Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss beschließt, die Verwaltung zu beauftragen, zur Einrichtung eines Familienservice die erforderlichen personellen Voraussetzungen zu organisieren oder sie ggf. mit dem Stellenplan für das Jahr 2008 vorzutragen.


Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen, eine Enthaltung


Herr Klanke begrüßte die Vorlage, die ganz im Sinne des Antrages der SPD-Fraktion sei. Die SPD-Fraktion sei der Meinung, dass es sich bei dem Familienservice um ein geschlossenes Konzept handele, welches der Schaffung eines niederschwelligen Angebotes diene. Herr Klanke betonte die Freiwilligkeit des Angebotes.

Für die Durchführung der Besuche favorisiere die SPD-Fraktion, die in der Beschlussvorlage vorgestellte zweite Variante. Eine enge Anbindung an den Fachbereich würde eine stärkere Zusammenarbeit mit sich ziehen.

 

Frau Scharrenbach regte an, die Eltern nicht erst kurz nach der Geburt zu besuchen, sondern schon im Vorfeld tätig zu werden. So könne eine intensivere Einbindung und Stärkung des Kamener Krankenhauses erfolgen.

 

Ferner schlug sie vor, den Erziehungsleitfaden um Informationen über Früherkennungsuntersuchung zu erweitern. Sie gab den Hinweis, dass es sinnvoll sei, für die Hausbesuche eine interkulturelle Fachkraft abzustellen. Diese habe einen erleichterten Zugang zu Familien mit Migrationshintergrund.

 

Frau Scharrenbach merkte an, dass in der Beschlussvorlage Informationen über Finanzdaten fehlten. Ferner sei nicht ersichtlich, welche Folgekosten für die Zukunft erwartet würden.

 

Darüber hinaus stimme die CDU-Fraktion der Beschlussvorlage zu.

 

Frau Möller teilte mit, dass die Fraktion Bündnis 90/ DIE GRÜNEN der Beschlussvorlage zustimme, denn sie sehe darin eine gute Möglichkeit, Eltern über bestehende Angebote zu informieren und präventiv tätig zu werden. Dieses Angebot sei ein wichtiger Beitrag zur Familienfreundlichkeit. Frau Möller regte an, die Broschüre nicht nur an Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 3 zu verteilen, sondern allen interessierten Eltern und Institutionen wie Kindertagseinrichtungen zur Verfügung zu stellen.

Des weiteren fragte sie, ob man bereits Sponsoren für die Erstellung des Infomaterials gefunden habe.

 

Herr Brüggemann erklärte, dass beabsichtigt sei, Informationen über Früherkennungs-untersuchungen in die Broschüre einzugliedern. Ferner sei angedacht, den Eltern schon vor der Geburt beratend zur Seite zu stehen.

 

Mit der Beschlussfassung im JHA werde die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, ob diese zusätzliche Aufgabe innerhalb des bestehenden Personals aufgefangen werden könne. Andernfalls werde der Bedarf einer zusätzlichen halben Stelle mit dem Stellenplan 2008 vorgetragen.

 

Nach seiner ersten vorsichtigen Schätzung sei mit zusätzlichen Personalkosten in Höhe von 40.000 € zu rechnen. Materialkosten seien zu vernachlässigen, da ihnen nur ein geringfügiger Anteil beizumessen sei.

 

Herr Brüggemann gab an, dass möglicherweise kommunale Töchter als Sponsoren zur Verfügung stehen würden. Für eine konkrete Benennung sei es jedoch noch zu früh.

 

Frau Dyduch sicherte die persönliche Vorstellung der mit der Aufgabe betrauten Kollegin im JHA zu.

 

Frau Scharrenbach warf ein, dass das Land Fördermittel für den Ausbau von Frühwarnsystemen bereitstelle und äußerte die Frage, ob diese Mittel beantragt würden.

 

Herr Brüggemann entgegnete, dass die Verwaltung es sehr begrüße, wenn Gelder fließen und diese Fördermittel auch beantragt würden.

 

Herr Klanke wies darauf hin, dass die Stadt bei der Beantragung der Fördermittel schnell tätig werden müsse, da nur rund 4.000 € pro Kommune zur Förderung von Frühwarnsystemen zur Verfügung stünden.

 

Herr Theis äußerte Zweifel über die Durchführung eines Familienservice auf freiwilliger Basis. Vielfach würden Familien keinerlei Reaktionen auf Anschreiben zeigen. Er schlug vor, die Familien direkt ohne vorherige Kontaktaufnahme zu Hause zu besuchen.

 

Daraufhin erwiderte Herr Brüggemann, dass zunächst nur ein Familienservice auf freiwilliger Basis gewünscht werde. Dennoch müsse sorgfältig reflektiert werden, welche Familien man nicht erreicht habe.

 

Frau Dyduch bat um Abstimmung über die Beschlussvorlage.