6.1         Mitteilungen der Verwaltung

6.1.1      Frau Grothaus stellte die Kampagne “abpfiff – Schluss mit Zwangsprostitution” vor, die der Deutsche Frauenrat gemeinsam mit zahlreichen Initiativen, Vereinen und Verbänden zur Fußball-Weltmeisterschaft ins Leben gerufen habe. Unter der Schirmherrschaft von Dr. Theo Zwanziger, Geschäftsführender Präsident des DFB, und Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, soll die Kampagne dazu beitragen, das Thema Zwangsprostitution und Menschenhandel anlässlich der WM “an den Mann zu bringen”.
Der Bund deutscher Kriminalbeamter hat sich ebenso wie die Gewerkschaft der Polizei der Kampagne angeschlossen, auch um davon zu profitieren, dass das Thema bei medienwirksam umgesetzten Aktionen im Fokus der Öffentlichkeit stehe. Nach Aussage der Polizei sei Zwangsprostitution Teil der organisierten Kriminalität, mit dem Gewinne erzielt würden, die weltweit die Gewinnspannen im Drogen- und Waffenhandel erreichen. Konkrete Zahlen, wie viel Frauen im Rahmen der Fußball-WM zur Prostitution gezwungen werden, gebe es nicht, die Dunkelziffer sei sehr hoch. Bei allen Großereignissen sei mit einer enormen Zunahme von Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden, zu rechnen.
Frau Grothaus teilte weiter mit, dass für den Kamener Bereich u.a. die Dortmunder Mitternachtsmission Anlaufstelle für Prostituierte sei. Die Mitarbeiterinnen dort werden zur WM ein Notruftelefon rund um die Uhr geschaltet haben und stehen mit zahlreichen Einrichtungen in Kontakt, u.a. auch mit dem Frauenforum im Kreis Unna, die u.U. kurzfristig für Übernachtungsmöglichkeiten für die Frauen sorgen können.

6.1.2      Frau Grothaus berichtete, dass sie gemeinsam mit der VHS zum dritten Mal das Seminar “Mehr Frauen für unsere Stadt” durchführe. Nachdem am Informationsabend im Januar 12 Frauen Interesse an der Reihe gezeigt haben, sei das Seminar anschließend mit 11 Frauen gestartet. Sie hob hervor, dass erstmalig auch zwei Frauen aus dem multikulturellen Gesprächskreis des Frauencafes hieran teilnehmen. Sie kündigte an, dass die Frauen am 27.04.2006 gemeinsam die Ratssitzung besuchen werden.

6.1.3      Frau Grothaus wies darauf hin, dass eine Anmeldung zu der Frauenpolitischen Konferenz im Kreis Unna “Frauenpolitik im demografischen Wandel” am 31.03.2006 auf Haus Opherdicke noch bis zum 17.03.2006 möglich sei.


6.2         Anfragen

Frau Firnrohr erkundigte sich, ob die Verlegung des verkaufsoffenen Sonntags auf den Muttertag am 14.05.2006, parallel zum Frühlingsmarkt, bereits beschlossen sei. Sie gab zu bedenken, dass im Einzelhandel überwiegend Frauen tätig seien, die diesen Tag gerne anders verbringen würden. Zusätzlich belastet seien die Frauen noch durch das Late-Night-Shopping am 08.04.2006. Sie fragte an, ob es möglich sei, diese Entscheidung noch mal zu überdenken.

Frau Grothaus antwortete, dass die Terminveränderung von der Werbegemeinschaft der Kaufleute (HVV) gewünscht worden sei mit dem Ziel, die Attraktivität des Frühlingsmarktes, der traditionell am Muttertag stattfinde, zu erhöhen. Die endgültige Entscheidung hierüber treffe der Rat in seiner nächsten Sitzung. Voraussichtlich werde dem Wunsch des HVV entsprochen werden. Der Wirtschaftsförderer, Herr Sostmann, habe ihr versichert, dass mit dieser Verlegung auf keinen Fall die Anzahl der Verkaufsoffenen Sonntage erhöht werden solle.

Herr Ebbinghaus erklärte hierzu, dass er an der entsprechenden Sitzung der Werbegemeinschaft, ebenso wie andere Geschäftsleute, nicht habe teilnehmen können. Er teile die Bedenken von Frau Firnrohr, werde die Terminveränderung für dieses Jahr aber mittragen. Für das nächste Jahr sehe er erneut Gesprächsbedarf. Er teilte mit, dass sein Geschäft an diesem Sonntag geschlossen bleibe.