Beschlussempfehlung:

 

Dem Entwurf des Wirtschaftsplanes des Städt. Hellmig-Krankenhauses für das Jahr 2004 und dem Entwurf des Finanzplanes 2003 – 2007 wird in der vorgelegten Form zugestimmt.


Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen


Herr Vongehr führte aus, dass der Entwurf des Wirtschaftsplanes 2004 sich im Aufbau des Erfolgsplanes, Vermögensplanes und der Stellenübersicht nicht von den Ansätzen der Wirtschaftspläne der letzten Jahre unterscheide.

 

Erfolgsplan

 

Der Erfolgsplan wurde nachhaltig umstrukturiert und der Gemeindekrankenhausbetriebs­verordnung angepasst. Zusätzlich wurden weitere Vergleichsjahre aufgenommen, um die Transparenz der Daten zu erhöhen und die Entwicklung der Zahlen zu verdeutlichen.

 

Vermögensplan

 

Hier wurde ein Schwerpunkt auf den Ausbau/die Erweiterung der Intensivstation gesetzt. Das Städt. Hellmig-Krankenhaus hat einen Mittelkontingentbescheid von der Bezirks­regierung Arnsberg in Höhe von 575.000 € zum Ausbau eines 9. Intensivbettes erhalten.

 

Stellenübersicht

 

Herr Fleißig berichtete, dass er sich intensiv mit der Stellenübersicht für das Jahr 2004 auseinander gesetzt habe. Aufgefallen sei die Differenz der Planstellen zur Anzahl der tatsächlich besetzten Stellen.

Im Bereich der Pflege werde dies besonders deutlich. Hier wurden 16 Stellen nicht nachbesetzt, was aufzeige, unter welcher Belastung das Personal arbeite. Gleichwohl belege die Stellenübersicht auch positive Aussagen. Eine Stellenerweiterung für einen Auszubildenden ist zu begrüßen.

Herr Fleißig erklärte, dass der Personalrat natürlich die Forderung stelle, die offenen Plan­stellen zu besetzen, begrüßte aber gleichzeitig den positiven Effekt, diese Stellen nicht zu streichen.

 

Herr Vongehr konnte den Äußerungen des Personalrates nur zustimmen, dennoch würden die vorliegenden Zwänge es zurzeit nicht erlauben, diese Stellen zu besetzen.

 

Weitere Ausführungen zum Erfolgsplan

 

Herr Vongehr erklärte, dass die Erlöse in der Veranschlagung für das Wirtschaftsjahr 2004 durch den Grundsatz der Beitragsstabilität der Krankenhäuser gedeckelt seien. Das Städt. Hellmig-Krankenhaus rechnet in diesem Jahr mit einer Null-Runde. Es ist davon auszu­gehen, dass die stationären Erlöse leicht sinken werden, auf der Gegenseite eine Steige­rung der ambulanten Erlöse zu verzeichnen sein werden.

 

Die Personalkosten konnten aufgrund erheblicher organisatorischer Änderungen in 2003 gesenkt werden. Für das Jahr 2004 ist gemäß Hochrechnung der Deutschen Krankenhaus­gesellschaft mit einem Steigerungsfaktor von 2,8 % zu kalkulieren. Es wird von einem Planansatz von 12.915.000 € ausgegangen.

 

Hier sind Kostensteigerungen in Höhe von 2 % aufgrund von Erhöhungen von Haft­pflichtprämien zu berücksichtigen. Ein kostenbewusster Umgang mit den vorhandenen Ressourcen und sparsamer Umgang mit den Sachaufwendungen ist zu verzeichnen.

 

Insgesamt gesehen muss eine Unterdeckung im Ergebnis für das Jahr 2004 von 633.594 € veranschlagt werden.

 

Herr Müller stellte fest, dass im Vergleich zum durchschnittlichen Basisfallwert das Hellmig-Krankenhaus zurzeit Mindereinnahmen von 369 € pro Fall habe. Er fragte an, in welcher Größenordnung sich der Wert auf das Jahr gerechnet nach dem neuen Abrechnungssystem, mit dem das Krankenhaus seit dem 01.12.2003 arbeite, absehbar belaufen würde.

 

Herr Vongehr erklärte, dass das Städt. Hellmig-Krankenhaus einen Basisfallwert in Höhe von 2.152 € hätte vereinbaren können. Das bedeute, dass Kamen für die Kassen das kostengünstigste kommunale Krankenhaus in Westfalen sei. Auf Landesebene liege sich dieser Wert für Krankenhäuser vergleichbarer Größe und Ausrichtung zwischen 2.500 und 2.600 €.

Nach Einführung des neuen DRG-Systems können zurzeit 806 Fallpauschalen abgerechnet werden. Eine genaue Prognose für die Entwicklung der einzelnen Fallgewichte lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht stellen.

 

Herr Rickwärtz-Naujokat erkundigte sich, wie viel Mehreinnahmen dann zur Verfügung ständen und ob zum jetzigen Zeitpunkt schon Prognosen gestellt werden können.

 

Herr Vongehr antwortete, dass man vermutlich von einer Größenordnung von 2 Mio. € ausgehen könne. Aber ob dies realisiert werden könne, steht noch in Frage.

 

Herr Kloß fragte an, wie eine Nichtbesetzung von 16 Stellen in der Pflege aufgefangen werden könne.

 

Die Belastung durch Mehrarbeit, so Herr Vongehr, sei sehr hoch. Jeder Mitarbeiter des Hellmig-Krankenhauses muss überdurchschnittliche Ergebnisse erreichen, damit nicht noch größere Jahresfehlbeträge entstehen und daneben eine Basis für die Zukunft aufgebaut werden könne.