Frau Schubert stellte die veränderte Landesförderung für die Kommunalstelle zur Förderung der Frauenerwerbstätigkeit dar und gab anschließend einen Rückblick auf die Aktivitäten der KFF im vergangenen Jahr. Sie berichtete insbesondere über die erfolgreich durchgeführten Projekte, EDV-Kurse für Migrantinnen und das 8tägige Bewerbungstrainingsseminar, das in Kooperation mit der VHS Kamen-Bönen stattgefunden hat. Weniger erfolgreich, so gab Frau Schubert an, sei die Teilzeitqualifizierungsmaßnahme für junge Mütter ohne Berufsabschluss im Sozialhilfebezug verlaufen. Von 20 Teilnehmerinnen konnten nur 2 Frauen, eine davon aus Kamen, in eine Ausbildungsstelle vermittelt werden. Die Gründe hierfür seien sehr viel­fältig. Besonders zu berücksichtigen sei dabei, dass die Gesamtsituation auf dem Ausbil­dungsmarkt sehr schlecht sei. Die Suche nach einem Ausbildungsplatz werde dadurch für die Teilnehmerinnen einer Umschulungsmaßnahme, noch dazu in Teilzeit, besonders erschwert.

 

Frau Schubert berichtete weiter, dass die Beratungen in Existenzgründungsfragen weiter stark nachgefragt werden. Sehr positiv habe sich in diesem Bereich das Netzwerk der Unter­nehmerinnen entwickelt, das sich in diesem Jahr erstmalig mit einer eigenen Aktion am Inter­nationalen Frauentag beteiligt. Unter dem Titel “Frauen als Vorbilder – Unternehmerinnen zeigen Profil” stellen die Frauen am 08. März ganztägig im Martin-Luther-Haus in Unna, u.a. in Form von Workshops, sich und ihr Unternehmen vor. Die KFF beteilige sich am Frauentag noch mit der Ausstellung “Bosna Quilts”, die in Kooperation mit dem Haus der Stadt­geschichte und der Gleichstellungsbeauftragten vom 22.02. – 03.04.2005 im Haus der Stadt­geschichte gezeigt werde.

 

Im Anschluss an den Bericht von Frau Schubert stellte sich Frau Christiane König als neue Mitarbeiterin der KFF vor. Sie berichtete, dass ihr das Arbeitsfeld der KFF nicht neu sei, da sie bereits 12 Jahre in der Regionalstelle Frau und Beruf im Kreis Moers tätig gewesen sei. Ihr Aufgabengebiet werde schwerpunktmäßig der Bereich “Berufswahlorientierung” sein. Hier plane sie z.B. Betriebserkundungen durchzuführen, um praxisnah frauenuntypische Berufe kennen zu lernen. Weiterhin gehöre die Neuauflage des Mädchenkalenders dazu.

Zu Beginn müsse sie sich natürlich bei allen, insbesondere an den Schulen, als neue Ansprechpartnerin bekannt machen. Zu dem Aufgabengebiet “Betriebliche Frauenförderung” werde sie im Auftrag der IG-Metall bereits kurzfristig eine Fortbildung für Betriebsrätinnen durchführen.

 

Frau Hartig zeigte sich erfreut, dass die 50 %ige Kürzung der Landesmittel abgewendet werden konnte und die Arbeit der KFF fortgesetzt werden kann. Sie erkundigte sich, ob eine neue Maßnahme für junge Mütter geplant sei.

 

Frau Schubert erklärte hierzu, dass sich die Strukturen in der Weiterbildung und somit auch bei der Programmförderung erheblich verändert haben. Maßnahmen wie diese können in dieser Form nicht mehr durchgeführt werden. Zukünftig werden nur noch Einzelmaßnahmen gefördert.

 

Herr Weber fragte nach, ob der geringe Erfolg der Maßnahme nur auf die Rahmenbedin­gungen oder auch auf die persönliche Situation der Teilnehmerinnen zurückzuführen sei.

 

Frau Schubert antwortete, dass beides zutreffend sei. Zu den betrieblichen Rahmenbedin­gungen kommen die persönlichen Voraussetzungen der Teilnehmerinnen. So ließ sich fest­stellen, dass die Frauen zu einem Großteil schlechtere Noten bei den Schulabschlüssen vorzuweisen hatten und dann im Vergleich zu den anderen Ausbildungsplatzsuchenden durchfielen. Auch das Durchhaltevermögen der einzelnen Teilnehmerinnen sei z.T. sehr gering gewesen, was auch auf das oftmals schwierige persönliche Umfeld zurückzuführen sei. Die meisten Frauen waren allein erziehend, z.T. mit mehreren Kindern. Eine Teilneh­merin musste während der Maßnahme vor ihrem gewalttätigen Ehemann ins Frauenhaus flüchten. Auch sei bei den Frauen eine gewisse “Unreife” festgestellt worden, ihr berufliches Ziel konsequent zu verfolgen.

 

Frau Wennekers-Stute zeigte sich beeindruckt von den Ideen und Maßnahmen, die die KFF bezogen auf die unterschiedlichsten Lebenssituationen von Frauen immer wieder entwickeln, um eine bessere Integration auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen.

 

Herr Ebbinghaus bedankte sich bei Frau König und bei Frau Schubert für den Bericht und schlug für eine der nächsten Sitzungen vor, eine Frau, die sich selbstständig gemacht hat, einzuladen, um über ihre Erfahrungen als Existenzgründerin zu berichten. Er regte weiterhin an, dass Ratsmitglieder “Patenschaften” für junge Frauen, die einen Ausbildungsplatz suchen, übernehmen, da Ratsmitglieder oftmals über gute Kontakte verfügen.