Herr Bürgermeister Hupe berichtete über die bisherigen Aktivitäten im Bereich des Siedlungsraums Nordstadt und die Arbeit des Nordstadtforums seit 2003. Um einen analytisch fundierten Einstieg in die Thematik zu finden und Ansatzpunkte für Handlungsbedarf zu definieren, sei damals eine Anwohnerbefragung mit externer Begleitung des Büros für Interkulturelle Zusammenarbeit / RAA Essen und anschließend als Auftaktveranstaltungen Bezirkswohnbereichskonferenzen durchgeführt worden. In der Folgezeit habe es eine Vielzahl von Aktivitäten und Maßnahmen gegeben: Aktionstage, Straßen- und Integrationsfeste, über mehr als 7 Monate das Kontaktbüro vor Ort, ab 01.10.2005 den regelmäßig mehrfach wöchentlichen Streetworkereinsatz oder die Sondersprachförderung für türkische Mütter und Kinder durch 3 über den Förderverein Jugend FörJu e.V. eingestellte türkische Fachkräfte.

Fakt sei, dass Handlungskonzepte nicht nur auf ordnungspolitische Probleme reduziert werden könnten, deshalb halte die Verwaltung jetzt eine weitere sozialräumliche Analyse für die bedarfsgerechte und zielführende Weiterführung des Nordstadtforums für erforderlich.

Zu den datenrelevanten sozialen Indikatoren einer Wohnbereichsanalyse zählen neben Flächennutzungs- und Bevölkerungsdaten, Wohnungsstrukturen, Alters- und Bevölkerungsstruktur, Sozialer Status, Haushaltsformen und –strukturen, soziale Infrastruktur und soziale Leistungen. Das erhobene Datenmaterial solle Aufschluss über Handlungsbedarf geben, um weiterhin nötige Entwicklungsprozesse steuern bzw. ursachenorientiert Konfliktlagen angehen zu können. Die Erhebung unter Leitung des Fachbereichs Jugend solle, so Herr Hupe weiter, durch Befragungen vor Ort in Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund vorgenommen werden. Bis zum Jahresende hoffe man Ergebnisse generieren und in die parlamentarische Diskussion einbringen zu können. Die Moderation des Nordstadtforums werde ab sofort der Fachbereich 23.2, der auch für den Integrationsrat zuständig ist, übernehmen.

 

Herr Wiedemann begrüßte die bisher unternommenen Aktivitäten und unterstützte im Interesse einer weiteren kontinuierlichen Begleitung des Nordstadtforums den Verfahrensvorschlag.

 

Auf Anfrage von Herrn Schneider teilte Herr Baudrexl mit, dass es durchschnittlich lediglich einen Kontakt pro Woche in dem Kontaktbüro vor Ort gegeben habe.

 

Frau Dyduch begrüßte den Vorschlag als weiteren wichtigen Baustein erfolgreicher Integrationspolitik. Ihre Anfrage nach wissenschaftlicher Begleitung in dem geschilderten Umfang wurde durch Herrn Bürgermeister Hupe bestätigt.

 

Herr Kissing hielt die Vorgehensweise und die Zielrichtung der Weiterentwicklung sozialer und integrativer Handlungsstrategien für richtig. Das gelte besonders mit Blick auf demografische Veränderungen. Bis 2020 soll der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund bis auf 50% ansteigen. Schon deshalb sei es wichtig, stadtteilbezogene sozialräumliche Analysen vorzunehmen und unter diesem Aspekt Konzepte zu entwickeln.

Der Bericht einschließlich Verfahrensvorschlag wurde zustimmend zur Kenntnis genommen.

 

Herr Bürgermeister Hupe bestätigte, dass die geplante Untersuchung das selbstverständlich differenziert berücksichtige und wies ergänzend darauf hin, dass demografische Prognosen für die Stadtteile ganz andere Entwicklungen erwarten ließen als für den Bereich der Innenstadt mit den Siedlungsbereichen im Kamener Osten.