Herr Ringelsiep lobte einleitend die Zusammenarbeit mit dem ARGE-Team Kamen. Im Rück­blick auf das Jahr 2006 erläuterte er, dass die Zielvorgaben der Bundesanstalt in Bezug auf vorgegebene Integrationsquoten bereits im November erreicht wurden. Die Planzahl von 1.310 zu vermittelnden Jugendlichen wurde übertroffen. Tatsächlich wurden 1.588 Personen in Arbeit vermittelt. Er wies jedoch gleichzeitig darauf hin, dass bedingt durch die weiterhin hohe Arbeits­losigkeit ein Mehr an Vermittlung bei den Jugendlichen gleichzeitig das Vermittlungspotenzial für ältere ALG II-Bezieher vermindere.

Der von der Bundesanstalt veranschlagte Kostenrahmen  für passive Leistungen wurde beim Bundesanteil (Regelsätze) nicht eingehalten. Die von den Kommunen zu tragenden Unterkunfts­kosten bewegten sich im Rahmen der Planzahlen.

Im bundesweiten Vergleich sei die ARGE im Kreis Unna gut positioniert und wird im Ranking der Bundesanstalt für 2006 auf Position 4 geführt. Zur Festigung dieser Position könne auch bei­tragen, dass der vom Kreis Unna zu leistende Verwaltungskostenbeitrag von 8 % im Jahre 2006 auf 12,8 % im Jahre 2007 steigen werde.

Als weitere finanzielle Konsolidierungsmaßnahme sei geplant, Änderungen in der Personal­struktur herbeizuführen. Zurzeit rekrutiere sich das Personal der ARGE zu 80 % aus Beschäf­tigten des gehobenen und zu 20 % aus Beschäftigten des mittleren Dienstes. Ziel ist es, den Anteil an Beschäftigten des mittleren Dienstes auf 50 % zu erhöhen und entsprechend Personal­kosten einzusparen.

Weiterhin stellte Herr Ringelsiep fest, dass die Zeit zwischen dem Bekanntwerden einer freien Stelle und deren Nachbesetzung verkürzt werden konnte.

Seit Mitte des letzten Jahres sei im ARGE-Einzugsgebiet ein Rückgang der sozialversicherungs­pflichtigen Arbeitsplätze zu verzeichnen. Nach seiner Einschätzung stelle sich diesbezüglich die Situation in Kamen problematischer dar als zum Beispiel in Unna oder Lünen.

 

Frau Müller erwiderte hierauf, dass nach ihrer Auffassung in Kamen eine gute Einzelhandels­struktur vorhanden sei.

 

Herr Ringelsiep führte weiterhin aus, dass kreisweit 6.700 Personen Aufstockungsleistungen in Anspruch nehmen würden; d.h. dass sie trotz Erwerbstätigkeit wegen zu niedrigem Einkommen ALG II-Leistungen in Anspruch nehmen müssten. Er wertete das als Indiz für einen zu niedrigen Durchschnittsverdienst.

 

Herr Klemme meinte, dass angesichts der Behauptung, die Zahl der sozialversicherungspflich­tigen Arbeitsplätze sei rückläufig, er sich die Frage stelle, ob der wirtschaftliche Aufschwung an Kamen vorbeiginge.

 

Herr Ringelsiep wies auf die generellen Probleme bei der Akquirierung von Arbeitsplätzen hin.

Mit der Vermittlung auf Arbeitsplätze außerhalb des Zuständigkeitsbereiches der ARGE Unna sei dem Problem auch nicht beizukommen.

 

Frau Mann fragte nach, inwieweit Zahlenmaterial über die Integrationsquoten speziell für Kamen vorliege.

 

Herr Ringelsiep wies darauf hin, dass die Auswertung relativ kleiner Datenbestände seitens der Gewerkschaft VERDI auf Widerstand stoße, da nach deren Auffassung dadurch die Möglichkeit von Individualkontrollen bestehen würde. Aus diesem Grunde könne er zurzeit kein Zahlen­material liefern.