Sitzung: 18.06.2007 Betriebsausschuss
4.1 Mitteilungen der Verwaltung
Herr Baudrexl sah es aus aktuellem Anlass als notwendig an, aufgrund der
örtlich teilweise sehr heftigen Regenfälle in der 24. KW und der damit
verbundenen Schäden das allgemeine Meinungsbild zur Qualität des Kanalsystems
in Kamen zu thematisieren. Er befürchtete, dass das allgemeine Meinungsbild
davon ausgehe, dass die Kanäle vernachlässigt wurden und/oder die
Kanalmaßnahmen nicht richtig geplant und durchgeführt worden seien. Dabei seien
die Ursachen für überflutete Keller oder sonstige Hochwasserschäden
mannigfaltig und müssten sehr genau betrachtet werden.
Herr Jungmann berichtete, dass das Stadtgebiet Kamen in den letzten
Jahren von Stark-Niederschlagsereignissen verschont geblieben sei. Am Sonntag,
dem 10.06.2007 ging jedoch über dem Stadtgebiet von Kamen, hier insbesondere
über dem Ortsteil Kamen-Heeren, eine außergewöhnlich hohe
Niederschlagswassermenge nieder mit der Folge, dass zahlreiche Keller
überflutet wurden. Im Bereich der Innenstadt musste die Feuerwehr den Tunnel
der Deutschen Bahn zwischen den Gleisen 1 und 2 leer pumpen.
Am darauf folgenden Donnerstag (14.06.07) hat der heftige Regenfall den Bereich
Methler getroffen. Auch hier wurden Keller überflutet, meist jedoch durch
Überflutung von der Oberfläche aus. Nach Aussage von Herrn Jungmann hätten einige
Schäden vermieden werden können, wenn funktionsfähige Rückstauventile vorhanden
gewesen wären, so wie es gesetzlich gefordert wird. Die Kanäle seien immer nur
für einen bestimmten Berechnungsregen ausgelegt. Zudem sei auch festzustellen,
dass das Wasser durch Lichtschächte eintrete, insbesondere wenn das Regenwasser
aus bestimmten ungünstigen Windrichtungen niedergehe.
Herr Müller griff einen früheren Vorschlag von Herrn Jungmann auf und
regte an, Regenmessstationen einzurichten, um objektiveres Datenmaterial zu
erhalten.
Herr Jungmann
informierte, dass bisher die Daten vom Lippeverband angefordert wurden,
dieser aber nur eine Regenwassermessstation in Bönen betreibe.
Herr Kissing fragte nach den Vor- und Nachteilen von Messstationen,
insbesondere, ob die Auswertungen personalaufwändig seien.
Herr Jungmann erläuterte, dass, um ein ausreichendes Datengerüst zu
erhalten, im Stadtgebiet von Kamen drei Messstationen eingerichtet werden
sollten. Im zweiten Schritt seien Abflussmessungen im Kanalnetz vorzunehmen.
Diese gewonnenen Daten gingen dann nach der Auswertung in eine hydrodynamische
Kanalnetzberechnung ein, mit der die Abflussverhältnisse nachgebildet werden
könnten. Bisher habe man bei allen Kanalplanungen die Daten aus dem
KOSTRA-Atlas (Deutscher Wetterdienst) zugrunde gelegt.
4.2 Anfragen
Anfragen lagen nicht vor.