Herr Baudrexl wies einleitend darauf hin, dass in dieser Sitzung die Gestaltung des neuen Parkhauses im Vordergrund stehe und wünschte sich zum Ende der Beratung einen Konsens, mit dem die Verwaltung zeitnah in die Ausschreibung zur Errichtung des Parkhauses gehen könne.

 

Herr Moczala stellte den aktuellen Planungsstand zur Gestaltung des neuen Parkhauses vor. Er erläuterte anhand einer Präsentation die wesentlichen konstruktiven und gestalterischen Elemente. Der Materialmix aus Metall, Ziegel und Glas ermöglicht den Wechsel zwischen offenen, belüfteten und geschlossenen, körperhaften Flächen. Das dem Bahnhof zugewandte Treppenhaus erhält eine Glasfront. Hier soll außerdem ein Vordach den ÖPNV-Nutzern als Wetterschutz dienen.

Das Parkhaus erhält getrennte Ein- und Ausfahrtsbereiche, wird an drei Seiten mit neuen Bäumen umpflanzt und könnte gegebenenfalls auch Nisthilfen für Fledermäuse im Bereich der Ziegelflächen aufnehmen.

 

Ob die Rampenführung im Inneren des Parkhauses gleichgerichtet oder gegenläufig gebaut werde, sei noch nicht entschieden. Beide Varianten benötigten aber den gleichen Raum. Auch die Endhöhe des Gebäudes stehe noch nicht fest. Wegen des relativ hohen Grundwasserstandes, belegt durch ein seit kurzem vorliegenden Bodengutachten, ist aus finanztechnischen Gründen zu prüfen, ob das unterste Parkdeck in das Erdreich gebaut werden kann, wie ursprünglich geplant. Davon abhängig beträgt die Bauhöhe ca. 13,5 oder 15,0 m.

 

Herr Moczala zeigte einige Materialmuster für die Streckmetallelemente und Ziegel. Wegen des besseren Kontrastes zu den Glas- und Metallflächen empfahl er die Verwendung einer Mischung aus dunkleren Ziegeln mit „handwerklichem“ Charakter.

 

Frau Dyduch bewertete den Gestaltungsentwurf positiv und erwarte, dass sich das neue Gebäude gut in das Umfeld einfüge.

 

Herr Diederichs-Späh fragte, ob es durch die Streckmetallelemente der Fassade zu Blendungseffekten für den Straßenverkehr und in der Dunkelheit zu Beeinträchtigungen durch das aus dem Parkhaus herausfallende Licht kommen könne.

 

Herr Moczala antwortete, dass gelegentliche Spiegelungen nicht auszuschließen, nach jetziger Kenntnis aber nicht problematisch seien. Das Beleuchtungskonzept sehe darüber hinaus eine strahlungsreduzierte Lichttechnik und nur eine gezielte Ausleuchtung der gewünschten Flächen vor. Das in die Umgebung austretende Streulicht werde dadurch minimiert.

 

Herr Kühnapfel freute sich über den Nisthilfen-Vorschlag und bat um vorherige Abstimmung mit den der Verwaltung bekannten Experten. Er regte an, auch über Nisthilfen für andere Tiere, z.B. Mauersegler, nachzudenken. Das Begrünungskonzept sei aus seiner Sicht zu mager. Er schlug vor, auch über eine Fassadenbegrünung nachzudenken. Aus Gründen des Insektenschutzes sollte das ausstreuende Licht reduziert und insektenfreundliche Leuchtmittel eingesetzt werden. Insgesamt werde der Entwurf von seiner Fraktion mitgetragen.

 

Herrn Kissing erschien die Fassadengestaltung noch zu massig. Er sprach sich für eine stärkere Gliederung aus. Außerdem bat er die Verwaltung, bei der Materialauswahl auch die Folgekosten zu betrachten. Er fragte nach der Graffiti-Anfälligkeit der Materialien und der Berücksichtigung des Themas „Angsträume“.

 

Herr Moczala antwortete, das ein rauer, dunkler Ziegel vermutlich nicht die erste Wahl für Graffitisprayer sei, darüber hinaus aber über ein Graffitischutz nachgedacht werde. Dem Thema Angsträume werde durch eine helle, offene Bauweise Rechnung getragen. Durch eine hohe Frequentierung des Bahnhofbereiches und der gegenüber liegenden Polizeistation erhöhe sich das Sicherheitsgefühl.

 

Hinsichtlich der Folgekosten erkannte Herr Baudrexl hier keine Probleme. Die eingesetzten Materialien hätten sowohl Vor-, als auch Nachteile. So sei eine Glasfassade im Treppenhaus in Herstellung und Reinigung vergleichsweise teurer, wirke aber Angsträumen entgegen und führe tagsüber zu Energieeinsparungen, weil auf eine künstliche Beleuchtung verzichtet werden könne. Auf Wunsch könne man aber in der nächsten Sitzung hierzu berichten.

 

Herr Kissing wiederholte seine Bitte nach einer Aussage zu den Folgekosten.

 

Herr Müller erkundigte sich, auf welche Bauzeit man sich bei dem Parkhaus einstellen müsse.

 

Herr Baudrexl antwortete, dass man mit den Sommerferien beginnen wolle, um den geringeren Parkdruck während der Ferien zu nutzen. Insgesamt rechne man mit einer Bauzeit von ca. einem halben Jahr. Ausweichparkplätze werden während dieser Zeit angeboten.

 

Herr Kloß begrüßte die ansprechende Planung. Hinsichtlich der offenen Bauweise fragte er nach dem Grad der Lärmbelästigung durch Fahrgeräusche oder Türenschlagen im Parkhaus.

 

Herr Liedtke verwies auf das vorliegende Lärmgutachten des TÜV, das hier keine Grenzwertüberschreitungen feststellte.

 

Frau Hartig fragte nach dem Verbleib der behindertengerechten Toilette während der Bauphase und ob eine Integration in das neue Parkhaus angedacht sei.

 

Herr Baudrexl stellte fest, dass eine Integration nicht geplant sei. Ein Ausweichstandort während der Bauphase sei nicht möglich.

 

Herr Kloß sprach sich für eine Toilettenanlage im Parkhaus, ein Angebot für Kurzzeitparker und einen Taxiunterstand aus. Er fragte auch nach der Unterbringung eines Kiosks.

 

Herr Baudrexl verwies auf die vorgestellte Planung. Ein weiterer Bedarf werde nicht gesehen. Ein Kioskersatz im neuen Parkhaus sei nicht möglich. Mit Blick auf die Sorgen des jetzigen Pächters habe die Stadt aber versucht, in verschiedene Richtungen zu vermitteln, so beispielsweise in Richtung einer Unterbringung im Bahnhofsgebäude.

 

Um den skizzierten Zeitplan einhalten zu können, müsse die Verwaltung die Bauleistungen für das Parkhaus im Februar ausschreiben. Daher bat Herr Baudrexl die Fraktionen um ein klares Signal, ob die Verwaltung auf der dargestellten Basis weiter verfahren könne oder ob noch Beratungsbedarf bestehe.

 

Stellvertretend für ihre Fraktionen stimmten Frau Dyduch und die Herren Kloß, Kissing, Kühnapfel und Büchel für den Vorschlag der Verwaltung, zeitnah in das Ausschreibungsverfahren zu gehen, um zeitliche Verzögerungen zu vermeiden.

 

Herr Baudrexl sagte zu, bei einem nächsten Ortstermin mit den Planungsbüros auch Vertreter der Fraktionen einzuladen, um beispielsweise die Materialmuster auch bei Tageslicht zu betrachten.