Herr Dunker erläuterte anhand eines Folienvortrages zunächst die Planungsverantwortung gem. § 80 SGB VIII. Dazu ist zum einen der Bestand an Einrichtungen und Diensten festzustellen. Des Weiteren soll der Bedarf unter Berücksichtigung der Wünsche, Bedürfnisse und des Interesses der jungen Menschen für einen mittelfristigen Zeitraum ermittelt, die zur Befriedigung des Bedarfs notwendigen Vorhaben sollen rechtzeitig und ausreichend geplant werden.

 

Anschließend wurden die einzelnen Planungsschritte erläutert:

 

1.      Informationsveranstaltung zur Funktion der Konferenzen

2.      Vorstellung der einzelnen Institutionen und Darstellung der Angebote

3.      thematische Darstellung der Problemlage des Sozialraumes

4.      welche Angebote sind im Sozialraum notwendig

5.      Vernetzung der vorhandenen Angebote

6.      Aufbau der im Sozialraum nicht vorhandenen aber notwendigen Strukturen

7.      Evaluation und Controlling

 

September 2006:        Sozialräume Methler und Südkamen

Frühjahr 2007:            Sozialraum Kamen-Nord-Ost

Herbst 2007:               Wiedereinführung in Heeren-Werve und Kamen-Nord-West

 

Anschließend berichtete Herr Brüggemann über den Sachstand zu den Familienzentren. Zum jetzigen Zeitpunkt kann das Land noch keine entsprechende Liste vorlegen. Dies soll aber nach Bewerbungsschluss am 31.03.2006 nachgeholt werden.

Diese Thematik wurde auch in der Trägerkonferenz am 1. Februar erörtert.

 

Herr Brüggemann stellte die Schaffung von Familienzentren im Ansatz als richtig dar, machte aber gleichzeitig deutlich, dass kein Geld in die Einrichtungen fließt. Allerdings sei die Mehrbelastung des Personals erheblich, was zu einem Entzug von Betreuungszeiten führen könne. Die Verwaltung kritisierte, dass die Einführung nicht flächendeckend sein wird und deshalb eine Steuerung des Jugendamtes wichtig sei.

 

Frau Scharrenbach äußerte sich zu den seit 1998 stattfindenden Sozialraumkonferenzen nach wie vor kritisch, weil die CDU keinen Effekt darin erkennen kann. Es entstehe der Eindruck, dass die Verwaltung damit auch den Aufbau von Familienzentren boykottiere. Diese müssten auch nicht flächendeckend sein, sondern nur dort, wo sie sozial sinnvoll wären. Sie stellte die Frage in den Raum, ob es tatsächlich zum Entzug von Betreuung kommt.

 

Herr Brüggemann entgegnete, dass die Abläufe der Sozialraumkonferenzen im Jugendhilfeausschuss vorgestellt wurden. Die Verwaltung werde an den Sozialraumkonferenzen (SozRK) festhalten.

 

Frau Möller merkte kritisch an, dass durch die Einrichtung eines Familienzentrums (FamZ) keine neue Klientel erreicht würde. Des Weiteren sei ein FamZ im Gegensatz zur SozRK ein trägerspezifisches Konstrukt. Die Finanzierung sei ebenfalls nicht geklärt. Auch der höhere Zeitaufwand sei durchaus kritisch zu sehen, da viele Einrichtungen keine freigestellte Leitung haben.

 

Herr Klanke sah das FamZ als schwammiges Konzept, bei dem noch vieles offen und zu klären sei. Die SozRK sei dagegen ein funktionierendes Instrument, welches eine breite Beteiligung mit guten Erfahrungen aufweist. Das Kriterium “unter einem Dach” benötige freie Räume, die in den Einrichtungen einfach nicht vorhanden seien.

 

Als Vertreter der Träger teilte Herr Ritter die große Skepsis und sah noch erheblichen Klärungsbedarf. Die ev. Kirche prüfe zurzeit sorgfältig vorhandene Ressourcen und wolle nicht gleich mit auf den Zug springen. Bei den aktuellen Kürzungen der Landesmittel könne er sich ein FamZ nur vorstellen, wenn zusätzliche Mittel und Räume zur Verfügung gestellt werden.

 

Herr Güldenhaupt fasste zusammen, dass die Verwaltung Verbesserungen für Kinder grundsätzlich begrüße, die finanziellen Rahmenbedingungen aber passen müssten. Die vorhandenen vernetzten Strukturen sein als sehr gut zu bezeichnen.

 

Frau Scharrenbach stand der Diskussion mit Unverständnis gegenüber. Die OGS wurde seinerzeit eingeführt, obwohl das Konzept auch keine Inhalte vorwies.

 

Herr Klanke entgegnete, dass es bei der OGS konkrete finanzielle Zusagen gab, die Planungssicherheit gaben. Beim FamZ werde lediglich die Arbeit immer weiter verdichtet, aber nicht entsprechend vergütet.

 

Herr Ritter machte deutlich, dass sich die kirchlichen Träger seit Ende der 90er Jahre im Konsolidierungsstrudel befinden und stetig weniger Geld bekommen. Die Rücklagen seien auch irgendwann aufgebraucht. Die Mitarbeiter seien an ihre Grenzen gestoßen, mehr gehe einfach nicht. Mehr Bildung sei nur mit mehr Mitteln möglich.