Frau Müller begrüßte Herrn Pohnke und stellte ihn den Mitgliedern des Straßenverkehrsausschusses als den Gutachter vor, der die Machbarkeitsstudie für die Stadt Kamen erarbeitet habe.

 

Herr Pohnke stellte anhand von Power-Point-Präsentationen die beiden Knotenpunkte vor, für die Verbesserungen erarbeitet worden seien. Darüber hinaus führte er aus, dass zu jedem einzelnen Abschnitt Fragen gestellt werden könnten.

Ferner unterrichtete er die Mitglieder des Straßenverkehrsausschusses darüber, dass er vorab auf die Kreuzung Lünener Straße / Hochstraße / Westring eingehen werde, wobei generell vorab der Ist-Zustand und danach die Neuplanungen vorgestellt würden.

 

Auf die Kreuzung Hochstraße / Lünener Straße / Westring eingehend stellte er vorab dar, dass die überwiegende Anzahl der Verkehrsbeziehungen, insbesondere die Linksabbiegespur von der Lünener Straße in den Westring, einzeln geschaltet seien. Durch eine Zusammenfassung der drei Signalgruppen an der Lünener Straße würde hier bereits eine wesentlich kürzere Umlaufzeit erreicht werden.

 

Bei einer gleichzeitigen Zusammenfassung der Signalgruppen auf der Hochstraße in Richtung Hamm-Werne mit den Signalgruppen auf dem Westring in Fahrtrichtung Unna, respektive

einer späteren Hinzuschaltung der Linksabbiegespur vom Westring in die Lünener Straße, würde sich ebenfalls eine Verbesserung für Kraftfahrzeugführer und Fußgänger ergeben.

 

Insgesamt könne man an dieser Kreuzung mit einer neuen Steuerung bzw. Zusammenfassung von Signalgruppen eine Verkürzung der Umlaufzeit von bisher 122 Sekunden auf 90 Sekunden erreichen. Dadurch würde selbst in den Hauptverkehrszeiten so gut wie kein Rückstau mehr entstehen.

 

Auf die versetzte Kreuzung Auf dem Spiek / Kämertorstraße / Nordring / Westring / Stormstraße eingehend teilte er mit, dass hier durch eine Zusammenfassung von Signalgruppen eine bessere Koordinierung zu erreichen sei, aber nicht der gewünschte Verbesserungseffekt wie an der Kreuzung Hochstraße / Lünener Straße / Westring. Grund hierfür sei die bisher in die Schaltung integrierte Linksabbiegespur vom Nordring in die Kämertorstraße. Eine Verbesserung der Umlaufzeiten von bisher 122 Sekunden auf 90 Sekunden lasse sich in diesem versetzten Kreuzungsbereich nur erreichen, wenn die genannte Linksabbiegespur aufgehoben werde.

 

Anstelle dieser Linksabbiegespur könne dann eine verlängerte Linksabbiegespur ab der Einmündung Kämertorstraße bis zur Stormstraße eingerichtet werden. Aus Gründen der Verkehrssicherheit müsse vorab auf dem Westring mittels Hinweiszeichen auf diese Linksabbiegebeziehung in die Stormstraße hingewiesen werden, so dass die Kraftfahrzeugführer, die nach links in die viel befahrene Stormstraße abbiegen wollten, sich bereits ab der Kreuzung

Lünener Straße nach links einordnen könnten.

 

Die Aufhebung der Linksabbiegespur vom Nordring in die Kämertorstraße sei unproblematisch, weil hier selbst in den Hauptverkehrszeiten nur wenige Fahrzeuge betroffen seien und von den Fahrern nur geringe Umwege in Kauf genommen werden müssten.

 

Generell müssten bei beiden Kreuzungsbereichen neben der Erstellung neuer Signalgruppen auch die vorhandenen Induktionsschleifen überarbeitet und Vorschleifen eingebaut werden.

 

Ferner empfahl Herr Pohnke, die Lichtzeichenanlagen mit Leuchtdioden auszustatten, weil dieses wartungsärmer und energiesparender sei.

