Herr Baudrexl berichtete, dass die Kanalbaumaßnahme begonnen wurde und die Versorger die erforderlichen Arbeiten im Bereich des 1. BA Adenauerstraße fast abgeschlossen hätten. Die Städtische Sparkasse habe mit Anpassungsmaßnahmen im Bereich der Rampe des Eingangsbereiches begonnen. Des Weiteren sollen im Laufe der Sitzung die Entwicklungen im Bereich des Platzes vor Karstadt dargestellt werden.

 

Hinsichtlich des Baubeginns erläuterte Herr Baudrexl, dass dieser nach derzeitigem Sach­stand für den 17. Oktober 2005 mit dem beauftragten Unternehmer Wittfeld vorgesehen sei. Als Fazit hielt er fest, dass der Bauzeitenplan damit eingehalten würde. Die Stadt Kamen habe bei der Ausschreibung ein Leistungsverzeichnis mit hohen Anforderungen an Aus­führung und Material vorgegeben. Im Rahmen der technischen Projektbesprechung sei u.a. eine angelegte Musterfläche besichtigt und beurteilt worden. Diese Musterfläche entsprach jedoch nicht den Anforderungen und habe erhebliche Zweifel an einer Zusammenarbeit mit dem Auftragnehmer aufkommen lassen. Die verschiedensten Möglichkeiten wurden in Erwägung gezogen. Eine einseitige Vertragsauflösung sei als juristisch problematisch bewertet worden. Die Option einer beidseitigen Vertragsauflösung sei ebenfalls nicht in Betracht gekommen, da dies eine erneute öffentliche Ausschreibung des 1. Bauabschnittes zur Folge gehabt hätte, die den Bauzeitenplan zumindest hinsichtlich des 1. Bauabschnittes gefährdet hätte, auch wenn nachfolgende Bauabschnitte davon nicht betroffen gewesen wären. Aufgrund der bereits begonnenen Kanalbaumaßnahme und der hohen Erwartungs­haltung der Kamener Kaufmannschaft und Bürgerschaft habe man jedoch weitere Verhand­lungen mit dem Auftragnehmer geführt und einen einvernehmlichen Weg gefunden. Der Auftragnehmer habe eine Durchführung entsprechend des Leistungsverzeichnisses ohne Abstriche bei Ausführung und Qualität zugesagt. Nunmehr sei diesbezüglich eine konstruk­tive und gedeihliche Zusammenarbeit zu erwarten.

 

Auf Nachfrage von Herrn Ebbinghaus, ob zukünftig die Kirmes weiterhin im Bereich der Adenauerstraße stattfinden könne, erklärte Herr Liedtke, dass dies planerisch berücksichtigt worden sei und hier keine grundsätzliche Veränderung erfolge.

 

In Bezug auf die Anfrage zur Kostenentwicklung des Projektes teilte Herr Baudrexl - unter Verweis auf die Berichterstattung in der örtlichen Presse - mit, dass das Ausschreibungs­ergebnis zum 1. Bauabschnitt zwar 10 % unterhalb der kalkulierten Kosten läge, aber mit Blick auf das Gesamtprojekt derzeit die Kostenkalkulation nicht verändert bzw. angepasst werde.

 

Herr Baudrexl erklärte, dass im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens verschiedene Nebenangebote eingegangen seien, diese jedoch nicht die Anforderungen an Material und Maßhaltigkeit erfüllt hätten, als nicht zielführend für das Projekt bewertet werden konnten und somit keine Berücksichtigung fanden.

 

Zur weiteren Diskussion der Gestaltung der Randbereiche, Materialentscheidung und ggf. Ausnutzung von Einsparungspotentialen durch die Materialauswahl für diese Bereiche benannte Herr Baudrexl die kommende Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses. Es sei geplant, den 2. und 3. Bauabschnitt in einer Ausschreibung Ende des Jahres zusammen­zufassen. Das Büro Scape werde derzeit Alternativvorschläge für die Materialauswahl der Randbereiche erarbeiten, die in der kommenden Sitzung des Planungs- und Umweltaus­schusses vorgestellt und beraten würden. Das mögliche Einsparungspotential bezifferte er auf ca. 250 T €.

 

Des Weiteren sicherte Herr Baudrexl zu, dass die Verwaltung über die Kostenentwicklung schriftlich berichte, unter Umständen im Haupt- und Finanzausschuss.

