Herr Dunker berichtete, dass es bereits erste Gespräche zur Weiterführung der offenen Jugendarbeit gegeben hätte. Es werde versucht, Konzeptionen zu entwickeln, damit der gleiche qualitative Standard der Jugendarbeit bei einer Schließung des Jugendzentrums beibehalten werden könne.

 

Herr Brüggemann ergänzte, dass das Jugendzentrum in der Woche von montags bis freitags mit einem Stundenumfang von 32 Stunden geöffnet hätte. Zur Zeit wären 2 Fach­kräfte und ein Jahrespraktikant beschäftigt. Des Weiteren fände in den Räumen des Jugendzentrums das SiT-Programm statt. Darüber hinaus würden Räume von den Funkern (DARC) und von Bands benutzt. Zusätzlich würden momentan noch 4 Kurse von Honorar­kräften geleitet werden.

Zu den Anträgen sei zu sagen, dass es grundsätzlich möglich wäre, Schüler in den Räumen des Jugendzentrums aufzunehmen. Deshalb seien bereits zur Weiterführung der Jugend­arbeit Gespräche mit der Evangelischen Kirche geführt worden, um die Möglichkeit zu erörtern ein gemeinsames Angebot mit der Evangelischen Kirche in deren Räumen zu organisieren für den Fall, dass die parlamentarischen Gremien mit Blick auf den einstim­migen Prüfauftrag eine Nutzung der Räume des Jugendzentrums Heeren als Schulraum beschließen. Von Seiten der Schulverwaltung werde geprüft, ob eine Aufnahme der Schüler zu Beginn des nächsten Schuljahres möglich sei.

 

Herr Kampmann führte an, dass es nicht günstig sei, Schule und Jugendhilfe gegenein­ander zu setzen. Des Weiteren sei zu bemerken, dass der Antrag der SPD-Fraktion für einen Prüfauftrag am 05.12.2002 bei der Stadtverwaltung eingegangen sei. Am 03.12.2002 habe Herr Flaskamp auf der Schulleiterdienstbesprechung schon mitgeteilt, dass die Räume des Jugendzentrums zur Verfügung ständen. Die Schule sei an dem Verfahren, nach seiner Ansicht, zu spät beteiligt worden. Der Ortstermin am 05.02.2003 hätte kein einheitliches Ergebnis geliefert, ob und in welcher Form die Räume genutzt werden können. Jedoch sei schon jetzt klar, dass die Käthe-Kollwitz-Schule mit den Räumen des Jugendzentrums weniger Platz hätte als noch vor 20 Jahren. Damals seien es 205 Schüler gewesen, heute bereits 255 Schüler. Es könnte daher nicht von einer temporären Lösung gesprochen werden, da für das Jahr 2007/08 immer mit 253 Schüler gerechnet werde.

 

Herr Brüggemann sagte, man erhoffe sich von der Nutzung der Räume des Jugendzen­trums, auch im Hinblick auf die demographische Entwicklung, erhebliche Einsparungen, denn ein neuer Anbau würde rund 480.000 € kosten. In der Sitzung des Rates hätten alle Fraktionen dem Antrag der SPD-Fraktion zugestimmt. Im Übrigen sei durch die Medien bekannt, dass die SPD-Fraktion einen Antrag auf den Weg bringen wolle, mit dem Ziel, über ein externes Gutachten die gesamte Schulraumsituation in Kamen zu analysieren und ein Konzept zur Weiterentwicklung der Schulräume vorzulegen. Auch das sei der Hintergrund der Überlegung, jetzt Schulraum für die Käthe-Kollwitz-Schule bereitzustellen unter Verzicht auf aufwändige Investitionen. Mit Vorlage des Gutachtens sei dann über ein endgültiges Gebäudekonzept zu entscheiden. Daher sei auch zunächst nur eine temporäre Nutzung des Jugendzentrums Heeren Überlegung im Rahmen des Prüfauftrages an die Verwaltung. Das Ergebnis des Prüfauftrages aus jugend- und schulpolitischer Sicht sei abzuwarten. Erst danach sei eine qualifiziertere parlamentarische Beratung und Entscheidung zu erwarten. Heute trage die Verwaltung lediglich im für die Jugendhilfe zuständigen Fachausschuss als Zwischenbericht zum Stand der Überlegungen im Fachbereich Jugend vor.

 

Frau Scharrenbach wies darauf hin, dass aufgrund dieser Thematik von der CDU-Fraktion angeregt worden sei, gemeinsame Sitzungen durchzuführen, um sich intensiver mit dem Thema auseinander setzen zu können. Die CDU-Fraktion sei gegen eine temporäre Lösung, denn die demographische Entwicklung würde sich im Bereich der Sonderschulen nicht in dem Umfang auswirken wie bei den anderen Grundschulen. Die Fraktion habe außerdem lediglich der Prüfung zugestimmt.

 

Frau Lungenhausen meinte, die ersten Gespräche mit der Evangelischen Kirchengemeinde würden schon positive Ansätze für die Weiterführung der offenen Jugendarbeit darstellen. Man müsse jetzt abwarten, wie die Jugendarbeit gegebenenfalls organisiert werden könne.

 

Frau Scharrenbach führte an, dass die CDU-Fraktion bisher immer die verstärkte Zusam­menarbeit mit den freien Trägern angestrebt habe. Aus ihrer Sicht könnten die beiden Punkte Erweiterung der Käthe-Kollwitz-Schule und Schließung des Jugendzentrums mit ihren Konsequenzen nicht isoliert betrachtet werden, so dass eine gemeinsame Sitzung dringend erforderlich sei.