Frau Hermsen referierte anhand einer der Niederschrift in Kopie beigefügten Powerpointpräsentation.

Einleitend wies sie darauf hin, dass das von ihr vorgestellte Zahlenmaterial mit dem 30.09.2007 ende. Es handele sich hierbei jedoch nicht um veraltete Zahlen, da Auswertungsgrundlage immer das jeweilige Ausbildungsjahr sei und dieses erstrecke sich über den 01. Oktober bis zum 30.09 des Folgejahres.

Im abgelaufenen Berichtsjahr habe sich die Lage auf dem Ausbildungssektor entspannt. So sei die Anzahl der angebotenen Ausbildungsstellen im Bereich der Agentur für Arbeit Hamm stark angestiegen. Leider habe man nicht jeden Bewerber vermitteln können. Hieran müsse gearbeitet werden.

Anhand einer Folie erläuterte Frau Hermsen, dass die Anzahl der angebotenen Ausbildungstellen im Jahr 2007, insbesondere in den Bereichen Industrie und Handel sowie im Handwerk, stark zugenommen habe. Sie wertete dies als Zeichen der guten Stimmung am Arbeitsmarkt.

Für den Bereich des Kreises Unna sei festzustellen, dass die Bewerberzahl gegenüber dem Vorjahr um fast 10% gesunken sei.

Anhand einer weiteren Folie betrachtete Frau Hermsen die Zusammensetzung des Bewerberkreises. Sie wies insbesondere auf den mehr als 50%igen Anteil von Bewerbern aus dem Vorjahr bzw. aus Vorjahren hin. Die Vermittlung dieses Personenkreises in eine Ausbildungsstelle genieße höchste Priorität. Entgegen der landläufig verbreiteten Meinung handele es sich hierbei eben nicht um Personen mit besonders schlechtem Bildungsstand.

So besäßen lediglich 8% dieses Personenkreises keinen Schulabschluss, 30% hätten einen Hauptschulabschluss und 40% einen mittleren Schulabschluss erreicht.

Mit einem weiteren Schaubild verdeutlichte Frau Hermsen den Verbleib der Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Erklärenswert sei hierbei der hohe Anteil an “Bewerbern, die nicht weiter betreut werden müssen”. 30% dieser Personen müssten wegen Schulbesuchs oder der Ableistung von Praktika nicht weiter betreut werden. Weitere 20% würden in Fördermaßnahmen vermittelt. 50% dieser Bewerber könnten nicht weiter betreut werden, da keine Angaben über ihren Verbleib vorliegen würden.

Für den Kreis der unversorgten Bewerber würde die Arbeitsagentur nach dem 30.09 eines jeden Jahres eine breit angelegte Nachvermittlung durchführen.

 

Frau Hermsen erläuterte weiterhin die unterschiedliche Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt innerhalb des Kreises Unna. Hier verwies sie im besonderen auf eine Steigerung von 25,8% der angebotenen Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr. Konkrete Erklärungen hierfür seien nicht möglich. Es könne sich hierbei schlicht und einfach um Nachholbedarf handeln.

 

Positiv zu erwähnen war aus Sicht von Frau Hermsen weiterhin die Tatsache, dass im Arbeitsamtsbezirk Hamm die Jugendarbeitslosigkeit von Januar 2006 – Dezember 2007 um ein Viertel gesunken sei, wobei für den Bereich der ALG II-Bezieher ein niedrigerer Rückgang zu verzeichnen war.

 

Abschließend verdeutlichte Frau Hermsen noch einmal, dass es ambitioniertes Ziel der Arbeitsagentur für dieses Jahr sei, alle Altbewerber in einen Arbeitsplatz zu vermitteln.

In NRW seien dies 30.300 Menschen. Auch hier führte sie noch einmal ins Feld, dass 60% dieser Menschen im Besitz eines mittleren Bildungsabschlusses seien. In Anbetracht der Tatsache, dass der Fachkräftebedarf der Wirtschaft vermutlich anhalten werde, hoffe sie, dass dieses Vermittlungsziel erreicht werden könne.

Unterstützend wirken könnte hier der sogenannte Ausbildungsbonus für Firmen. Das entsprechende Gesetzgebungsverfahren sei bis zum Beginn des nächsten Ausbildungsjahres

abgeschlossen.

 

Frau Müller wies auf den extrem hohen Anteil an Ausbildungsplatzbewerbern, die nicht weiter betreut werden müssen, da keine Informationen über ihren Verbleib vorlägen, hin. Sie erkundigte sich, inwieweit Möglichkeiten bestünden, diese Quote zu verringern.

 

Frau Hermsen erwiderte, dass man seitens dieses Personenkreises einfach keine Rückmeldungen erhalte, obwohl mehrfach Anschreiben ergehen würden.

 

Herr Plümpe meinte, dass man die hohe Dunkelziffer vielleicht durch verstärkten Datenabgleich mit anderen Behörden aufhellen könne.

 

Frau Hermsen antwortete, dass aufgrund der Vielzahl der ggfls. anzufragenden Behörden diese Vorgehensweise nach ihrer Auffassung nicht empfehlenswert sei.

 

Frau Hartig fragte nach, welche berufsvorbereitenden Maßnahmen durchgeführt würden.

 

Frau Hermsen teilte mit, dass den Bewerbern die Teilnahme an Praktika und Lehrgängen ermöglicht würde. Ein weiteres Instrument sei die Durchführung von Berufsorientierungsveranstaltungen in den Schulen. Hierzu würden häufig Kooperationsvereinbarungen mit Schulen abgeschlossen.

 

Herr Funke erkundigte sich, ob Fördergelder für die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen bewilligt würden.

 

Frau Hermsen erwiderte, dass Fördergelder nur für die Bereitstellung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen bewilligt würden. Sie empfahl aber unbeschadet dessen die Kontaktaufnahme mit der Arbeitsagentur im jeweiligen Einzelfall.