Herr Lipinski begrüßte Herrn Sachse und Frau Lintel vom Büro scape Landschafts­architekten, Düsseldorf.

 

Zum Einstieg erläuterte Herr Baudrexl kurz den bisherigen Werdegang der Planungen für die Wohnumfeldverbesserungen in der Innenstadt. In dieser Sitzung solle der nunmehr aktualisierte und überarbeitete Planungsentwurf vorgestellt werden. Insbesondere die feuerwehrtechnischen Belange sowie die besonderen Erfordernisse für Markt und Kirmes seien in die Planung eingearbeitet und berücksichtigt worden. Dagegen seien Einzelbereiche wie Möblierung und Pflasterung noch im Planungs- und Umweltausschuss Anfang 2005 zu entscheiden. Mit der Umsetzung der Planungen soll im ersten Halbjahr 2005 begonnen werden.

 

Sodann stellten Herr Sachse und Frau Lintel die aktualisierte Gestaltungsplanung anhand einer ausführlichen Präsentation vor.

 

Herr Sachse erläuterte die nachfolgend aufgeführten Bereiche.

 

·         Weststraße:
Straßencharakter “steinerner Raum” / vorher: starke Besetzung durch Leuchten, Müll­eimer, Bänke und Gullideckel / heutiger Entwurf: Grundpflasterung (evtl. mit Randeinfas­sung), vor den Schaufenstern kleines Pflaster, kaum auffallende Lichtschächte, Intarsien im Mittelbereich der Weststraße, die durch die Einmündungen unterbrochen werden, Entwässerung durch Schlitzrinne / Vorherrschen warmer Pflastertöne, Referenzprojekte: indischer Sandstein – Platz d. Nationen, München, Granit gelb-grau – Fußgängerzone Regensburg / Beleuchtung: Pendelleuchten zwischen den Häusern

 

·         Platz an der Platane:
Schaffung eines Platzes mit Aufenthaltscharakter / Pflasterteppich hebt Platzcharakter hervor / Podest mit Sitzgelegenheit zur Weststraße / erhobenes Wasserband, welches mehr in den Vordergrund tritt

 

·         Marktstraße:
erhält eigenen Charakter, Pflanzung von blühenden Bäumen (z.B. Zierkirsche)

 

·         Willy-Brandt-Platz:
Pflasterteppich mit Intarsien / besonderes Lichtkonzept / Südseite als “grüner Vorhang” – Möglichkeiten: Spalierlinden (Krone beginnt bei ca. 3,50 – 4,00 m, so dass Schaufenster freigesetzt sind, großzügiger Abstand zu Gebäuden von ca. 4,00 m), Aufstellung von Spalieren mit Berankung (z.B. Blauregen)

 

·         Adenauerstraße:
grüner Raum / Alleecharakter durch Baumpakete, die sich zur Allee verdichten / besondere Bäume mit lichtem Laub

 

·         Thema Spielen:
Verteilung von verschiedenen Spielelementen im gesamten Bereich wie z.B. Hörrohr, Bänke mit Spielelementen

 

Den zweiten Teil der Vorstellung übernahm Frau Lintel. Sie ging auf folgende Bereiche ein:

·         Platz an der Sparkasse:
Auftakt für die Innenstadt / Erweiterung des vorhandenen Podestes als Rasenpodest (Raum für Baum notwendig) / Ausstattung mit Sandspielbereich – Rutsche – Sitzmöglich­keit auf dem Rand des Podestes – Bänke unter den Platanendächern / Sparkasse hat Unterstützung zugesagt und begrüßt die vorgestellte Planung

 

·         westl. Zugang zum Willy-Brandt-Platz:
Aufwertung der Fläche / Gestaltung: Bäume u. Stellplätze

 

·         Kampstraße:
weiterhin befahrbar / Thematik Pflasterteppich wurde aufgegriffen / einheitliches Material im Wechsel mit Bäumen

 

·         Wiemeling, Kördelgasse und Weerenstraße:
schmale Straßenräume / mittige Pflasterrinne / Wiemeling erhält neuen Einzelbaum

 

·         Lichtkonzept:
verschiedene Charakteren der Gestaltung sollen unterstrichen und hervorgehoben werden / Beispiele: - Beleuchtung der Bäume (Plätze Sparkasse, Karstadt, Platane), Streiflichter und Pendelleuchten (Weststraße), beleuchtetes Spalier und ins Pflaster eingelegte Lichtbänder (Willy-Brandt-Platz)

 

Zum Abschluss des Vortrages hob Frau Lintel die konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Kamen hervor.

 

Herr Lipinski bedankte sich bei den Referenten für die ausführliche Präsentation der aktualisierten Gestaltungsplanung.

 

Herr Nieme beantragte, die Sitzung zu unterbrechen, um den Zuschauern die Möglichkeit zu geben Fragen an die Referenten zu stellen.

 

Herr Lipinski räumte diese Möglichkeit grundsätzlich ein, erklärte jedoch, dass zunächst die Wortmeldungen seitens des Planungs- und Umweltausschusses abgehandelt werden sollten.

