Eingangs teilte Herr Liedtke mit, dass er zu diesem TOP über

 

Ø      die Verkehrsmengen auf den überörtlichen Verkehrsverbindungen,

Ø      die Lichtzeichenanlagen an den Kreuzungen und Einmündungen des Westringes
und des Nordringes und

Ø      das Projekt Ruhrpilot

berichten werde:

Vorab teilte er mit, dass die Verkehrsmengen den Verkehrszählungen des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Jahre 2000 und denen des Jahres 2005 entnommen und anschließend mit­einander verglichen worden seien. Die Auswertung der Zählungen des Jahres 2005 hätten beim Land NRW einen längeren Zeitraum in Anspruch genommen, so dass erst im Jahre 2007 die Zahlen zur Verfügung gestellt werden konnten. Die einzelnen Mengengerüste werde er von westlicher in östlicher Richtung vorstellen, so dass mit Methler begonnen werde.

Anhand einer PowerPoint-Präsentation wurden die einzelnen Verkehrsbänder vorgestellt.

 

Insgesamt sei im Stadtgebiet im Jahre 2005 an den meisten Zählpunkten eine Verringerung der Verkehrsmengen gegenüber denen des Jahres 2000 festzustellen, wobei auf der Wasserkurler Straße ein Rückgang von fast 25 % zu beobachten sei. Hierzu sei anzumerken, dass die Ver­waltung aufgrund dieser Ergebnisse beim Land nachgefragt habe, ob hier möglicherweise Ver­wechslungen / Fehler etc. vorliegen könnten. Vom Land sei betont worden, dass Recherchen bei allen Zählungen vorgenommen worden seien. Es sei festgestellt worden, dass alle Zählun­gen einwandfrei verlaufen seien.
Auch dort habe man keine Erklärung ( z. B. Baustellen), warum es insgesamt in 2005 zu einem Rückgang der Verkehrsmengen im Vergleich zum Jahre 2000 gekommen sei.

 

Anschließend ging er auf die Zählstelle L 678 / B 233 (Unnaer Straße) ein, welche sich unmittel­bar an der Stadtgrenze zu Unna befindet. Hier sei es zu einer Erhöhung der Verkehrmenge um 11.600 auf 26.000 gekommen.

 

Eine Abnahme der Verkehrsmengen sei auf der Heerener Straße und der Werver Mark zu beo­bachten gewesen. Allerdings war hier keine Zählung auf Kamener Gebiet vorgenommen wor­den, sondern lediglich auf Unnaer bzw. Bönener Gebiet.

An diesen beiden Zählstellen erkläre sich die Abnahme der Verkehrsmengen nach Meinung des Landes wohl durch die fast zwei Jahre andauernde Großbaumaßnahme.

 

Auf den übrigen Landstraßen und Kreisstraßen sei ebenfalls eine Reduzierung der Verkehrs­mengen festzustellen.

 

Lediglich auf der Kreisstraße 41 (Mühlenstraße/Schimmelstraße) sei eine Zunahme von 50 % zu beobachten gewesen, was aber wohl auf eine Baumaßnahme in der Königstraße zurückzufüh­ren sei.

Zu dem Mengengerüst im Kamen Karree war Herr Wilhelm der Meinung, dass hier wesentlich mehr Ziel- und Quellverkehr von den Autobahnauffahrten bzw. -abfahrten auf die Kreuzung Ka­men Karree / Schattweg zukomme als noch im Jahre 2000.

Herr Knop fragte an, ob IKEA schon im Jahr 2000 am neuen Standort im Kamen Karree ansäs­sig war. Die Frage wurde von Herrn Liedtke verneint, da der Neubau von IKEA erst im Novem­ber 2004 bezogen wurde.

Herr Knop vertrat die Auffassung, dass sich die Mehrverkehre überwiegend durch die Ansied­lung des IKEA-Einrichtungshauses erklären.

Ebenfalls dieser Meinung war eine überwiegende Anzahl der Mitglieder des Straßenver­kehrsausschusses, die im übrigen auch auf andere Gewerbebetriebe, wie z.B. McDonald´s und MÄX im Kamen Karree hinwiesen.

Anschließend ging Herr Liedtke auf die Verkehrssituation in den Kreuzungspunkten

Hochstraße / Lünener Straße / Westring und

Auf dem Spiek / Kämertorstraße / Westring / Nordring / Stormstraße

ein.