 

Herr Kissing erkundigte sich, ob es gegenüber dem Leistungsverzeichnis eine Änderung bei der Granitbeschaffenheit gäbe und ob Musterflächen durch den Planungs- und Umweltaus­schuss besichtigt werden könnten.

 

Herr Baudrexl bekräftigte, dass hinsichtlich der Qualität und der Maßhaltigkeit des aus­geschriebenen Granits keine Änderungen eingetreten seien. Eine Musterfläche sei am 26.08.2005 von der Projektgruppe besichtigt und bewertet worden. Diese Musterfläche entsprach jedoch nicht den ausgeschriebenen Anforderungen und war damit nicht reprä­sentativ. Der Auftragnehmer werde eine weitere Musterfläche vorbereiten, die dem Anfor­derungsprofil entspräche. Die Verwaltung werde einen Weg finden, den Mitgliedern des Planungs- und Umweltausschusses eine Besichtigung der neuen Musterfläche zu ermöglichen.

 

Zur Entscheidung über die Gestaltung der Randbereiche bat Herr Kissing die Verwaltung, in der kommenden Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses die von Scape erarbeiteten Konzepte mit jeweiliger Darstellung der Kosten sowie der Vor- und Nachteile darzustellen.

 

Herr Baudrexl sagte eine entsprechende Vorbereitung für die nächste Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses zu.

 

Auf Anfrage von Herrn Nieme führte Herr Baudrexl aus, dass die Nebenbereiche ebenfalls in Form einer Festbetragsfinanzierung gefördert würden.

 

Die Anregung von Herrn Nieme, zunächst auf die Randbereiche bei der Ausschreibung zu verzichten, lehnte Herr Baudrexl ab, da dies möglicherweise bautechnische Probleme und Probleme bei der Ablaufplanung zur Folge habe. Er sah eine Komplettausschreibung für den 2. und 3. Bauabschnitt als unbedingt erforderlich an.

 

Frau Schneider schlug vor, auch für die Gestaltung der Randbereiche entsprechende Musterflächen zu erstellen.

 

Herr Baudrexl sagte eine Prüfung dieser Anregung zu.

 

Herr Kloß begrüßte es, dass eine Begutachtung von Musterflächen möglich gemacht werde, hätte sich jedoch gewünscht, die erste Musterfläche - wie von der BG-Fraktion am 19.09.2005 für den 26.09.2005 beantragt - besichtigen zu können, um eine Vergleichs­möglichkeit zu haben.

 

Herr Baudrexl erläuterte die zeitlichen Abläufe dahingehend, dass nach der Entscheidung der Projektgruppe über die “nicht repräsentative” Musterfläche am 26.08.2005 diese wieder abgebaut wurde und zum beantragten Besichtigungstermin faktisch nicht mehr vorhanden war.

 

Darüber hinaus erkundigte sich Herr Kloß nach dem Sachstand und Ergebnis des Boden­gutachtens, das seine Fraktion bereitgestellt bekommen möchte.

 

Herr Baudrexl wies darauf hin, dass es verschiedenste Bodengutachten gebe und für die Verwaltung nicht zu erkennen sei, auf welches sich die Anfrage beziehe und unbeachtet dessen die GO NRW eine derartige Bereitstellung von Unterlagen nicht vorsehe.

 

Herr Liedtke stellte das neue Konzept im Bereich Karstadt vor. Hier sei eine bessere städte­bauliche Einbeziehung von Karstadt angestrebt. Die für die ursprüngliche Planung der Platz­gestaltung erforderlichen Grundstücke standen der Stadt Kamen nicht zur Verfügung. Zwischenzeitlich hat der Grundstückseigentümer einen Investor gefunden, der im Bereich des alten Pfarrgartens eine Neubebauung plant. In Abstimmungsgesprächen mit den Betei­ligten wurde vereinbart, dass die für die Neubebauung erforderliche Baulast von Karstadt übernommen wird und die für die Platzgestaltung erforderlichen Flächen der Stadt Kamen zur Verfügung gestellt werden. Für den Bereich Kampstraße ist die Sanierung für 2007 vor­gesehen. Hinsichtlich der Zeitschiene sollte die Neubebauung vorher erfolgen. Das Büro Scape wird eine neue Planung für den Bereich erarbeiten.

 

Auf Nachfrage von Herrn Nieme, wie das neue Gebäude genutzt werden soll, erklärte Herr Liedtke, dass in dem Gebäude im EG eine Nutzung durch Einzelhandel und in den OG’s eine Wohnnutzung vorgesehen sei.