Mit einem kurzen Rückblick erinnerte Herr Baudrexl an die vor ca. 2 Jahren angekündigte Absicht, das Bahnhofsumfeld zu überplanen – damals in Verbindung mit einer neuen Ver­kehrsplanung für die Poststraße und den Kreisverkehr Westicker Straße. Die Stadt, zwi­schenzeitlich Mit­glied im „Forum Bahnflächen“, habe über das Forum die Möglichkeit einer kostenfreien Auftaktkoordination in Anspruch nehmen können und das Büro Heinz und Jah­nen mit dieser Aufgabe betraut. Aus städtebaulichen Gründen soll das Parkhaus bewusst in die Überplanung einbezogen werden. In einem nächsten Schritt sollen nach der Sommer­pause die im Haushalt bereitgestellten 50.000 € in ein konkretes Planungsverfahren einge­bracht werden.

 

Herr Dr. Heinz begann seine Ausführungen mit einer Bestandsaufnahme. Der Bahnhof selbst wird dabei als ansprechend bewertet, die Vorplatz­situation sei aber verbesserungsfä­hig. Als Beispiele nannte er die fehlende Orientierung auf dem Bahnhofsvorplatz, der zu große, zu leere Bushof, die funktionslose Grünfläche seitlich des Bushofes.

 

In allen Überlegungen zur Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes fänden sich daher be­stimmte Eckpunkte wieder: Verlegung der Bushaltestellen direkt vor den Bahnhof, Verkleine­rung der Verkehrsflächen, Bau eines Kreisverkehrs Westicker Straße / Poststraße, Überpla­nung der Grün­fläche neben dem Bushof und des P+R Areals neben dem Bahnhof, Erhöhung des Gebäudeanteils, Neubau auf der Fläche des jetzigen Parkhauses (mit diversen Nutzun­gen: Einzelhandel, Gastronomie, Parkflächen etc.)

 

Insgesamt stellte Herr Dr. Heinz fünf Varianten eines veränderten Bahn­hofsumfeldes vor, dabei auch eine Variante mit einem sogenannten „Kombibahnsteig“ westlich des Bahnhofs­gebäudes, der einen direkten Übergang von der Bahn auf den Bus (oder umgekehrt) ermög­licht.

 

Seitens seines Büros werde eine Variante favorisiert, die folgendes vor­sieht: ein kleinerer Baukörper auf der Grünfläche, ein Baukörper westlich des Bahnhofgebäudes, ein Gebäude­komplex gegenüber des Bahnhofes mit Parkplätzen auf dem Dach (auf Fläche des jetzigen Parkhauses), Bushaltestellen direkt vor dem Bahnhofsausgang.

 

Das weitere Verfahren skizzierte Herr Dr. Heinz in folgenden Schritten:

 

Konkretisierung der Varianten, Fortführung der Koordination (mit DB AG u.a.), Wirtschaftlich­keitsberechnungen, Fördergespräche, Ausarbeiten einer Vorzugsvariante und schließlich die Aufstellung eines Bebauungs­planes.

 

Herr Lipinski bewertet die vorgestellten Varianten als interessant und geeignet für die wei­tere Diskussion. In den Varianten fehlten aber die Aufstellungsflächen für Taxis.

 

 

Herr Nieme wies darauf hin, dass die durch den Abriss des Parkhauses fehlenden P+R Parkplätze neu geschaffen werden müssen. Dieses sei bei der Umgestaltung zu berücksich­tigen.

 

Herr Schneider regte an, im Rahmen der Umgestaltung auch die derzeit langen Wege im Bahnhofsbereich zu verkürzen.

 

Herr Kissing begrüßte die Initiative zur Umgestaltung des Bahnhofs­umfeldes. Der VRR rechne in den nächsten 5 Jahren mit einem Anstieg der Fahrgastzahlen von 40 – 60 %. Hierdurch werde auch die Bedeutung des Kamener Bahnhofs steigen. Durch die Umgestal­tung eröffne sich gleichzeitig die Möglichkeit, sogenannte Angsträume im Bahnhofsbereich zu entschärfen. Zur Finanzierung der Umgestaltungsprojekte empfahl er, den Weg einer „Public Private Partnership“ (PPP) zu gehen.

In Verbindung mit einem Baukörper westlich des Bahnhofes regte Herr Kissing an, den Bau einer Brückenverbindung zum mittleren Bahnsteig zu prüfen.

 

Herr Dr. Fricke fragte, ob die Anbindung von Fahrradwegen schon berücksichtigt wurde.

 

Herr Dr. Heinz antwortete, dass man sich über die Aufstellung der Taxis und die Anbindung von Radwegen noch Gedanken machen müsse. Viele Details sind, begleitend zu der Pla­nung, im Rahmen der Förder- und Koordinierungsgespräche zu klären.

Er vertrat die Ansicht, dass die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes nicht allein aus öffentli­chen Mitteln betrieben werden kann. Die Privatwirtschaft müsse sich ebenfalls engagieren.