Aufgrund von Anregungen aus der Bürgerschaft und durch Prüfungen der Verwaltung sei fest­gestellt worden, dass Verbesserungen für den fließenden Verkehr bzw. den Fußgängerverkehr wünschenswert und erforderlich seien.

 

Herr Boss von der Fachfirma Gesellschaft für Verkehrstechnik habe in der letzten Sitzung des Straßenverkehrsausschusses über die dortigen Problematiken berichtet. Um eine Reduzierung der Wartezeiten für die genannten Verkehrsteilnehmer zu erreichen, müsse nun eine Untersu­chung und eine generelle Überplanung der Signalanlagen durch ein Ingenieurbüro vorgenom­men werden.
Die Ergebnisse des auf Grundlage dieser Überplanungen verfassten Gutachtens müssten dann in die neu zu erstellende Software der betroffenen Lichtzeichenanlagen einfließen.


Herr Liedtke referierte abschließend über das elektronische Leitsystem “Ruhrpilot”.


Die Standorte im Stadtgebiet Kamen

 

Dortmunder Allee, im Bereich der Autobahnpolizei,

Lünener Straße, Nähe Einmündung Herbert-Wehner-Straße,

Münsterstraße, Nähe Einmündung Querstraße,

Hochstraße, Haltestelle an der Heerener Straße

 

wurden per Bildprojektion vorgestellt.

Ein derartiges Verkehrsmanagement sei bisher einmalig in der Bundesrepublik Deutschland, wobei sich die Zentrale der Ruhrpilot GmbH in Essen befinde. Es handele sich dabei um ein Projekt, bei dem mehrere private Unternehmen sowie die öffentliche Hand beteiligt seien, wobei die Siemens AG die größten Anteile an dem Projekt halte.

Das Ruhrgebiet sei aufgrund der Verkehrsbelastung als Pilotprojekt ausgewählt worden. Lang­fristig sei geplant, das System in allen Ballungsgebieten der Bundesrepublik einzusetzen.

Bisher sei das System in den Städten Bochum, Essen und Dortmund in Betrieb.

Die in diesen Städten ermittelten Verkehrsmengenbewegungen könnten bereits jetzt im Internet kostenlos abgefragt werden.

Die für Kamen vorgesehenen Standorte seien allerdings noch nicht in Betrieb, wobei die ent­sprechenden Masten bereits installiert seien. Es werde davon ausgegangen, dass Ende des Jahres 2007 oder im Laufe des Jahres 2008 das gesamte Ruhrgebiet an das Projekt ange­schlossen sein werde. Die Messstellen würden die Verkehrsmenge, die Verkehrsdichte und auch die Verkehrsart (LKW etc.) unterscheiden können. Die entsprechenden Daten würden dann an die Zentrale in Essen gesendet, von wo aus jeder Verkehrsteilnehmer, z.B. auch mit dem Mobiltelefon – dann allerdings kostenpflichtig –, die Verkehrsbewegungen abfragen könne. Das System könne keine Geschwindigkeiten messen und keine Kennzeichen erfassen.

Insgesamt gesehen könnten Vorhersagen über Staus, sich bildende Staus und Verkehrsent-wicklungen abgefragt werden. Kurzfristig sei vorgesehen, dass bei Verkehrsunternehmen auch die aktuellen Fahrzeiten und Standorte von Bussen und Bahnen beim System erfragt werden können.


Bezüglich der vorgestellten Verkehrsmengengerüste teilte er mit, dass die vorgestellten Zäh­lungsergebnisse vom Land Nordrhein-Westfalen mitgeteilt wurden und eigene Zählungen nicht eingeflossen seien. Bezüglich der Messstellen auf der L 665 (auf Kamener Stadtgebiet “Werver Mark”) würde die geringe Verkehrsmenge aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Großbaumaß­nahme in der Ortsdurchfahrt Heeren-Werve zurückzuführen sein.

An Herrn Wilhelm gewandt fügte er hinzu, dass allerdings die Zählungen des Jahres 2000 rele­vant seien, wo an der Zählstelle Unna-Königsborn ca. 11.000 Fahrzeuge gezählt worden seien. Diese Zahl sei auch von Herrn Wilhelm in der letzten Sitzung des Straßenverkehrs-ausschusses genannt worden. Es sei davon auszugehen, dass diese Verkehrsmenge auch für die Orts­durchfahrt in Heeren-Werve zutreffend sei.

 

Herr Brüggemann ergänzte zu dem Vortrag des Herrn Liedtke, dass der Plan über die Präsen­tation der Messstellen der Niederschrift als Anlage beigefügt werde.