Der Leiter der Polizeihauptwache Kamen, Herr Breitbarth, präsentierte die Verkehrsunfallentwicklung im Bereich der Stadt Kamen im Jahre 2005 mittels Bildprojektion.

 

Bezüglich der Unfälle gemessen an den Einwohnerzahlen zeigte Herr Brüggemann sich erstaunt, dass der Kamener Anteil mit 17 % über dem der Städte Unna und Bergkamen liege, obwohl diese Kommunen höhere Einwohnerzahlen aufwiesen.

 

Er vermutete, dass diese Quote durch die hohe Verkehrsbelastung auf den überörtlichen Verkehrsbändern und durch die Autobahnanschluss­stellen der A 1 bedingt sei.

 

Er verlas anschließend die durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärken (Schnittwert aller Tage innerhalb eines Jahres, DTV-Wert) gemäß der Zählung 2000.

Sie lauten für die Lünener Straße, Werver Mark und Unnaer Straße wie folgt:

 

Lünener Straße:                                                16.150

Werver Mark:                                                    11.900

Unnaer Straße / Nähe Kreuzung Zollpost:        32.440

 

Herr Brüggemann wies auf die besonders hohe Verkehrsbelastung der Unnaer Straße hin.

 

Herr Breitbarth bestätigte, dass eine hohe Verkehrsbelastung eine wachsende Zahl von Unfällen mit sich bringe. Für die Stadt Kamen komme die geographische Lage in der Mitte des Kreisgebietes (Nord-Süd-Verbindung bzw. Gegenrichtung) als verstärkendes Kriterium hinzu.

 

Für Bereiche mit erhöhtem Unfallaufkommen fragte Herr Brüggemann, ob diese in der demnächst anstehenden Unfallkommission erörtert würden.

 

Herr Breitbarth erwiderte, dass in der Unfallkommission die sog. “Unfallhäufungsstellen” erörtert würden. Neben der Unfallträchtigkeit kämen hier weitere Kriterien wie z.B. der Schweregrad von Verletzten hinzu.

Die Unfallhäufungsstellen würden vorab der Verwaltung gemeldet, damit anschließend in der Unfallkommission gemeinsam nach Abhilfemöglichkeiten gesucht werden könne.

 

Frau Müller verwies auf den Einmündungsbereich von Heerener Straße und Derner Straße, der mit 10 Unfällen im Jahre 2005 gezählt worden war. Sie fragte nach möglichen Gründen.

 

Herr Brüggemann teilte hierzu mit, dass der Straßenbelag im Einmündungsbereich überarbeitet werden müsse.

 

Von Herrn Wilhelm wurde dies bestätigt. Ferner war er der Auffassung, dass mit Blick auf die Einmündung der Derner Straße und den Friedhofseingang eine Geschwindigkeit von 50 km/h auf der Heerener Straße angemessen sei.

 

Die Frage von Herrn Kloß, wie die Polizei die Schadenshöhe ermittelt, wurde von Herrn Breitbarth dahingehend beantwortet, dass es sich um Einschätzungen der Bediensteten vor Ort handele.

 

Herr Kaminski fragte, ob auf der Lünener Straße in Höhe der Einfahrten zum Siemes-Schuhmarkt und zum Lidl-Einkaufsmarkt ein erhöhtes Unfallaufkommen zu beobachten sei.

 

Herr Breitbarth erwiderte, dass dies anhand von Protokollen gesondert geprüft werden müsse.

Die Bereiche seien aber eher unauffällig.

 

Herr Böttcher ergänzte hierzu, dass der weiter nördlich gelegene Kreuzungsbereich von Lintgehrstraße/Ludwig-Schröder-Straße/Weddinghofer Straße in Erscheinung getreten sei, nicht aber die Lünener Straße.

Zwar hätten sich in jüngerer Vergangenheit auf der Lünener Straße 2 Unfälle mit je einem Getötetem und 1 Unfall mit einem Schwerverletzten ereignet, jedoch sei bei einem der Getöteten und dem Schwerverletzten Alkohol von nicht unbedeutendem Ausmaß mit ursächlich gewesen.

Der weitere Todesfall ließe sich auf Unachtsamkeit zurückführen.

 

Auf die Anfrage von Herrn Stahlhut, warum in den letzten 6 Jahren die Zahl der Unfälle um 13 % gestiegen sei, erwiderte Herr Breitbarth, dass in diesem Zeitraum die Zahl der Kfz-Zulassungen erheblich gestiegen sei. Setze man die Zahl der Unfälle ins Verhältnis zu den inzwischen zugelassenen Kraftfahrzeugen, hätten sich die Unfälle mit Verletzen sogar rückläufig entwickelt.

 

Die von Herr Breitbarth vorgestellte Statistik ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.