Eingangs wies Herr Breuer darauf hin, dass bereits in 2002 im Bericht zur Situation des Rad­verkehrs in der Stadt Kamen zum Bereich Radverkehrsbeschilderung Stellung genommen worden sei.

 

Anschließend stellte er anhand einer Power-Point-Präsentation das Radverkehrswegkonzept für den kommunalen Bereich ausführlich vor.

So sind seit dem Jahre 2002 im Stadtgebiet folgende Maßnahmen zur Beschilderung umgesetzt worden:

 

Ø      Radverkehrsnetz NRW, Fertigstellung in Kamen Ende 2004

Ø      Neubeschilderung der kreisweiten Radrouten (A-Radwege), Fertigstellung 2006

 

Zurzeit in der Umsetzung befindet sich die

 

Ø      Neubeschilderung des Emscher-Park-Radweges und des R 35 durch den Regionalverband Ruhr, zukünftig "Route der Industriekultur - Rad".

 

In der Vorbereitung befindet sich das

 

Ø      Beschilderungskonzept für eine Radverkehrswegweisung auf kommunaler Ebene.

 

Eine Vorstellung des Gesamtkonzeptes erfolgte bereits in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 04.09.2006.

 

Bis zur Umsetzung einer städt. Radverkehrswegweisung seien mehrere Schritte erforderlich:

 

Ø      Zunächst müssten Zielpunkte festgelegt werden. Diese Ziele könnten nach Fernzielen und Nahzielen gegliedert werden.

Ø      Als nächstes müssten Routen festgelegt werden, die die Ziele untereinander verbinden. Diese Routen müssten nicht zwingend über vorhandene Radwege verlaufen, dies sei zum Erreichen der Ziele auch nicht immer möglich. Bei der Festlegung der Routen sollte aber auf eine möglichst radfahrerfreundliche Führung geachtet werden.

Ø      Sofern die Routen ausgewählt seien, könnten die Netzknoten, also die Punkte, an denen die Wegweisung aufgestellt werde, festgelegt werden.
Zwei Arten von Netzknoten seien möglich: Netzknoten mit Pfeilwegweisern (Zielangabe und Kilometer) und Netzknoten mit Zwischenwegweisern (nur Richtungsangabe).

Ø      Für jeden Knoten müsse die notwendige Beschilderung im Einzelnen festgelegt und schließ­lich ein Beschilderungskataster erstellt werden. Dieses sei für die verkehrsrechtliche Anord­nung, für die Ausschreibung und später für den Unterhalt notwendig.

Ø      Letzter Schritt sei dann die Montage.

 

Den Sachstand und die Konkretisierung des Vorhabens erläuterte Herr Breuer wie folgt:

 

Ø      Durch das Radverkehrsnetz NRW seien bereits Fernziele definiert worden. Diese seien durch das landesweite Radwegenetz untereinander verbunden, die Schilder seien bereits im Stadtgebiet zu sehen.

Ø      Der Fachbereich 61 habe in Abstimmung mit dem Fachbereich 30 zusätzlich eine Reihe von Nahzielen definiert.

Ø      Im Stadtgebiet verliefen fast 20 km beschilderte Fahrtrouten des landesweiten Radver­kehrsnetzes. Es gebe 62 Netzknoten (62 Stellen), an denen Schilder aufgestellt worden seien.

Ø      Um jetzt alle neu festgelegten Nahziele untereinander zu verbinden und in das landes­weite Radwegenetz einzubinden, seien vom Fachbereich 61 Routen festgelegt worden, mit einer Streckenlänge von insgesamt 84 km.

Ø      Für dieses Streckennetz seien insgesamt 217 Netzknoten notwendig, davon seien 27 Knoten gemeinsame mit dem Radnetz NRW.

Ø      Von den 217 Netzknoten seien an 114 Knoten Pfeilwegweiser notwendig. Der Fach­bereich 61 schätze, dass insgesamt etwa 464 Pfeilwegweiser benötigt werden.

Ø      103 Knoten müssten mit geschätzten 260 Zwischenwegweisern ausgestattet werden.

Ø      Anhand dieser Schätzungen sei eine erste Kostenkalkulation vorgenommen worden. Die Gesamtkosten zur Umsetzung einer städt. Radverkehrswegweisung betrügen danach ca. 95.000 Euro.

Ø      Für diese Maßnahme könnten Fördermittel nach dem GVFG beantragt werden. Der Fördersatz betrage derzeit 80 %. Somit verbliebe ein Eigenanteil für die Stadt Kamen von 19.000 Euro.

Ø      Für eine Förderung der Maßnahme sei es notwendig gewesen, diese noch in diesem Jahr bei der Bezirksregierung Arnsberg anzumelden. Dieses sei inzwischen geschehen. Es werde nun mit einer zügigen Bewilligung gerechnet.

Ø      Im Bereich des Körne-Radweges habe der Fachbereich 61 bereits ein Beschilderungs­konzept erstellt, da es sich gezeigt habe, dass in diesem Bereich mit dem neuen Radweg zwischen Schulze-Berger-Busch und Hemsack und der Lippe-Tour des Lippeverbandes eine Beschilderung dringend erforderlich sei.

Ø      In diesem Teilbereich solle die Beschilderung unter Berücksichtigung des gesamt­städtischen Konzeptes bereits vorab realisiert werden.

 

Herr Liedtke ergänzte zu dem Vortrag, dass in der bereits genannten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses ein Beschluss gefasst worden sei, die Maßnahmen durchzuführen und bei dem Fördergeber Fördermaßnahmen zur "Umsetzung eines kommunalen Radwegweisungs­konzeptes" anzumelden. Dieser Beschluss sei einstimmig gefasst worden.

Der Eigenanteil der Stadt Kamen in Höhe von ca. 19.000 Euro sei bereits für den Haushalt des Jahres 2007 angemeldet.

 

Herr Wilhelm richtete an Herrn Breuer die Frage, inwieweit der Emscher-Radweg entlang der Seseke in dem Beschilderungskonzept der Stadt Kamen enthalten sei.

 

Herr Breuer antwortete, dass dieser im Konzept enthalten sei. Sobald der Radweg fertig gestellt sei, erfolge auch die Wegweisung.

 

Auf den Einwand von Herrn Wilhelm, dass es dann unter Umständen zu weiteren Kosten kommen könne, erwiderte Herr Liedtke, dass dies für die Stadt Kamen nicht der Fall sei.