Zur Entwicklung der Beschäftigtenzahlen bei der Stadtverwaltung gab Herr Tost an, dass der Frauenanteil in den vergangenen zwei Jahren um 1,4 % auf 48,3 % gestiegen sei. Er betonte, dass diese Veränderungen sich nur langsam abzeichnen, die Steigerung aber seit dem Jahr 2000 kontinuierlich stattfinde. An Fortbildungen haben Mitarbeiterinnen sowohl im Jahr 2007 als auch bis zum jetzigen Zeitpunkt im Jahr 2008 zu mehr als 50 % teilgenommen. Weiterhin beteilige sich die Stadt Kamen mit einem Tandem an dem zweiten Cross-Mentoring-Projekt im Kreis Unna, das am 16. Oktober gestartet sei und über ein Jahr laufe.

Herr Tost wies darauf hin, dass er zum jetzigen Zeitpunkt keine aussagekräftigen Vergleichs­zahlen bezogen auf den Personalstand am 30.06.2006 liefern könne. Grund hierfür sei die Überleitung der Beschäftigten vom BAT in den TVöD zum 01.10.2005. Mit dieser Überleitung seien die bisherigen Eingruppierungsmerkmale „Vergütungsgruppen sowie Lohngruppen“ in „Entgeltgruppen“ umgewandelt worden. Die Zuordnung verschiedener Vergütungsgruppen zu einer Entgeltgruppe verfälsche das Bild der Lohn- und Vergütungsgruppen und verhindere einen aussagekräftigen Vergleich. Eine Vergleichbarkeit sei erst wieder mit der Aufstellung des nächsten Frauenförderplanes gegeben, wenn eine entsprechende Entgeltzuordnung erfolgt sei. Herr Tost verdeutlichte diese Problematik anhand von Zahlen aus dem mittleren Dienst. Hier sei ein Teil des Arbeiterbereiches, in dem ein überproportional höherer Männeranteil vorhanden sei, neu in entsprechende Entgeltgruppen aufgenommen worden. Dadurch sei der Frauenanteil von 49,7 % auf 41,7 % gesunken. Im Höheren Dienst hingegen spiele die Entgeltgruppenzuordnung keine besondere Rolle. Herr Tost konnte deshalb für diesen Bereich konkrete Zahlen nennen.

Für den höheren Dienst lasse sich feststellen, dass der Frauenanteil von 20,8 % auf 26,3 % gestiegen sei, was u.a. auf die Bestellung des Gruppenleiters des Fachbereiches 10.1 zum Fachbereichsleiter zurückzuführen sei. Im gehobenen Dienst gebe es nur unwesentliche Verschiebungen. Hier liege der Frauenanteil bei rund 48 %.

 

Zu den Funktionsstellen gab Herr Tost an, dass durch das Ausscheiden von Frau Meißner keine Frau mehr eine Fachbereichsleitung inne habe. Von den 18 Gruppenleitungsstellen seien 5 mit einer Frau besetzt. Insgesamt gebe es am 30.09.2008 bei der Verwaltung 28 Funktionsstellen. Der Frauenanteil betrage 17,8 %, das sei 1 % weniger als bei der Aufstellung des Frauenförder­planes vor zwei Jahren.

 

Von insgesamt 5 Stellenausschreibungen konnten zwei Stellen mit einer Frau besetzt werden. Erfreulich sei hierbei anzumerken, dass im technischen Bereich mit Frau Harweg eine Inge­nieurin eingestellt und eine Verwaltungsstelle bei der Feuerwehr mit Frau Rydzy besetzt werden konnte, die gleichzeitig bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv sei.

 

Zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie konnte Herr Tost darauf verweisen, dass sich mit Datum vom 30.09.2008 auch zwei Männer in der Elternzeit befinden.

 

Abschließend wies Herr Tost daraufhin, dass die Verwaltung aufgrund der Zunahme von Teil­zeitkräften nicht mehr alle Wünsche der Beschäftigten erfüllen könne, insbesondere dem Wunsch nach ausschließlicher Vormittagsbeschäftigung. Die Verwaltung sei ein Dienst­leistungsbereich, in dem die Kundenorientierung hohe Priorität habe und die Erreichbarkeit für Bürgerinnen und Bürger ganztägig gewährleistet sein müsse.

 

Frau Grothaus ergänzte, dass sie als Gleichstellungsbeauftragte die teilzeitbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen unter Berücksichtigung der Interessen der Verwaltung bei der Verwirklichung ihrer Arbeitszeitwünsche unterstütze. Bisher konnte allen Teilzeitwünschen entsprochen werden. Lediglich bei der Festlegung der Arbeitszeit konnte die Verwaltung nicht allen Wünschen gerecht werden.

 

Frau Blecher wollte wissen, ob bei der Stadt Kamen auch Job-Sharing stattfindet.

 

Herr Tost antwortete, dass die Stadt Arbeitsplatzteilung ermöglicht. Sowohl hierbei als auch bei anderen Formen der Teilzeitarbeit werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedene Arbeitszeitmodelle ermöglicht.

 

Frau Mann erkundigte sich nach dem Anteil der Frauen im Ausbildungsbereich.

 

Frau Grothaus gab an, dass in der Ausbildung im gehobenen Dienst, als Bereich der zukünf­tigen Führungskräfte, junge Frauen zu 75 % vertreten seien.