Beschlussempfehlung:

 

Der Rat der Stadt Kamen stellt den Jahresabschluss und den Lagebericht des Städt. Hellmig-Krankenhauses Kamen für das Jahr 2004 in der vorgelegten Form fest.

 

Der Bilanzverlust des Jahres 2004 beträgt insgesamt 406.663,55 €.

Der Bilanzverlust wird mit der bestehenden Gewinnrücklage ausgeglichen.

Die Höhe des festgelegten Eigenkapitals bleibt unverändert.


Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen


Herr Vongehr führte aus, dass das Jahr 2004 durch den Einstieg in das DRG-System gekennzeichnet war. Die Abrechnung erfolgte somit über diagnosebezogene Relativ­gewichte. Auch wenn das Jahr 2004 in diesem Bereich budgetneutral in den Kranken­häusern umgesetzt worden sei, sei der Einstieg in dieses System vom Arbeitsablauf und auch von der Ausrichtung des Krankenhauses schon wesentlich. Bis zum 30.11.2003 wurde noch über Tage geredet. Tage spielen nun eine nachgeordnete Rolle und seien keine abrechnungsrelevante Größe mehr. Heute würde vielmehr über Fälle gesprochen. Diese Fälle seien noch mal komplett neu definiert worden. In der Vergangenheit seien beispiels­weise nur die Mütter und nicht die Neugeborenen gezählt worden. Heute würden die Neu­geborenen als separate Fälle betrachtet. Wiederaufnahmen und Rückverlegungen hingegen seien zu Fällen zusammen geführt worden. Unter Berücksichtigung dieser Änderungen seien die statistischen Zahlen nur eingeschränkt vergleichbar. In diesem Zusammenhang wies Herr Vongehr darauf hin, dass in 2004 ca. 800 ambulante Operationen mehr vorgenommen worden seien. Dies stelle einen Größenanteil von 25 % der im Hause durchgeführten Opera­tionen dar.

Im stationären Bereich seien in 2004 7.683 Fälle behandelt worden. Es sei eine Verweil­dauerreduzierung erzielt worden um 1/10 Tag. Die durchschnittliche Auslastung lag bei 74,7 %. Der durchschnittliche Erlös pro Patient sei auf Grund der Verweildauerreduzierung um 1,1 % gestiegen. Der durchschnittliche Aufwand erfuhr in 2004 jedoch eine Steigerung von 4,4 %. Zu erklären sei dies auch mit einer Umschichtung des Patientengutes.

Die Zahl der Vollkräfte habe sich um 0,4 % erhöht. Dies sei jedoch ein rechnerischer Effekt. Dieser Effekt sei durch den Wegfall der AiP-Kräfte zu erklären. Ab dem 01.10. sind diese Kräfte als 1,0 Vollkraft und nicht mehr wie in der Vergangenheit als 0,5 Vollkraft zu berück­sichtigen.

Die um die Einmal-Effekte bereinigten Steigerungen des Personalaufwandes lägen gering­fügig unterhalb der Tarifsteigerung. Die Steigerungen im Sachaufwand von 3,5 % erklären sich insbesondere durch Steigerungen im medizinischen Bedarf. Insgesamt sei bei Betrach­tung der Erlöse und der Kosten festzustellen, dass es in 2004 zu einer leichten Erlössteige­rung gekommen sei, allerdings sei auch eine Steigerung des Fremdaufwandes zu ver­zeichnen. Das Jahresdefizit in Höhe von 406.663,55 € entspreche bereinigt um Einmal­effekte dem realen Leistungsspektrum des Krankenhauses und wurde auch in dieser Höhe im 4. Quartalsbericht prognostiziert. Das ausgewiesene Defizit zeige in Betriebsvergleichen, dass das Hellmig-Krankenhaus insbesondere, was den Einsatz von Sachmitteln angehe, ausgesprochen am unteren Level liege. Externe Vergleiche müsse dieses Haus nicht scheuen.