Herr Dörmann beschrieb die Ausgangslage zu den Hartz-Reformen und stellte fest, dass sich die Bundesagentur zunächst auf ihre Kern-Kunden (gut vorqualifizierte, schnell ver­mittelbare Kurzzeitarbeitslose) konzentriere. Für die “schwierigen Kunden” wird das ALG II eingeführt, dass die Chance auf neue, lokal ausgerichtete Ansätze ermöglicht. Diese Chance ergreift die Werkstatt im Kreis Unna mit einem Vorschlag für den Aufbau eines II. Arbeits­marktes und einem Aufbau von Produktionsschulen. Betroffen von dem SGB II werden im Kreis Unna ca. 30.000 Menschen sein. Die Neuorganisation wird über die Arbeitsgemein­schaft erfolgen, die erhebliche Mittel zur Integrationsförderung erhält. Jedem Jugendlichen ist ein Angebot zu machen. Die Arbeitsgemeinschaft wird, um den besonderen Anforde­rungen für die Jugendlichen gerecht zu werden, auf der Geschäftsstellenebene jeweils ein Team U 25 bilden. Der II. Arbeitsmarkt könnte sich aus Angeboten zwischen Markt und Staat ergeben, die auch längerfristige Beschäftigungsmöglichkeiten erschließen müssten. Speziell für Jugendliche könnten Produktionsschulen entstehen. Das Dach hierfür bildet die neue “factory”. Denkbare Arbeitsfelder sind vielfältig und gehen über den Bau von Radwegen zu Spielplätzen, Reparatur von Spielgeräten, Landschaftspflege, Gemeindeservice, Wartung von Sportstätten, Graffiti-Reinigung, ÖPNV-Begleiter, bis hin zur Errichtung von öffentlichen Gebäuden und Restauration von Baudenkmälern. Die Organisation einer solchen factory könnte in Form einer selbständigen GmbH oder im Geschäftsbetrieb der Werkstatt im Kreis Unna eingebettet sein, wobei eine Einbeziehung der regionalen Wirtschaftsförderung, der regionalen Entscheidungsstrukturen, der regionalen Sozialpolitik und der regionalen Infra­strukturpolitik erfolgen sollte.