Bevor dem Gremium mit einem Rundgang durch das Gebäude das Möbelhaus vorgestellt wurde, überreichte Herr Siegfried Reith, 1. Bezirks-Stellvertreter des Sozialverbandes Deutschland, Bezirk Unna-Hamm, dem IKEA-Marketingleiter Michael Hamm die Plakette für behindertengerechtes Bauen.

 

Diese Plakette wird für Gebäude vergeben, bei denen die barrierefreie Mobilität von Behin­derten und älteren Menschen bei der baulichen Ausgestaltung berücksichtigt wurden.

 

Im Anschluss an den dann vorgenommenen Rundgang durch das Gebäude wurde die Sitzung im Konferenzraum der Firma fortgesetzt.

 

Herr Becker von der Firma IKEA stellte dem Behindertenbeirat anhand einiger Zahlen die Größe des neuen IKEA-Hauses Kamen vor.

 

Die Gesamtfläche des Areals beträgt 86.500 qm², wovon eine Fläche von 28.900 qm² bebaut ist. Von der bebauten Fläche werden 18.300 qm² als tatsächliche Verkaufsfläche genutzt, wobei 5.700 qm² für die Möbelausstellung, 5.300 qm² für die Markthalle und 4.400 qm² für den SB-Bereich vorgesehen sind. Hinzu kommt noch eine Fläche von 2.900 qm² für den Full-serve (Lager).

 

Das Restaurant in der ersten Etage des Möbelhauses verfügt über 445 Sitzplätze.

 

Den Kaufwilligen stehen 1.400 Parkplätze zur Verfügung, der Verkauf wird über 20 Kassen abgewickelt und für die Anlieferung der Ware stehen 7 Anlieferungstore zur Verfügung.

 

Das Möbelhaus wurde konzipiert für eine geplante jährliche Besucherzahl von ca. 2,3 Mio. Kunden. Das derzeitige Ist an Besuchern liegt bei 1.030.000. Bei der Zahl der jährlichen Kunden wurde mit ca. 1 Mio. kalkuliert und liegt zur Zeit bereits bei 610.700 Kunden.

 

Die Zahl der Beschäftigten beträgt 319, wobei 272 Mitarbeiter im eigentlichen Möbelhaus und 47 Mitarbeiter im Restaurantbereich tätig sind, hiervon insgesamt 11 Auszubildende.

 

Die Zahl der behinderten Beschäftigten liegt bei 13 und zusätzlich 7 Personen, die Behin­derten gleichgestellt sind. Hiervon sind 2/3 im Bereich Verkauf und 1/3 im Bereich Logistik und Haustechnik angestellt.

 

Frau Borghardt als Behindertenbeauftragte der Firma erläuterte dem Gremium die Situation der im Hause beschäftigten Behinderten.

 

Sie wies darauf hin, dass sich zurzeit keine behinderte Person unter den Auszubildenden befindet. Dies läge aber daran, dass keine Bewerbungen aus diesem Personenkreis vorge­legen habe.

 

In der vergangenen Zeit war eine Praktikantin bei IKEA beschäftigt, die schwerhörig war. Mit dem Ablauf dieses Praktikum wurden positive Erfahrungen gemacht. Zur Verständigung wurde unter anderem die Möglichkeit der SMS per Handy genutzt.

 

Sie wies darauf hin, dass die Sozialräume der Mitarbeiter behindertengerecht ausgestaltet sind, so u.a. über Automatiktüren verfügen.

 

Die bei dem Rundgang des Beirates angesprochene Problematik der Automatiktür im Bereich der Toiletten wird jetzt überprüft.

 

Die Einrichtung der Arbeitsplätze erfolgt nicht allgemein behindertengerecht, sondern wird individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Mitarbeiters, egal ob behindert oder nicht behindert, abgestellt, so dass selbstverständlich auch die behinderungsbedingten Belange der Mitarbeiter berücksichtigt werden.

 

Frau Jung führte aus, dass sie keine Einkaufswagen gesehen habe, die von Rollstuhlfahrern genutzt werden können.

 

Frau Borghardt wies darauf hin, dass dies aufgrund der besonderen Verkaufsituation eines Möbelhauses und den bei IKEA eingesetzten Selbstbedienungsgedanken auch nicht vorge­sehen und nicht umsetzbar ist.

 

Herr Krüger fragte an, ob die Mitarbeiter des Restaurant ebenfalls IKEA-Mitarbeiter seien.

 

Dies bejahte Frau Borghardt.

 

Auf die Anfrage von Frau Jung, ob die rechtmäßige Nutzung der vorhandenen Behinderten­parkplätze überprüft würde, führte Herr Becker aus, dass eine gewisse Kontrolle bei den Parkplätzen durchgeführt würde, aber eine regelmäßige Kontrolle nicht gewährleistet werden könnte.

 

Sollten Verstöße auffallen oder gemeldet werden, würden diese Personen durch einen Aufruf aufgefordert, den Parkplatz zu räumen.