 

Die vorgestellten Neuerungen seien allerdings nicht mit den vorhandenen Lichtzeichenanlagen zu gewährleisten. Hier müssten vom Landesbetrieb NRW neue Anlagen installiert werden.

 

Die Frage von Herrn Feld, ob eine ÖPNV-Beschleunigung im Bereich Stormstraße in den Nord-

ring bzw. umgekehrt vorgesehen sei, wurde von Herrn Pohnke bejaht. Allerdings werde dieser Bereich für den ÖPNV nach Einbau einer neuen Lichtzeichenanlage nicht als kritisch angesehen, weil in diesem Kreuzungsbereich ebenfalls die Umlaufzeit von bisher 122 Sekunden auf 90 Sekunden gekürzt werde.

 

Herr Fuhrmann fragte an, ob in den Planungen die Lichtzeichenanlage im Kreuzungsbereich Friedhofstraße / Münsterstraße / Nordring / Ostring mit erfasst worden sei.

 

Herr Pohnke führte hierzu aus, dass dieser Knoten nicht überprüft worden sei, weil dort keine Problematiken aufgetaucht seien. Eine Einbeziehung in die Koordinierung sei nicht notwendig, weil dies bei einem Abstand von über 500 m nicht mehr relevant sei.

 

Von Herrn Koßmann wurde ergänzt, dass der angesprochene Bereich verkehrsmäßig unproblematisch und deshalb auch nicht überprüft worden sei.

 

Zum weiteren Ablauf erläuterte Herr Pohnke, dass eine Entwurfsplanung in Angriff genommen werde. Diese werde unter Einbeziehung des Landesbetriebes Straßenbau NRW als demjenigen, der die Anlagen im wesentlichen finanzieren müsse, erarbeitet.

 

Anschließend würden Ausführungsplanungen bis ins kleinste Detail vorgenommen, damit die Signalbaufirma wisse, was sie umzusetzen habe. Diese Ausführungsplanung, in der darauf hingewiesen werden müsse, dass die Signalanlagen erneuert werden müssten, würde ferner Grundlage für die Ausschreibung des Landesbetriebes Straßenbau NRW sein. In der Regel würden vom Landesbetrieb bis zu fünf Firmen um Abgabe eines Angebotes gebeten.

 

Herr Kemna richtete an Herrn Pohnke die Frage, ob der Landesbetrieb Straßenbau NRW bezüglich Erneuerung der Lichtzeichenanlagen eine Nutzen-Kosten-Analyse durchführen werde.

 

Herr Pohnke führte hierzu aus, dass Signalanlagen eine Lebensdauer von ca. 20 Jahren, max. 25 Jahren, hätten. Bei den in Rede stehenden Anlagen seien mit Phasenänderungen keine Verbesserungen mehr zu erreichen, sondern nur mit neuen Steuergeräten, Induktionsschleifen und wohl auch neuen Anlagen.

 

Er gehe davon aus, dass dann die Problematiken an den Kreuzungen behoben sein würden.

 

Wie er wisse, würde das Land NRW in derartigen Fällen auch die volkswirtschafltichen Schäden berücksichtigen, die von stehenden Fahrzeugen verursacht würden.

 

Ihm sei bekannt, dass auf mit der Kreuzung Hochstraße / Lünener Straße / Westring vergleichbaren Kreuzungen durch stehende Fahrzeuge ein hoher volkswirtschaftlicher Schaden entstehen würde, dessen konkreter Betrag in der Fachliteratur belegt sei.

 

Herr Lipinkski sowie Herr Kemna führten abschließend aus, dass hier durch neue Anlagen nicht nur die volkswirtschaftliche Belastung, sondern auch die Belastung für die Anwohner wesentlich geringer würde.

 

Der Bericht wurde von den Mitgliedern des Straßenverkehrsausschusses zustimmend zur Kenntnis genommen. Gegen den geplanten Wegfall der Linksabbiegespur vom Nordring in die Kämertorstraße wurden keine Bedenken erhoben.