Die Verwaltung stellte mögliche Ausweichstrecken für den Bereich des Kamener Kreuzes mit den Bundesautobahnen A 1 und A 2 anhand einer Power-Point-Projektion vor.

Dabei wurde auch auf die zuvor ermittelten Längen der über Nebenstrecken zu fahrenden Umgehung und die so ersparte Maut eingegangen.

 

Herr Brüggemann führte aus, dass potentielle Mautpreller in jedem Fall einen höheren Zeitaufwand anzusetzen hätten.

Betrachte man ein mögliches Umfahren der Bundesautobahnen unter betriebswirtschaftlichen Aspekten, würde der höhere Zeitaufwand und der Mehrverbrauch an Kraftstoff – für längere Fahrstrecken, öfteres Anfahren und Abbremsen an Lichtzeichenanlagen – die eingesparte Maut von durchschnittlich 1 € je Ausweichstrecke nicht rechtfertigen.

Diese Überlegungen machten es unwahrscheinlich, dass es zu Ausweichverkehren von der A 1 bzw. der A 2 im Bereich der Stadt Kamen komme.

 

Die Verwaltung werde trotzdem noch einmal Zählungen des Lkw-Verkehrs auf der Lünener Straße vornehmen, und zwar einmal vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft (mit den zurzeit sich dort befindenden Baustellen) und ein zweites Mal während der Fußball-Weltmeisterschaft (Der Baustellenbetrieb ist dann eingestellt).

Aufgrund der gewonnenen Ergebnisse könnten Rückschlüsse auf den Anteil der Lastkraftwagen gezogen werden, die wegen vorhandener Staus die Bundesautobahnen verließen und eher eine Umgehungsstrecke führen.

 

Eine Kennzeichenverfolgung sei aufgrund der hohen personellen Erforderlichkeiten nicht machbar.

 

Im Übrigen müsse man auch sehen, dass die Zulassungen von Nutzfahrzeugen in den letzten 10 Jahren um ca. 20 % gestiegen seien. Sub­jektiv könne dadurch der Eindruck erweckt werden, dass es eine höhere Anzahl von “Mautprellern” gebe.

 

Herr Wilhelm merkte an, dass seines Erachtens auch Quellverkehre aus den Industriegebieten Unna-Nord und Heeren-Werve, die zu den BAB-Auffahrten der A 2 in Bönen und der A 44 in Unna zu fahren beabsichtigen, den Weg über die B 233 wählten.

Er sehe erhebliche Mehrverkehre auf die Region zukommen, wenn sich im Industriegebiet Unna-Nord die Fa. Red-Parcel-Service ansiedelt. Er rechne mit einem Mehr von 300 – 400 Fahrzeugen.

 

Herr Brüggemann stellte klar, dass die Gewerbegebiete viele Arbeitsplätze in der Region anbieten und speziell die Ansiedlung der Fa. Red-Parcel-Service weitere Arbeitsplätze schaffen wird.

Da es sich bei den Straßen um überörtliche Verkehrsbänder handele, sei zu akzeptieren, dass die Unternehmen diese Fahrwege auch nutzen.

Im Übrigen sei ihm erinnerlich, dass die Verkehrsproblematiken gesehen seien (siehe auch Anlage zum Schreiben an die Mitglieder des Straßenverkehrsausschusses vom 07.11.2005).

 

Herr Wilhelm stimmte diesen Ausführungen zu.

Er gab jedoch zu bedenken, dass bei Umleitungen von der Autobahnabfahrt der A 2 eine Verbesserung möglich wäre, wenn die U 32, wie vor 3 Jahren beantragt, verlegt würde.

Dies sei jedoch von der Stadt Unna abgelehnt worden.

 

Im Namen der SPD-Fraktion teilte Herr Stahlhut mit, dass seine Fraktion auf Grund der Darstellungen der Verwaltung nicht von einer größeren Anzahl von “Mautprellern” im Gebiet der Stadt Kamen ausgingen.