Zunächst stellte der technische Leiter des Eigenbetriebes, Herr Jungmann, einen ca.

8-minütigen Film zur gesetzlich vorgeschriebenen Dichtigkeitsprüfung von Hausanschlüssen vor. Dieser Film kann von Hauseigentümern über das Internet eingesehen oder als CD vom Eigenbetrieb ausgeliehen werden.

 

Herr Kloß bat um Erläuterung der jeweiligen Kosten der dargestellten Verfahren.

 

Herr Jungmann erläuterte, dass dies vom jeweiligen Einzelfall abhänge und je nach Schaden unterschiedliche Methoden sinnvoll seien. Der Schlauchliner sei zurzeit die günstigste Lösung und habe mittlerweile eine Lebensdauer von bis zu 50 – 70 Jahren.

 

Frau Dyduch fragte nach, ob einzelne Firmen empfohlen werden dürfen.

 

Herr Jungmann informierte, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Dichtigkeitsprüfungen der Hausanschlüsse durch die Grundstückseigentümer bis 2015 abzuarbeiten seien. Für die Eigen­tümer habe man eine Liste von Firmen zusammengestellt, mit denen die Stadt zusammen­arbeitet.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kloß erklärte Herr Jungmann, dass das sogenannte Ausspritz­verfahren im Hausanschlussbereich eher unüblich sei.

 

Vor Einstieg in den eigentlichen Sachstandsbericht zu den laufenden Kanalbaumaßnahmen wies Herr Jungmann darauf hin, dass in 2008 überwiegend Planungsgrundlagen erarbeitet wurden und auch auf Grund der späten Einbringung des Wirtschaftsplanes 2008 bisher weniger Maßnahmen als in den Vorjahren umgesetzt werden konnten.

 

Herr Jungmann stellte folgende Maßnahmen an Hand von Fotos und Plänen vor:

 

-          Beim Kohlbach, der ursprünglich als Mühlenbach genutzt wurde, hatte es in der Ver­gangenheit mehrfach Probleme mit Hochwasser gegeben. Nachdem der Grundstücks­eigentümer, Herr Neuhoff, entsprechende Flächen (kostenlos) zur Verfügung gestellt hatte, wurde das neue Bett des Kohlbaches so dimensioniert und ausgebaut, dass es auch einem Jahrhundertregenereignis Stand hält.

-          Die Besitzung des Eigentümers Schulze-Berge im Bereich Buschweg hat bisher zur Körne entwässert. Da dies nicht mehr erlaubt ist, wird zur Schmutzwasserableitung eine entsprechende Anbindung an den Schmutzwasserkanal im Buschweg geschaffen.

-          Bei der Maßnahme Hansastraße sollen die Ausbauarbeiten noch in 2008 auf der Strecke zwischen Schleppweg und Perthesstraße beginnen. Der alte Mischwasserkanal wird durch einen neuen ersetzt, der ebenfalls als Mischwasserkanal konzipiert ist. Auch die Hausanschlüsse werden mit erneuert. Kurzfristig wird mit dem Beweissicherungs­verfahren begonnen. Es wird mit einer Bauzeit von 4 Monaten gerechnet. Die Bau­kostenschätzungen betragen ca. 350.000 € und die Schätzungen für Hausanschlüsse rd. 350 – 550 €/m.

-          Bei dem Mischwasserkanal im Buschweg ist geplant, im nächsten Jahr einen Inliner einzuziehen. Die Kosten hierfür betragen ca. 113.000 €.

-          Für die Maßnahme Am Schwimmbad wird mit Gesamtkosten in Höhe von 1.388.000 € gerechnet. Da die Stadt zeitgleich das Bahnhofsumfeld neu gestalten wird, wurden die Kanalplanungen auf einen größeren Bereich ausgedehnt, um flächendeckend einen optimalen Abfluss mit gleichzeitiger wirtschaftlicher Optimierung zu gewährleisten. Westicker Straße und Poststraße wurden neu in die Planung aufgenommen. Der Haupt­sammler wird vollständig erneuert und mit einer Kapazität ausgestattet, die auch ein Jahrhundertregenereignis aushält. (Anmerkung von Herrn Jungmann: Die Maßnahme stellt ein gutes Beispiel dar für Gesamtkostenveränderungen im Investitionsplan.)

-          Die Baumaßnahme Ostring war ursprünglich in geschlossener Bauweise vorgesehen. Auf Grund technischer Probleme wird sie nun in offener Bauweise erfolgen. Die Aus­schreibung für den Ausbau ist für Januar 2009 vorgesehen. Da sich der Kanal in einem sehr schlechten Zustand befindet, sind die Erneuerungsarbeiten dringend erforderlich.

-          Der Baubeginn zur Errichtung der Regenkläranlage und des Regenrückhaltebeckens am Schattweg wird voraussichtlich noch im Dezember erfolgen. Vorab ist eine Bomben­suche erforderlich.

-          Die Kosten für die Maßnahme Wasserstraße werden sich auf Grund von notwendigen Planungsänderungen von 80.000 € auf 220.000 € erhöhen.

-          Für die Maßnahe Barenbach – Entflechtung der Vorflut werden zurzeit die Entwurfs­vermessungen durchgeführt.

-          Der 2. Bauabschnitt Südfeld befindet sich in der Ausschreibungsphase. Die vormals geplante Variante, vorsorglich im Rahmen dieser Bauarbeiten einen zusätzlichen Kanal zu dem für zukünftige Wohnbauzwecke vorgesehenen Gelände an der Mühlhauser Straße zu bauen, wurde verworfen.

-          Der neue Kanalspülwagen der SEK kann voraussichtlich schon im Dezember in Betrieb genommen werden.

Frau Dyduch dankte dem technischen Leiter für seine umfassende Information.

 

Bezug nehmend auf die Planungsänderungen bei der Maßnahme Südfeld fragte Herr Kühnapfel nach, ob es nicht möglich sei, die Planungen vorher abzustimmen.

 

Herr Baudrexl erläuterte, dass die Planung, an der Mühlhauser Straße ein Wohnbaugebiet zu errichten, sehr langfristig ausgelegt sei. Da neue Erkenntnisse zu Aufwand und Kosten der Verlegung eines Kanals vorliegen, der erst in weiter Zukunft mit der Errichtung eines Wohnbau­gebietes in Betrieb genommen werde, habe dies zu einer erneuten Diskussion geführt.

 

Herr Standop erkundigte sich nach dem Stand der Umgestaltung der Wasserfläche Gartenstadt Seseke-Aue.

 

Herr Baudrexl erklärte, dass mit den beteiligten Wohnungsbauunternehmen über das auch im Ausschuss vorgestellte Vermüllungsproblem diskutiert worden sei. Die Unternehmen hätten jedoch signalisiert, dass sie eine Beibehaltung der Wasserfläche favorisierten. Es wurde verein­bart, dass die Wohnungsbaugesellschaften zunächst in einer Probephase mit den Mietern sprechen um sie zu überzeugen, durch entsprechende Verhaltensweisen das Müllproblem zu vermeiden.

 

Frau Dyduch wies darauf hin, dass die Flächen bei den Anwohnern nicht sehr beliebt seien und insbesondere Ängste vor Verletzungen bei Kindern bestünden.

 

Herr Baudrexl empfahl, die weitere Entwicklung nach den Gesprächen zwischen Wohnungs­baugesellschaften und Mietern zunächst zu beobachten.