Sitzung: 28.08.2007 Straßenverkehrsausschuss
Eingangs teilte Herr Liedtke mit, dass er zu diesem TOP über
Ø die Verkehrsmengen auf den überörtlichen Verkehrsverbindungen,
Ø
die Lichtzeichenanlagen an den Kreuzungen und
Einmündungen des Westringes
und des Nordringes und
Ø
das Projekt Ruhrpilot
berichten werde:
Vorab teilte er mit, dass die Verkehrsmengen den Verkehrszählungen des Landes
Nordrhein-Westfalen aus dem Jahre 2000 und denen des Jahres 2005 entnommen und
anschließend miteinander verglichen worden seien. Die Auswertung der Zählungen
des Jahres 2005 hätten beim Land NRW einen längeren Zeitraum in Anspruch
genommen, so dass erst im Jahre 2007 die Zahlen zur Verfügung gestellt werden
konnten. Die einzelnen Mengengerüste werde er von westlicher in östlicher
Richtung vorstellen, so dass mit Methler begonnen werde.
Anhand einer PowerPoint-Präsentation wurden die einzelnen Verkehrsbänder vorgestellt.
Insgesamt sei im Stadtgebiet im Jahre 2005 an den meisten
Zählpunkten eine Verringerung der Verkehrsmengen gegenüber denen des Jahres
2000 festzustellen, wobei auf der Wasserkurler Straße ein Rückgang von fast 25
% zu beobachten sei. Hierzu sei anzumerken, dass die Verwaltung aufgrund
dieser Ergebnisse beim Land nachgefragt habe, ob hier möglicherweise Verwechslungen
/ Fehler etc. vorliegen könnten. Vom Land sei betont worden, dass Recherchen
bei allen Zählungen vorgenommen worden seien. Es sei festgestellt worden, dass
alle Zählungen einwandfrei verlaufen seien.
Auch dort habe man keine Erklärung ( z. B. Baustellen), warum es insgesamt in
2005 zu einem Rückgang der Verkehrsmengen im Vergleich zum Jahre 2000 gekommen
sei.
Anschließend ging er auf die Zählstelle L 678 / B 233 (Unnaer Straße) ein, welche sich unmittelbar an der Stadtgrenze zu Unna befindet. Hier sei es zu einer Erhöhung der Verkehrmenge um 11.600 auf 26.000 gekommen.
Eine Abnahme der Verkehrsmengen sei auf der Heerener Straße und der Werver Mark zu beobachten gewesen. Allerdings war hier keine Zählung auf Kamener Gebiet vorgenommen worden, sondern lediglich auf Unnaer bzw. Bönener Gebiet.
An diesen beiden Zählstellen erkläre sich die Abnahme der Verkehrsmengen nach Meinung des Landes wohl durch die fast zwei Jahre andauernde Großbaumaßnahme.
Auf den übrigen Landstraßen und Kreisstraßen sei ebenfalls eine Reduzierung der Verkehrsmengen festzustellen.
Lediglich auf der Kreisstraße 41
(Mühlenstraße/Schimmelstraße) sei eine Zunahme von 50 % zu beobachten gewesen,
was aber wohl auf eine Baumaßnahme in der Königstraße zurückzuführen sei.
Zu dem Mengengerüst im Kamen Karree war Herr Wilhelm der Meinung, dass
hier wesentlich mehr Ziel- und Quellverkehr von den Autobahnauffahrten bzw.
-abfahrten auf die Kreuzung Kamen Karree / Schattweg zukomme als noch im Jahre
2000.
Herr Knop fragte an, ob IKEA schon im Jahr 2000 am neuen Standort im
Kamen Karree ansässig war. Die Frage wurde von Herrn Liedtke verneint,
da der Neubau von IKEA erst im November 2004 bezogen wurde.
Herr Knop vertrat die Auffassung, dass sich die Mehrverkehre überwiegend
durch die Ansiedlung des IKEA-Einrichtungshauses erklären.
Ebenfalls dieser Meinung war eine überwiegende Anzahl der Mitglieder des Straßenverkehrsausschusses,
die im übrigen auch auf andere Gewerbebetriebe, wie z.B. McDonald´s und MÄX im
Kamen Karree hinwiesen.
Anschließend ging Herr Liedtke auf die Verkehrssituation in den
Kreuzungspunkten
Hochstraße / Lünener Straße / Westring und
Auf dem Spiek / Kämertorstraße / Westring / Nordring / Stormstraße
ein.
