Einleitend führten die Referentinnen aus, dass die ersten Mütterzentren in den 80er Jahren entstanden. Zur Zeit existierten ca. 40 Mütterzentren in NRW und rund 400 im gesamten Bundesgebiet. Die Interessenvertretung der Zentren erfolgt durch den Landesverband NRW sowie den Bundesverband der Mütterzentren.

Die Gründung des Familiennetzwerkes Kamen e.V. erfolgte im Oktober 2007. Beherbergt ist dieses zur Zeit in den von der Stadt Kamen zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten an der Bahnhofstraße 46.

Die Referentinnen hoben hervor, dass die Arbeit der Mütterzentren im hohen Maße durch bürgerschaftliches Engagement gekennzeichnet sei. Mütterzentren würden zur Erhaltung ihrer Unabhängigkeit selbst organisiert. Dies trüge auch zur verstärkten Identifikation der Besucher mit der Einrichtung bei. Die Funktionsweise der Mütterzentren sei generationenübergreifend angelegt. Man verstände sich als Anlaufstelle sowie Kontakt- und Begegnungsstätte für Menschen aller Generationen.

Anhand einer Bildervorschau stellten Frau Brückel und Frau Bürgelt modellhaft den Aufbau des Dortmunder Mütterzentrums dar. Kernstück sei, wie in jedem Mütterzentrum, das Cafe. In der Dortmunder Einrichtung seien regelmäßig auch Mitarbeiter des städtischen Jugendamtes vor Ort, um Hilfestellung zu leisten.

Das Kamener Zentrum solle von 3 Säulen getragen werden. Durch die Netzwerkarbeit solle die Familienselbsthilfe gestärkt und das Zusammenwirken von Vereinen, Verbänden und öffentlicher Verwaltung koordiniert werden.

Die Säule Arbeitsplätze sehe die Schaffung mütterfreundlicher Arbeitsplätze sowie die Einbindung der älteren Generation in die Strukturen des Zentrums vor. Weiterbildung und Qualifizierung sollen unter anderem den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern.

Eine dritte Säule ist das Angebot von unterschiedlichen Kursen. Exemplarisch erwähnten die Referentinnen die Abhaltung von Kursen durch Friseusen und Floristinnen, denen sich hierdurch die Möglichkeit eröffnen könnte, einen Kundenstamm zu gewinnen. Angedacht seien auch Fachvorträge von Rechtsanwälten.

In diesem Zusammenhang erwähnte Frau Brückel, dass an sie häufig der Vorwurf herangetragen würde, die Kursangebote des Mütterzentrums bedienten überwiegend den Mittelstand. Sie gab jedoch zu Bedenken, dass den Finanzzwängen ebenfalls Rechnung getragen werden müsse.

Zur Zeit würden die Räumlichkeiten an der Bahnhofstraße von der Stadt Kamen unentgeltlich zur Verfügung gestellt und stellten keine finanzielle Belastung dar. In längstens 2 Jahren wolle man finanziell auf eigenen Füßen stehen. Zudem sei damit zu rechnen, dass mittelfristig größere Räumlichkeiten bezogen werden müssten.

Für das Jahr 2008 formulierte Frau Brückel als Hauptaufgabe die Erstellung eines Familienführers.

 

Herr Plümpe erkundigte sich, inwieweit Arbeiten von hauptamtlich tätigen Personen ausgeführt würden

 

Frau Brückel teilte mit, dass niemand hauptamtlich beschäftigt würde. Die anfallende Arbeit würde z.Zt. von ca. 40 Familien geschultert.

 

Frau Müller stellte fest, dass gerade angesichts der Tatsache, dass keine hauptamtlich tätigen Personen beschäftigt würden,  eine große Aufgabenfülle auf den Verein zukommen würde. Ein finanzieller Anschub fände nur zur Zeit durch die kostenlose Raumgestellung seitens der Stadt Kamen statt. Sie stelle sich die Frage der Finanzierbarkeit.

 

Frau Brückel erwiderte, dass aktuell die Erhebung von Mitgliedsbeiträgen diskutiert würde.

Weiterhin bestünde die Möglichkeit der Gründung eines Fördervereins.

 

Frau Hartig fragte nach, wie man sich das Kursangebot vorstellen müsse. Würden z.B. Floristinnen vor Ort Blumen verkaufen?

 

Frau Brückel verneinte dies. Der Anreiz für die Kursleiter solle eher in der Möglichkeit liegen, neue Kunden zu gewinnen.

 

Frau Borowiak stellte die Frage, ob der Verein schon Sponsoren gewonnen habe.

 

Frau Brückel antwortete, dass man aktuell auf Sponsorensuche sei. Erfolge könnten aber noch nicht vermeldet werden.