Bevor Frau Schubert über die Arbeit der KFF berichtete, stellte Frau Grothaus die neuen Förderrichtlinien der Landesregierung für die Regionalstellen Frau und Beruf vor. Danach erhält die KFF nicht, wie Ende des letzten Jahres angekündigt, 80.000 €, sondern 130.000 € Landesförderung. Nach den massiven Protesten von Frauenverbänden wurde im Landes­haushalt neu beschlossen, dass besondere Arbeitsmarktprobleme für Frauen im Einzugs­bereich der Regionalstelle bei der Förderung berücksichtigt werden. Danach erhält die KFF Unna/Kamen neben der Grundförderung nochmals einen arbeitsmarktorientierten Zuschlag, so dass eine Förderung von insgesamt 130.000 € gewährt wird – 50.000 € mehr als ursprünglich angekündigt. Diese Erhöhung führt dazu, dass die bereits gestrichene Vollzeitstelle mit 25 Stunden neu besetzt werden kann.

 

Frau Schubert wies zu Beginn darauf hin, dass die weitere Beteiligung der Stadt Kamen an der KFF ein wichtiges Signal für die Berücksichtigung der aktuellen Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt sei. Sie gab an, dass erstmalig im Arbeitsamtsbezirk Hamm keine einzige Umschulungsmaßnahme durchgeführt werde. Insbesondere für Frauen seien Angebote in großem Umfang weggebrochen, u.a. auch der Qualifizierungslehrgang für Berufsrückkehre­rinnen, der bereits neunmal in Kooperation der IHK, der VHS und der KFF durchgeführt wurde.

 

Für Kamen sind seitens der KFF in 2004 folgende Angebote vorgesehen:

 

·         Job-Recherche im Internet

·         Frauen in Führungspositionen

·         Informationsveranstaltung für Berufsrückkehrerinnen in Kooperation mit der VHS

·         Zweiwöchiges Bewerbungstraining

·         Durchführung des Girl’s Day

 

Ausführlich stellte Frau Schubert die Teilzeit-Qualifizierung für junge Mütter ohne Berufs­abschluss im Sozialhilfebezug vor. An der Maßnahme, die Mitte Februar mit einer sechs­wöchigen Orientierungsphase begonnen habe, nehmen sieben Frauen aus Kamen teil. An die Mitglieder des Gleichstellungsbeirates äußerte Frau Schubert die Bitte, bei der Suche nach Betrieben, die Ausbildungsplätze in Teilzeit anbieten, behilflich zu sein.

 

Frau Lenkenhoff war erfreut über die Durchführung einer Maßnahme für Sozialhilfe­empfängerinnen. Wenn diese Maßnahme der KFF dazu führe, dass 1 – 2 Frauen mit Kindern unabhängig von der Sozialhilfe werden, habe sich der Eigenanteil der Stadt Kamen an der KFF bereits gerechnet. Sie erkundigte sich, ob entsprechende Unternehmen nicht über den Wirtschaftsförderungsbereich gefunden werden könne.

 

Frau Grothaus erklärte, dass der entsprechende Fachbereich zu gegebener Zeit um Unterstützung gebeten werde.

 

 

Auf die Frage von Frau Jacobsmeier erklärte Frau Schubert, dass die Betriebe, die einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen, einen Arbeitgeberzuschuss erhalten können.

 

Frau Hartig fragte nach, welche Arbeitszeiten in der praktischen Phase vorgegeben seien.

 

Frau Schubert antwortete, dass im Praktikum wahrscheinlich eine Anpassung der Arbeits­zeiten an die Betriebe notwendig sei. Erfahrungsgemäß gäbe es Probleme bei der Kinder­betreuung in Einrichtungen, deshalb sei eine enge Zusammenarbeit mit den Tagespflege­stellen notwendig (eine Projektskizze ist der Niederschrift beigefügt).

 

Von Frau Lungenhausen angesprochen auf die veränderten Strukturen auf dem Arbeits­markt, von denen auch die KFF betroffen sei, gab Frau Schubert an, dass ab Mitte des Jahres auch für die KFF unter Umständen über neue Strukturen und über neue Aufgaben­verlagerungen nachgedacht werden müsse. In diesem Zusammenhang wies sie auf die veränderte Weiterbildungslandschaft hin, wo es zurzeit bundesweit „Dumping-Angebote“ für 99 Cent pro Weiterbildungsstunde gebe. Bezogen auf die geringere Ausstattung der Regionalstellen werde überlegt, wie die Zusammenarbeit im Regionalverbund intensiviert werden könne. Es sei bereits beschlossen, zwei Projekte für einen größeren Einzugsbereich umzusetzen, zum einen den Mädchenkalender und zum anderen die Einbindung in den „Newsletter“, der von der Regionalstelle Hagen/Ennepe-Ruhr herausgegeben werde.

 

Frau Schwerdtfeger verlässt um 17.45 Uhr die Sitzung.

 

Frau Wennekers-Stute zeigte sich beeindruckt, dass trotz der schwierigen und unsicheren Situation so viel geleistet wurde und immer noch Motivation vorhanden sei, neue Ideen und Konzepte zu entwickeln.

 

Abschließend verteilte Frau Schubert den Arbeitsbericht 2003 und die Broschüre „Migrantinnen und ihre berufliche Integration“, ein Arbeitsschwerpunkt aus dem Jahr 2003.

 

Frau Jacobsmeier wies ausdrücklich darauf hin, dass die KFF in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet habe, bedankte sich bei Frau Schubert für ihr persönliches Engagement und wünschte ihr weiterhin viel Erfolg.