Aufgrund von Anregungen aus der Bürgerschaft und durch Prüfungen der Verwaltung
sei festgestellt worden, dass Verbesserungen für den fließenden Verkehr bzw.
den Fußgängerverkehr wünschenswert und erforderlich seien.
Herr Boss von der Fachfirma Gesellschaft für Verkehrstechnik
habe in der letzten Sitzung des Straßenverkehrsausschusses über die dortigen
Problematiken berichtet. Um eine Reduzierung der Wartezeiten für die genannten
Verkehrsteilnehmer zu erreichen, müsse nun eine Untersuchung und eine
generelle Überplanung der Signalanlagen durch ein Ingenieurbüro vorgenommen
werden.
Die Ergebnisse des auf Grundlage dieser Überplanungen verfassten Gutachtens
müssten dann in die neu zu erstellende Software der betroffenen
Lichtzeichenanlagen einfließen.
Herr Liedtke referierte abschließend über das elektronische
Leitsystem “Ruhrpilot”.
Die Standorte im Stadtgebiet Kamen
Dortmunder Allee, im Bereich der Autobahnpolizei,
Lünener Straße, Nähe Einmündung Herbert-Wehner-Straße,
Münsterstraße, Nähe Einmündung Querstraße,
Hochstraße, Haltestelle an der Heerener Straße
wurden per Bildprojektion vorgestellt.
Ein derartiges Verkehrsmanagement sei bisher einmalig in der
Bundesrepublik Deutschland, wobei sich die Zentrale der Ruhrpilot GmbH in Essen
befinde. Es handele sich dabei um ein Projekt, bei dem mehrere private
Unternehmen sowie die öffentliche Hand beteiligt seien, wobei die Siemens AG
die größten Anteile an dem Projekt halte.
Das Ruhrgebiet sei aufgrund der Verkehrsbelastung als Pilotprojekt ausgewählt
worden. Langfristig sei geplant, das System in allen Ballungsgebieten der
Bundesrepublik einzusetzen.
Bisher sei das System in den Städten Bochum, Essen und Dortmund in Betrieb.
Die in diesen Städten ermittelten Verkehrsmengenbewegungen könnten bereits
jetzt im Internet kostenlos abgefragt werden.
Die für Kamen vorgesehenen Standorte seien allerdings noch nicht in Betrieb,
wobei die entsprechenden Masten bereits installiert seien. Es werde davon
ausgegangen, dass Ende des Jahres 2007 oder im Laufe des Jahres 2008 das
gesamte Ruhrgebiet an das Projekt angeschlossen sein werde. Die Messstellen
würden die Verkehrsmenge, die Verkehrsdichte und auch die Verkehrsart (LKW
etc.) unterscheiden können. Die entsprechenden Daten würden dann an die
Zentrale in Essen gesendet, von wo aus jeder Verkehrsteilnehmer, z.B. auch mit
dem Mobiltelefon – dann allerdings kostenpflichtig –, die Verkehrsbewegungen
abfragen könne. Das System könne keine Geschwindigkeiten messen und keine
Kennzeichen erfassen.
Insgesamt gesehen könnten Vorhersagen über Staus, sich bildende Staus und
Verkehrsent-wicklungen abgefragt werden. Kurzfristig sei vorgesehen, dass bei
Verkehrsunternehmen auch die aktuellen Fahrzeiten und Standorte von Bussen und
Bahnen beim System erfragt werden können.
Bezüglich der vorgestellten Verkehrsmengengerüste teilte er mit, dass die
vorgestellten Zählungsergebnisse vom Land Nordrhein-Westfalen mitgeteilt
wurden und eigene Zählungen nicht eingeflossen seien. Bezüglich der Messstellen
auf der L 665 (auf Kamener Stadtgebiet “Werver Mark”) würde die geringe
Verkehrsmenge aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Großbaumaßnahme in der
Ortsdurchfahrt Heeren-Werve zurückzuführen sein.
An Herrn Wilhelm gewandt fügte er hinzu, dass allerdings die Zählungen des
Jahres 2000 relevant seien, wo an der Zählstelle Unna-Königsborn ca. 11.000
Fahrzeuge gezählt worden seien. Diese Zahl sei auch von Herrn Wilhelm in der
letzten Sitzung des Straßenverkehrs-ausschusses genannt worden. Es sei davon
auszugehen, dass diese Verkehrsmenge auch für die Ortsdurchfahrt in
Heeren-Werve zutreffend sei.
Herr Brüggemann ergänzte zu dem Vortrag des Herrn Liedtke, dass der Plan über die Präsentation der Messstellen der Niederschrift als Anlage beigefügt werde.