Zu Beginn merkte Herr Kissing an, dass er sich von der Verwaltung umfangreichere Informationen wünsche, in der Gestalt, dass die erforderlichen Informationen zur Sitzung (z. B. als Tischvorlage) vorlägen und ebenfalls bereits vorab eine Beratung in den Fraktionen unter Einbeziehung dieser Unterlagen erfolgen könnte.

 

Dem entgegnete Herr Baudrexl, dass die Verwaltung stets bemüht sei, Vorlagen zu erstellen, sofern es angebracht sei. Oftmals würden lediglich Mitteilungen und Sachstandsberichte gegeben, für die keine Vorlagen notwendig seien. Soweit erforderlich würden weitergehende Informationen als Anlage zum Protokoll oder direkt an die Fraktionen gegeben. Der heute wesentliche Teil dieses Tagesordnungspunktes, die Möblierung, liege als Tischvorlage den Ausschussmitgliedern vor. Die weiteren Unter punkte seien jedoch nur rein informativ und knapp abzuhandeln, so dass sich umfangreiche Tischvorlagen hier erübrigen würden. So gäbe es bei der Kostenentwicklung keine neuen Erkenntnisse – lediglich die Bepflanzung des 1. und 2. BA wurde ausgeschrieben, der dafür in Ansatz gebrachte Kostenrahmen werde eingehalten.

 

Zu Bauzeitenplan und Baufortschritt führte Herr Adamini aus, dass witterungsbedingt sich die Fertigstellung des 1. BA um ca. 4 Wochen verzögere und somit nach derzeitigem Stand für die 26. KW (Ende Juni/ Anfang Juli) eingeplant sei. Der Submissionstermin für die Ausschreibung der Bepflanzung (1. + 2. BA) fand am 21.02.2006 statt. Daran haben sich 22 Bieter beteiligt; 8 Angebote kamen zur Wertung; Fa. Röttger erhielt den Zuschlag für die Angebotssumme in Höhe von 132 T€. Nunmehr laufe die europaweite Ausschreibung für den 2. BA. Die Submission wird am 07.04.2006 erfolgen, so dass über die Ausschreibungsergebnisse im Mai berichtet werden könne. Derzeit gebe es keine Kostenänderung.

 

Herr Diederichs-Späh erkundigte sich, ob die Ausschreibungen getrennt würden in Tiefbau und Lieferung der Steine.

 

Herr Adamini erklärte, dass dies nie vorgesehen war. Die Ausschreibung umfasst beides.

 

Herr Baudrexl teilte mit, dass der Kanalbau z. T. aus der Gesamtausschreibung herausgenommen worden sei.

 

Herr Jungmann vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung stellte dar, dass aufgrund von Zeiteinsparungen und höherer Flexibilität die Entscheidung für eine separate Ausschreibung des Kanalbaus gefallen sei. Er erläuterte die aktualisierte Zeitschiene wie folgt:

 

-    1. BA ab April 2006: Kämerstraße bis Willy-Brandt-Platz

-    2. BA ab Juni 2006: Weststraße bis Willy-Brandt-Platz

-    3. BA ab Juni 2006 (parallel): Kördelgasse (hier geschlossene Bauweise)

 

Herr Liedtke berichtete, dass die Ausschreibung des 2. BA derzeit laufe. Darin inbegriffen seien auch die Randbereiche, die in Betonstein ausgebaut würden. Zur Veranschaulichung reichte er ein Betonsteinmuster und ein Muster des Granits herum.

 

Zur Thematik “Möblierung” erklärte Herr Baudrexl zunächst, dass der von Scape erarbeitete Vorschlag verwaltungsmäßig getragen würde. Die wesentlichen Planungen liegen den Ausschussmitgliedern als Tischvorlage vor. Ein diesbezügliches Votum des Planungs- und Umweltausschusses sei für die kommende Sitzung vorgesehen, so dass genügend Zeit für die Vorbereitung des Beschlusses bliebe.

