhalten auf der INTHEGA - Frühjahrsklausur präsentiert worden, die im Ergebnis einen bundesweiten Rück­gang von Theaterbesuchern in einer Größenordnung von 10 % feststelle. Dieser Rückgang treffe kleinere wie größere Häuser gleichermaßen. Festgestellt sei auch, dass die finanzielle Unterdeckung besorgniserregend steige. Erhöhte Preise könnten den Einnahmeverlust kaum wettmachen.

 

Allerdings gäbe es auch Wachstumspotentiale. Die gäbe es bei den klassischen Konzerten, bei den Musicals und bei den Lustspielen.

 

Das decke sich, so Herr Brüggemann, auch mit den Erkenntnissen der Kamener Befragung. Die zeigen überdies als Fazit, dass die Kunden der Konzertaula Kamen sich langjährig binden, dass die Angebotsmischung aus Veranstaltungen an Werktagen und an Wochenenden akzep­tiert werde, dass die Anfangszeit mit 20 Uhr die bevorzugte sei und dass wohl das jetzige Ange­bot mit 9 Veranstaltungen genau richtig sei.

 

Auch in Kamen seien Musicals, Lustspiele, aber auch Schauspiel und Kabarett prägender Wunsch. Rund 80 % der Kamener Kunden seien älter als 60 Jahre und 70 % der Kunden seien weiblich.

Insgesamt, so Herr Brüggemann, sei überraschende Erkenntnis, dass man trotz der Terminfülle aus anderen Gründen offensichtlich die Angebotsintensität weiter haben wolle.

 

Man werde die Erkenntnisse der Befragung im 1. Halbjahr des kommenden Jahres näher unter­suchen.

Dabei werde man auch die Frage im Ausschuss zu erörtern haben, wie es gelingen könne, Jugendliche und/oder jüngere Interessentinnen und Interessenten an die Kultur heranzuführen und sie idealerweise an die Veranstaltungsreihen zu binden.

 

Im Frühjahr des nächsten Jahres werde es zu engagierten Diskussionen über die finanzielle Entwicklung der Stadt Kamen kommen.

Der werde sich wohl auch der Kulturausschuss stellen wollen.

Herr Brüggemann machte deutlich, dass die Veranstaltungsfülle einerseits und die Nachfrage mit Blick auf die Refinanzierung andererseits zu analysieren und positiv zu korrigieren seien. Es werde sich daher wohl auch die Frage stellen, Eintrittspreise zu erhöhen und/oder Veranstaltun­gen zurückzufahren. Die Verwaltung beabsichtige in diesen Themenkreis hinein eine Abstim­mung mit den kommunalen Nachbarn aus Unna, Bönen, Bergkamen und Lünen zu suchen. Im Ziel dieser Abstimmung stehe der Ansatz der Regionalisierung der Kulturangebote und damit die weitere Ausbildung von Schwerpunkten.

 

Herr Eckardt stellte für die SPD heraus, dass der Rat vor schwierigen Finanzentscheidungen stehe, aber auch der Bürger mit seinem Nachfrageverhalten dazu beiträgt, dass es weiterhin in Kamen interessante Kulturangebote geben werde. Zur Vorstellung der Besucherumfrage befand Herr Eckardt, dass die Alterstruktur Anlass zu Bedenken gibt. Er teilte im Übrigen die Auffas­sung, dass es notwendig sei, junges und jüngeres Publikum am Besuch der Vorstellungen in der Konzertaula zu interessieren. Auch Herr Eckardt wollte nicht ausschließen, dass im Rahmen der Finanzdiskussionen die Möglichkeit höherer Eintrittspreise zu diskutieren sei.

 

Für die CDU erklärte Herr Weber, dass anscheinend die Altersgruppe "50 - 80 Jahre" die Ziel­gruppe der Besucher der Konzertaula Kamen sei. Auch innerhalb seiner Fraktion stelle sich die Frage, wie man jüngeres Publikum binden könne.

 

Herr Frieling erläuterte, dass nach der Vorstellung des Kulturprogramms zur Saison 2009/2010 im Stadtseniorenring der Stadt Kamen bereits der Wunsch zur gemeinsamen Teilnahme an einer Veranstaltung durch den Stadtseniorenring geäußert worden sei.