 

Herr Nieme gab zu bedenken, dass hinsichtlich des Beleuchtungskonzeptes der Willy-Brandt-Platz besonders hervorgehoben würde. Seiner Ansicht nach sei jedoch am Abend der “Alte Markt” als Mittelpunkt der Stadt besonders zu betonen. Des Weiteren bat er um Berücksichtigung der Reinigungsmöglichkeiten (z.B. von Kaugummi) bei der Auswahl des Pflasters. Darüber hinaus äußerte er Bedenken bei der Anbringung der Spalierbegrünung (Spalierlinde bzw. Ranken) im Bereich des Willy-Brandt-Platzes für die Wohnnutzung.

 

Herr Sachse gab zu bedenken, dass der Marktplatz erst vor kurzer Zeit neu gestaltet worden sei, sich zudem mit dem vorgestellten Konzept ergänze und Überlegungen dahingehend möglich seien, besondere Lichtpunkte im Marktplatzbereich zu setzen.

 

Bezüglich des “grünen Vorhangs” im Bereich des Willy-Brandt-Platzes sah Frau Lintel keine Beeinträchtigung der Wohnqualität, da der Abstand des Spaliers von den Fenstern relativ groß sei. Darüber hinaus handele es sich um eine eher lichte Begrünung. Bei der Auswahl des Pflasters gebe es einen Anforderungskatalog z. B. in Bezug auf Rutschsicherheit, Ver­schmutzung und Abrieb. Bei der Auswahl des Materials würde dies berücksichtigt. So sei vorgesehen, einen externen Gutachter bei der Materialauswahl zu Rate zu ziehen.

 

Herr Ebbinghaus sprach dem Büro scape ein großes Kompliment für die harmonische Planung aus.

 

Auch Frau Schneider hatte einen sehr guten Eindruck von dem vorstellten Konzept. Sie erkundigte sich, warum der Platz vor Karstadt bei dieser Präsentation ausgeklammert worden sei.

 

Diesbezüglich erklärte Herr Sachse, dass der Platz vor Karstadt ausführlich in der vorange­gangenen Sitzung vorgestellt worden sei. Eine weitere Detailplanung werde erfolgen, sobald die Stadt Kamen die für die Flächenbereitstellung erforderlichen Gespräche mit der ev. Kirchengemeinde Kamen zum Abschluss gebracht habe.

 

Nach einem kurzen Rückblick auf die Entwicklung der Fußgängerzone beurteilte Herr Stahlhut die vorgestellten Planungen als überaus positiv auch im Hinblick auf die gesamte Stadtentwicklung. Er hob hervor, dass immer wieder neue Aspekte aufgegriffen würden und begrüßte die vorgestellte Gestaltungsplanung als Grundlage für die detaillierte Weiterarbeit.

 

Herr Kühnapfel erklärte, dass seine Fraktion den Entwurf ebenfalls positiv beurteile. Er erwarte eine steigende Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Kamener Innenstadt, die darüber hinaus “grüner” werde. In diesem Zusammenhang erkundigte er sich, ob die pflegeintensive Grünstruktur mit den städtischen Kapazitäten zu bewirtschaften sei.

 

Herr Hasler regte an, für Veranstaltungen eine Versorgung mit Stromquellen zu schaffen, die leicht zugänglich seien.

 

In diesem Zusammenhang gab Herr Sachse zu bedenken, dass bei der Einbringung von Leerrohren zusätzliche “Gullis” das einheitliche Pflasterbild und die Pflasterteppiche zer­stören würden. Seiner Meinung nach würden die vorhandenen Versorgungseinrichtungen ausreichend sein.

 

Auch Frau Schneider zeigte sich zufrieden mit der vorgestellten Gestaltungsplanung. Sie war erfreut darüber, dass so viele Aspekte aus der Anhörung aufgegriffen wurden (z.B. bespielbare Stadt). Sie erkundigte sich nach der Berücksichtigung von Fahrradabstellmög­lichkeiten.

 

Frau Lintel erklärte, dass auch Fahrradständer in der Planung berücksichtigt werden.

 

Frau Borowiak fragte an, ob die Bäume durch die Beleuchtung leiden würden.

 

Frau Lintel führte aus, dass bei fach- und sachgerechter Ausleuchtung der Bäume diese keinen Schaden nehmen würden.

 

Herr Sachse ergänzte dazu, dass hier eine Lichtquelle gewählt würde, die weder Bäume noch Insekten schädige.

 

Im Anschluss an die Erörterung durch den Planungs- und Umweltausschuss stellte Herr Lipinski durch Nachfrage bei den Zuschauern fest, dass kein Bedarf an einer weiteren Befragung der Referenten durch diese bestünde.

 

Herr Eisenhardt fragte an, ob die Adenauerstraße den 1. Bauabschnitt bilden würde, zumal er in anderen Bereichen der Innenstadt dringenderen Erneuerungsbedarf sehe.

 

Darauf hin erläuterte Herr Baudrexl, dass die Bauablaufplanung gerade erst erarbeitet würde. Hierbei seien bei der zeitlichen Abfolge der Bauabschnitte vielfältige Aspekte zu berücksichtigen (z.B. Kanalbaumaßnahmen, Belästigungen der Anwohner, Geschäfts­interessen).

 

Abschließend fasste Herr Lipinski zusammen, dass alle Fraktionen der vorgestellte Gestal­tungsplanung als geeignete Grundlage für die weiteren Planungsschritte zustimmen würden.