 

Herr Lipinski begrüßte Frau Lintel und Herrn Spurling vom Architekturbüro Scape.

 

Frau Lintel unterbreitete die konkreten Vorschläge für die Möblierung der Innenstadt anhand von Bildern u. Plänen. Dabei sei ein wiederkehrendes System entwickelt worden. Die Beleuchtung, die in Kürze installiert werde, habe dabei als Anknüpfungspunkt gedient. Die Möblierung solle die unter schiedlichen Charaktere und Aufenthaltsqualitäten herausstellen. Sie wird nur an notwendigen Stellen (oftmals in Kombination mit Bäumen) ein gesetzt, damit Wegebeziehungen und Veranstaltungsräume erhalten blieben.

Im Einzelnen stellte sie die verschiedenen Sitzmöbel (Bank mit Rücken lehne, Typ Lauenburg, Fa. Michow, z. B. im Bereich Adenauerstraße, Baumreihe / Bank ohne Rückenlehne, Hockerbank Lauenburg, Fa. Michow, z. B. in der Weststraße / Podestauflagen, z. B. im Bereich der Spielmöglichkeit Platane vor der Sparkasse / Sonderelement Bank im Kombination mit Baumscheibenabdeckung im Bereich des Spaliers am Willy-Brandt-Platz) vor. Als Holz wurde heimische Eiche ausgewählt, wobei auf Pflege und Reparierbarkeit geachtet wurde.

 

Herr Spurling stellte die Vorteile dieser Auswahl heraus (Lieferbarkeit, Haltbarkeit von 10 – 15 Jahren, weiter Behandlung des Holzes nicht erforderlich, kein hoher Pflegeaufwand, leichte Auswechselung der Holz teile möglich). Holz sei darüber hinaus sehr bequem und komfortabel. Die mittelgraue (Farbe: DB 702) Stahlunterkonstruktion sei pulverbeschichtet und das derzeit Haltbarste gegen Kratzschäden.

 

Weiter erläuterte Frau Lintel, dass im Durchgangsbereich Willy-Brandt-Platz / Kämerstraße die Aufstellung von Blumenkübeln vorgesehen sei, da eine direkte Bepflanzung durch die darunter befindliche Tiefgage nicht möglich sei. Die Kübel seien durch die farbliche Gestaltung gut integriert (mittelgrau).

 

Für die Gestaltung der Mülleimer, so erklärte Frau Lintel, wurde ein eigenes Design entwickelt und von der Fa. Michow als Prototyp angefertigt. Es handelt sich um einen 45-l-Abfallbehälter mit seitlichem Einwurf und oberer Abdeckung, die einen separaten Ascher mit Edelstahleinfassung enthält. Vorteilhaft sei auch die kurze Entleerungszeit.

 

Des Weiteren stellte Frau Lintel die Poller und Fahrradständer von der Fa. Thieme vor. Bei den Pollern werde derzeit der Schließmechanismus noch überarbeitet. Die Fahrradbügel sollen im gesamten Innenstadtbereich verteilt werden, vornehmlich im Bereich von Baumstandorten, da sie dadurch für die Bäume einen zusätzlichen Anfahrschutz bilden würden.

 

Die Stahlkonstruktionen bei dem vorgestellten Möbeln habe jeweils ein Stärke von 2 cm.

 

Herr Diederichs-Späh erkundigte sich, wie der Kosten der vorgeschlagenen Möblierung im Vergleich zu den Alternativvorschlägen stünden.

 

Herr Spurling erläuterte dies anhand von Beispielen. So läge die vorgeschlagene Hockerbank Lauenburg bei ca. 800,-- €, etwa gleich auf mit der Bank Feris, die jedoch aufwendiger zu reparieren sei (Längsstreben) während das Alternativmodell Versio bei ca. 2.000,-- € läge. Er verdeut lichte, dass hier eine Abwägung zwischen Kosten und Qualität sowie Vor- und Nachteile bei der Vorschlagsfindung erfolgt sei.

