4.1       Mitteilungen der Verwaltung

Herr Baudrexl sah es aus aktuellem Anlass als notwendig an, aufgrund der örtlich teilweise sehr heftigen Regenfälle in der 24. KW und der damit verbundenen Schäden das allgemeine Meinungsbild zur Qualität des Kanalsystems in Kamen zu thema­tisieren. Er befürchtete, dass das allgemeine Meinungsbild davon ausgehe, dass die Kanäle vernachlässigt wurden und/oder die Kanalmaßnahmen nicht richtig geplant und durchgeführt worden seien. Dabei seien die Ursachen für überflutete Keller oder sonstige Hochwasserschäden mannigfaltig und müssten sehr genau betrachtet werden.

Herr Jungmann berichtete, dass das Stadtgebiet Kamen in den letzten Jahren von Stark-Niederschlagsereignissen verschont geblieben sei. Am Sonntag, dem 10.06.2007 ging jedoch über dem Stadtgebiet von Kamen, hier insbesondere über dem Ortsteil Kamen-Heeren, eine außergewöhnlich hohe Niederschlagswassermenge nieder mit der Folge, dass zahlreiche Keller überflutet wurden. Im Bereich der Innenstadt musste die Feuerwehr den Tunnel der Deutschen Bahn zwischen den Gleisen 1 und 2 leer pumpen.

Am darauf folgenden Donnerstag (14.06.07) hat der heftige Regenfall den Bereich Methler getroffen. Auch hier wurden Keller überflutet, meist jedoch durch Überflutung von der Oberfläche aus. Nach Aussage von Herrn Jungmann hätten einige Schäden vermieden werden können, wenn funktionsfähige Rückstauventile vorhanden gewesen wären, so wie es gesetzlich gefordert wird. Die Kanäle seien immer nur für einen bestimmten Berechnungsregen ausgelegt. Zudem sei auch festzustellen, dass das Wasser durch Lichtschächte eintrete, insbesondere wenn das Regenwasser aus bestimmten ungünstigen Windrichtungen niedergehe.

Herr Müller griff einen früheren Vorschlag von Herrn Jungmann auf und regte an, Regenmessstationen einzurichten, um objektiveres Datenmaterial zu erhalten.

 

            Herr Jungmann informierte, dass bisher die Daten vom Lippeverband angefordert wurden, dieser aber nur eine Regenwassermessstation in Bönen betreibe.

Herr Kissing fragte nach den Vor- und Nachteilen von Messstationen, insbesondere, ob die Auswertungen personalaufwändig seien.

Herr Jungmann erläuterte, dass, um ein ausreichendes Datengerüst zu erhalten, im Stadtgebiet von Kamen drei Messstationen eingerichtet werden sollten. Im zweiten Schritt seien Abflussmessungen im Kanalnetz vorzunehmen. Diese gewonnenen Daten gingen dann nach der Auswertung in eine hydrodynamische Kanalnetzberechnung ein, mit der die Abflussverhältnisse nachgebildet werden könnten. Bisher habe man bei allen Kanalplanungen die Daten aus dem KOSTRA-Atlas (Deutscher Wetterdienst) zugrunde gelegt.


4.2       Anfragen

Anfragen lagen nicht vor.