Herr Dr. Gülde stellte sich persönlich vor und gab einen Sachstandsbericht. Das Unter­nehmen sei 1957 in Wickede/Ruhr von seinem Vater und dessen Brüdern gegründet worden. Sein Vater stamme aus einer Arbeiterfamilie. 1960, so Herr Dr. Gülde weiter, sei das Unternehmen nach Kamen gezogen, weil man in Wickede/Ruhr kein geeignetes Grund­stück gefunden habe. Das Firmengelände habe jetzt eine Größe von ca. 50.000 qm bei einer Nutzfläche von ca. 20.000 qm. Anhand einer Folie zeigte Herr Dr. Gülde die Entwicklung des Firmengeländes auf. Er attestierte seinem Vater und den Brüdern eine enorme Aufbau­leistung.

Er referierte weiter, dass er 1995 in die Firma eingestiegen sei. Damals habe man ca. 3.000 Tonnen monatlich mit einem Exportanteil von 30 % gewalzt. Heute liege die Leistung bei max. ca. 9.000 Tonnen monatlich bei einem Exportanteil von 60 %. Herr Dr. Gülde wies darauf hin, dass die Exportquote auch so hoch liege, weil viele Kunden ihren Sitz ins Aus­land verlegt haben. Gewalzt werde in dem Werk die ganze Palette metallischer Stoffe.

Er machte deutlich, dass man momentan nicht mehr so schnell wachsen werde. Dies liege an der politischen Situation der letzten 30 Jahre, der nicht mehr vorhandenen Expansions­fläche vor Ort, der gesamtwirtschaftlich schlechten Lage und auch an der schlechteren Position bei der Besteuerung gegenüber Kapitalgesellschaften und der hieraus resultie­renden Schwierigkeit, Eigenkapital zu binden.

Er berichtete, dass das Unternehmen zurzeit 160 Arbeitsplätze habe und bisher in den 45 Jahren keine betriebsbedingten Kündigungen aus­sprechen musste. Darüber hinaus habe die Firma in der Vergangenheit keine roten Zahlen geschrieben.

Den Umweltschutz, so Herr Dr. Gülde weiter, habe das Unternehmen bei der Produktion immer berücksichtigt.

 

Zum Schluss seines Vortrages sprach er der Kamener Stadtverwaltung für ihr unbüro­kratisches Handeln ein Lob aus.

 

Herr Kissing erkundigte sich nach einem möglichen Gleisanschluss.

 

Herr Dr. Gülde antwortete, dass der Ausbau des Gleisanschlusses mit zu hohen Kosten verbunden sei. In dem Zusammenhang kritisierte er die Bahn AG, die seiner Meinung nach immer noch sehr bürokratisch handele. Für die Zukunft sei die Bahn trotzdem eine Alter­native, man wisse schließlich nicht, was in 5 Jahren sei.

 

Auf die Anfrage von Herrn Kloß erklärte Herr Dr. Gülde, dass das Unternehmen in der Regel ca. 10 Auszubildende beschäftige. Früher habe man jeden Auszubildenden über­nommen, heute nicht unbedingt. Bei Neuein­stellungen von Mitarbeitern arbeite man mit Zeitverträgen, die Mitarbeiter werden in der Regel übernommen.

 

Herr Ebbinghaus bedankte sich bei Herrn Dr. Gülde für den interessanten Vortrag und die Beantwortung der gestellten Fragen.