 

Auf Nachfrage von Herrn Diederichs-Späh zum Graffiti-Schutz informierte Herr Spurling darüber, dass diesbezüglich derzeit eine entsprechende Materialtestung laufe, die Kratzfestigkeit für ein pulverbeschichtetes Material spreche, dieses aber nicht einfach überstreichbar sei und daher der Abwägungsprozess noch laufe.

 

Herr Kloß merkte an, dass unbehandeltes Holz, wie es bei den Sitzmöbeln vorgesehen sei, seiner Meinung nach mit der Zeit dreckig und unansehnlich wirke.

 

Herr Spurling erläuterte, dass es sich bei Eiche um ein nicht sehr offen poriges Holz handele, dass sehr stabil und fest sei. Des Weiteren würde sich eine Lackierung schnell abnutzen. Bei natürlicher Belassung des Holzes würde dieses gleichmäßig dunkler/grauer.

 

Herr Kissing erkundigte sich, ob das Mobiliar “mobil” sei, d. h. ob es z. B. bei Veranstaltungen bei Bedarf demontiert werden kann.

 

Frau Lintel antwortete, dass diese Möglichkeit bestünde, da eine Verschraubung erfolge. Die wöchentlichen Veranstaltungen wären davon jedoch nicht betroffen.

 

Auf Anfrage von Herrn Kissing, ob an Stelle der Bänke mit Rückenlehne die Hockerbänke ausreichend seien, erinnerte Herr Baudrexl an die Einwohnerversammlungen, bei denen gerade ältere Bürgerinnen und Bürger den Wunsch nach Bänken mit Rückenlehnen äußerten.

 

Herr Kissing befürchtete bei den vorgestellten eckigen Fahrradbügeln eine Gefahr für Schäden an den Fahrrädern.

 

Frau Lintel teilte diese Befürchtung nicht. Sie erläuterte, dass dieses robuste Möbelstück sich durch seine schlichte und gut anpassende Form auszeichne, funktional sei und den angestrebten Diebstahlschutz erfülle.

 

Herr Kissing merkte an, dass mit Blick auf die strenge Form des Mobiliars die Beschränkung auf eine gewisse Auswahl erfolgt sei und erkundigte sich, ob unter Kostengesichtspunkten auch andere Varianten untersucht worden seien. Des Weiteren wollte er wissen, ob der Gesamtkostenrahmen eingehalten worden sei.

 

Die gewählte Form sei kein Preisnachteil, so sagte Frau Lintel. Mit der Auswahl seien Ästhetik, Eleganz und Dauerhaftigkeit berücksichtigt. Der Kostenrahmen sei insgesamt eingehalten worden (ca. 168 T€ für Lieferung, Einbau, Lackierung, Fundamente).

 

Herr Kühnapfel stellte heraus, dass es für die Neugestaltung der Innenstadt wichtig sei, ein ansprechendes Mobiliar auszuwählen – Plastik käme da wirklich nicht in Frage.

 

Herr Kühnapfel bemerkte, dass auf ihn die Pflanzkübel klotzig und kantig wirken und sah darin eine Verletzungsgefahr.

 

Frau Lintel erläuterte, dass die Ecken abgerundet seien und diese nur in der Passage “Willy-Brandt-Platz” aufgestellt würden, wo eine andere Bepflanzung durch die Tiefgarage nicht möglich sei.

 

Auf Anfrage von Herrn Kühnapfel zur Art der Bewässerung erklärte Herr Spurling, dass es sich ähnlich wie beim Blumentopf um eine Anstaubewässerung handele. In diese Pflanzkübel sollen Solitärsträucher (z. B. Felsenbirne) eingebracht werden, so dass der Wurzelraum ausreichend sei.

