Beschluss:

 

Der Planungs- und Umweltausschuss beauftragt die Verwaltung, die Ausschreibungen unter Berücksichtigung des o. g. Beratungsergebnisses zur Materialauswahl vorzubereiten und durchzuführen.


Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen


Herr Lipinski begrüßte Herrn Kühnert (Ing. Büro Kühnert, Bergkamen) und Herrn Moczala (Architekturbüro B.A.S., Weimar) als Gäste zu diesem Tagesordnungspunkt.

 

Herr Baudrexl teilte mit, dass es in dieser Sitzung keine weiteren Informationen zum Planungs­stand gebe. Vielmehr solle nunmehr in Anknüpfung an den Ortstermin am 18.03.2009, in dem Musterflächen für Pflaster und Klinker vorgestellt wurden, eine Konkretisierung zur Material­auswahl erfolgen. Im Ortstermin wurden 3 Pflastervarianten vorgestellt. Die entsprechenden Muster wurden in der Sitzung nochmals gezeigt und durch Herrn Baudrexl näher erläutert. Seitens der Verwaltung werde der Pflasterstein der Fa. Metten vorgeschlagen, so erklärte Herr Baudrexl. Im Vergleich zu dem Pflastermaterial des mittleren Preissegments betrage die Kostendifferenz 3,00 €/qm. Bei einer Fläche von 4.000 qm seien dies mithin 12 T€. Dies sei in Bezug auf die bessere Qualität, Farbbeständigkeit und Reinigungsfähigkeit des Pflasters gerechtfertigt. Der Kostenrahmen werde eingehalten.

 

Diese Ausführungen wurden durch Herrn Liedtke nochmals bestätigt. Des Weiteren wies Herr Liedtke auf die besondere städtebauliche Bedeutung der Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes hin, die einen besonderen Qualitätsmaßstab erforderlich machen würde.

 

Frau Schneider wies auf die bei dem im Bereich der Maibrücke verlegten Pflaster gewesenen Problematik der mangelnden Griffigkeit (Rutschgefahr) hin. Entscheidend sei die Nutzbarkeit des Bahnhofsvorplatzes, die durch Rutschgefahr nicht eingeschränkt sein dürfe. Darauf sei unbedingt zu achten.

 

Dazu erklärte Herr Liedtke, dass nicht beabsichtigt sei, eine „Schlinderbahn“ zu bauen. Das Pflaster an der Maibrücke sei nicht mehr rutschig. Selbstverständlich stünde die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer im Vordergrund und werde berücksichtigt. Zur Griffigkeit des Pflasters würden mit der Ausschreibung auch entsprechende Nachweise gefordert.

 

Frau Dyduch stützte die Anforderung in Bezug auf die Rutschsicherheit des zu verlegenden Pflasters und bat darum, ein diesen Anforderungen entsprechendes Pflaster, welches hinsichtlich der Qualität im Einklang mit den städtebaulichen Anforderungen stünde, auszu­wählen. Sie vertraue dem Sachverstand der Verwaltung und der Beurteilung durch die anwesenden Fachingenieure.

 

Mit Rückblick auf den Ortstermin zur Materialauswahl, bei der als Grundton für die Klinker­fassade weniger Rottöne, dafür die Farbrichtung Anthrazit, gewünscht wurde, präsentierte Herr Liedtke in der Sitzung die neuen Mustertafeln für die Parkhausfassade. Er wies darauf hin, dass geringe Farbabweichungen durch den Herstellungsprozess möglich sind (Brennverhalten, Naturprodukt). Zur besseren Veranschaulichung zeigte er Fotos von Referenzobjekten (s. Präsentation). Er schlug vor, eine strukturierte Oberfläche gegenüber einer glatten Ober­fläche vorzuziehen.

 

Dazu ergänzte Herr Moczala, dass die raue Oberfläche insgesamt natürlicher wirke.

 

Die Verwaltung schlage vor, so führte Herr Liedtke weiter aus, die gezeigten Mustertafeln in Anthrazittönen mit strukturierter Oberfläche für die Klinkerfassade des Parkhauses als Material auszuwählen. Die vorgeschlagene Qualität werde für das Bauvorhaben als angemessen beurteilt und berücksichtige die städtebaulichen Anforderungen. Für die Ausschreibung sei nunmehr lediglich eine Materialauswahl zu treffen.

 

Herr Diederichs-Späh erkundigte sich nach der im Ortstermin bereits angesprochenen Fugenausbildung in Bezug auf die Reinigungsmöglichkeiten (z. B. Graffiti).

 

Dazu erläuterte Herr Liedtke, dass eine nicht zu tiefe, glatte, anthrazitfarbene (mittlerer Farbbereich) Fuge vorgeschlagen werde. Die Hersteller raten von Zusatzstoffen in den Fugen ab. Ebenfalls von einer Gesamtversiegelung der Fassade als Graffiti-Schutz werde abgeraten, da nach jeder Reinigung diese Versiegelung neu aufzutragen sei.

 

Auf Nachfrage von Herrn Diederichs-Späh erläuterte Herr Moczala zu den vorgeschlagenen Fassadengittern, dass das angekündigte Musterexemplar der mittleren Maschengröße seitens des Herstellers derzeit nicht verfügbar sei. Unter Berücksichtigung der einzuhaltenden Lüftungs­querschnitte werde eine mittlere Größe, die zwischen den vorliegenden Mustern liege, vorge­schlagen.

 

Herr Lipinski fasste das Beratungsergebnis zur Materialauswahl wie folgt zusammen:

 

·         Pflasterstein: beige, Fa. Metten (entsprechend dem vorliegenden Muster)

·         Klinker: Grundton anthrazit, strukturiert (entsprechend der vorliegenden Mustertafeln)

·         Gitterfassade: mittlere Maschengröße (angepasst an erforderlichen Lüftungsquerschnitt)