Herr Sachse, scape Landschaftsarchitekten, Düsseldorf, erläuterte den Vorentwurf der Planung, der nunmehr Grundlage für weitere Diskussionen zur Gestaltung und Technik darstellt. Neu in die Planung einbezogen wurden die Bereiche Wiemeling und Kördelgasse und der rückwärtige Bereich der Sparkasse. Er stellte folgende Planungen vor, die verdeut­lichen, dass das Grundprinzip, die Markierung der drei wichtigen Innenstadtachsen durch Eingangs- und Zentrumsplätze, beibehalten und konkretisiert wurde:

 

·         Weststraße
helle Grundpflasterung in Naturstein, die durch eingelegte Intarsien (warme Farbtöne, 3 verschiedene Größen, Umfassung durch Pflasterband oder Stahlleiste) lebendig gestaltet werden soll, aufgrund der Enge wird auf die Pflanzung von Bäumen verzichtet;
Heraushebung des Bereichs als “historische Meile”;
2 Eingangsplätze (Gestaltungsvariante 1: im Pflasterbild unregelmäßig verteilte Wortmarken/Städtenamen, mit denen Kamen in einer Beziehung stand bzw. steht in verschiedenen Materialien/z.B. Bronze – Hansezeit; Gestaltungsvariante 2: große Platte, die in den Pflasterteppich eingelegt wird und einen historischen und einen aktuellen Stadtplan abbildet);

·         der Kreuzungsbereich Weststraße/Marktstraße
Zurückgewinnung als zentraler Platz für die Stadt; freie und offene Gestaltung;
Variante 1: hochgelegtes Wasserbecken (Beispiel: Osnabrück) mit Sitzquadern im Umfeld als Ruhepunkte
Variante 2: lebendiges Wasserband (Beispiel: München); Sitzquader im Umfeld als Treffpunkt

·         Adenauerstraße
grüner Boulevard mit Alleecharakter; (Variante 1: Baumallee mit Pflasterung; Variante 2: Baumallee mit wassergebundener Fläche); feuerwehrtechnische Belange (Anleiterung) werden durch die Baumstandorte berücksichtigt; das Kirmeskonzept wurde ebenfalls einbezogen

·         Willy-Brandt-Platz
Aufwertung dringend erforderlich (Variante 1: Pflasterstreifen mit grünem Band aus Spalierbäumen; Variante 2: Pflasterteppich mit Baumreihe);

·         Kirchgartenplatz (Bereich vor Karstadt)
Variante 1: grüne Insel mit Sitz- und Spielelementen (Spielblumen);
Variante 2: Mauergarten mit Sitz- und Spielelementen (Öffnung ist mit der Kirche dann abzustimmen);
Skulptur “Begegnung” in dem Zugangsplatz vor Karstadt aufstellen

·         Platz hinter der Sparkasse
abgesenkter Platz mit grüner Mitte

·         Stadt- und Straßenmobiliar
durchgehende und einheitliche Gestaltung mit Bänken, Pollern, Sitzquadern u. Baum­schutzgittern

 

Herr Behrens erklärte für die SPD-Fraktion, dass die vorgestellten Planungen eine große Attraktivierung des Innenstadtbereiches bedeuten würden. Das Konzept setze neue Akzente und würde insgesamt die Aufenthaltsqualität erheblich steigern. Er hoffe auf eine baldige und schnelle Umsetzung. Insgesamt bewertete er die vorgestellten Planungen als sehr positiv.

 

Frau Gerdes erkundigte sich, ob die Pflasterung auch schuhmodisch verträglich sei.

 

Herr Sachse erläuterte, dass bei der Ausführung – in Bezug auf die Oberflächenbeschaf­fenheit - auch der Aspekt der Lauffreundlichkeit berücksichtigt würde. Die Fugenausbildung würde minimal sein.

 

Herr Tim Schneider erkundigte sich, ob im Bereich der Weststraße, durch die mittige Anordnung von Bänken und Mobiliar, der Anlieferverkehr nicht zu dicht an den Geschäften vorbeiginge.

 

Herr Sachse teilte diese Bedenken nicht, da die Weststraße insgesamt geringer bestückt würde (Laternen fallen z. B. weg, da die Beleuchtung in den Boden eingelassen werden soll) und darüber hinaus die Anzahl und Platzierung der Bänke und des Mobiliars an diese Erfordernisse angepasst werden wird.

 

Herr Baudrexl wies darauf hin, dass im Rahmen dieser Sitzung lediglich der momentane Entwicklungsstand vorgestellt werden sollte. Die vorgestellten Alternativen würden noch beraten und dies gelte ebenfalls für die Materialdiskussion.

 

Herr Ebbinghaus stimmte den Ausführungen von Herrn Baudrexl zu.

 

Herr Nieme erkundigte sich, ob die Adenauerstraße zukünftig befahrbar sei.

 

Herr Sachse entgegnete, dass diese Möglichkeit bestünde.

 

Herr Baudrexl ergänzte, dass die Befahrbarkeit der Adenauerstraße derzeit lediglich den Status einer Option habe.

 

Herr Nieme schlug vor, den bestehenden Brunnen im Bereich Weststraße/Marktstraße in die Planung zu übernehmen.

 

Herr Karl-Adolf Schneider erkundigte sich nach Besichtigungsmöglichkeiten in Beispiel­städten.

 

Herr Sachse erklärte, dass entsprechende Überlegungen getroffen werden.

 

Die Grundidee für die Innenstadtgestaltung und die vorgestellten Planungen wurden von Herrn Goehrke als sehr gut bewertet. Besonders positiv empfand er die historische Einbindung in das Stadtbild.

 

Herr Baudrexl teilte mit, dass der Auftrag für die Projektsteuerung der Gesamtmaßnahme in der vergangenen Sitzung des Bauausschusses vergeben worden sei und nunmehr auch die Ablaufplanung in Abstimmung mit Anwohnern und Kaufleuten beginnen könne. Die Beschäf­tigung mit weitere Planungsdetails würde nach der konstituierenden Sitzung im Herbst 2004 fortgesetzt.