 

Herr Liedtke wies darauf hin, dass bei der Mobiliarauswahl auch eine angemessene Qualität und ein ansprechendes Design mit Blick auf die Gesamtmaßnahme anzusetzen gewesen sei – Recyclingkunststoff wäre nicht angemessen.

 

Herr Diederichs-Späh fragte nach, ob sich zwischen den Bänken Fahrspuren entwickeln könnten.

 

Frau Lintel erklärte, dass der Unterbau entsprechend angelegt sei, so dass dieses vermieden werden solle. Außerdem seien die Intarsien in gebundener Bauweise zu verlegen.

 

Auf Anfrage von Herrn Kissing, warum Eigenentwicklungen (Papierkorb) notwendig seien, erläuterte Herr Spurling, dass hier eine Anpassung an die Anforderungen erfolgt sei (Verankerung im Boden, Öffnung nicht oben).

 

Herr Wiedemann begrüßte die Kreativität bei der vorgestellten Möblierung.

 

Herr Baudrexl fasste zusammen, dass hier ein Mobiliar vorgestellt wurde, welches sich gut in das Gesamtkonzept einfände. Eine zeitlose und geschmackvolle Möblierung sei vorgeschlagen worden. Nunmehr hätten die Ausschussmitglieder die Möglichkeit, sich mit den Vorschlägen auseinander zu setzen.

 

Herr Liedtke räumte ein, für die nächste Sitzung zwei Musterbänke zur Begutachtung aufstellen zu lassen.

 

Herr Kloß wollte wissen, wo das Wasser bliebe, dass sich im Aschenbecher sammele.

 

Herr Spurling erläuterte, dass der Aschenbecher ein getrenntes System sei, Überlegungen zum Flüssigkeitsaustritt seien noch nicht abgeschlossen (evtl. Aufstellung mit Neigung).

 

Herr Kissing kritisierte wiederholt, dass ihm die Informationen als unzureichend erschienen. Er habe u. a. eine Skizzierung der Grundgedanken, Aufzeigung von Alternativen sowie einen Kostenvergleich in schriftlicher Form erwartet.

 

Darüber hinaus merkte er an, dass seiner Meinung nach auch auf Grundlage dieser Informationen die nicht im Ausschuss vertretenen Ratsmitglieder gern mit diskutieren und Anteil an der Entscheidungsfindung nehmen wollten. Durch die Einführung des NKF, so merkte er an, würden viele Informationen (z. B. Ausschreibungen, Vergaben) untergehen.

 

Herr Baudrexl äußerte grundsätzliches Verständnis und teilte nochmals mit, dass hier zwischenzeitlich lediglich die Vergabe der Bepflanzung erfolgt sei.

 

Frau Schneider zeigte sich angesichts der Anmerkungen von Herrn Kissing verwundert. Sie vertrat die Meinung, dass im Rahmen des Wettbewerb bereits klare Formen vorgegeben waren und an diesem Wettbewerb wäre auch die Politik beteiligt gewesen. Die Einigung auf ein Konzept und eine Linie sei erfolgt.

 

Herr Kissing teilte diese Meinung jedoch nicht; er sehe den Rat in seiner Gesamtheit nicht genügend beteiligt.

 

Herr Baudrexl informierte darüber, dass die Tiefgarage aufgrund der geplanten Sanierung für einen begrenzten Zeitraum nicht zur Verfügung stünde. Die Dauernutzer seien bereits entsprechend darauf hingewiesen worden. Zwischenzeitlich seien die bestehenden Verträge gesichtet worden. Eine Überarbeitung und Anpassung der Verträge scheine erforderlich. In Einzelgesprächen solle die Frage hinsichtlich des Beitrags zu den Sanierungskosten geklärt werden, da viele unterschiedliche Vereinbarung vorhanden seien.

 

Herr Lipinski dankte Herrn Spurling und Frau Lintel für die Vorstellung des Möblierungskonzeptes.