Frau Schwerdtfeger berichtete über die Qualifizierungslehrgänge für Tagesmütter, die seit 1998 von der VHS Kamen-Bönen in Kooperation mit dem Verein für familiäre Kindertages­betreuung und Jugendämtern aus dem Kreis Unna, u.a. auch mit dem Jugendamt aus Kamen angeboten werden. Die Teilnehmerinnen der ersten Qualifizierungsmaßnahme seien alle vermittelt worden. Sie hob besonders hervor, dass der Landesverband der Volkshoch­schulen von NRW e.V. auf Grundlage des „Kamener Modells“ eine landesweite Konzeption für Tagesmütterqualifizierung entwickelt habe. In Kamen startet ab September 2002 ein neuer Lehrgang zur Qualifizierung von Tagesmüttern und -vätern. Hierfür liegen bereits Nachfragen von 20 Interessierten vor. Die Teilnahmegebühr sei weiterhin auf 50 € festgelegt worden.

 

Herr Klein erkundigte sich, aus welchen Mitteln die Restfinanzierung stamme, da die Gesamtkosten nicht durch die Teilnahmegebühr gedeckt werden können.

 

Frau Schwerdtfeger erläuterte, dass die beteiligten Jugendämter Honorarkostenzuschüsse zahlen und dass Mitarbeiterinnen des Vereins einige Unterrichtsstunden ohne Honorar erteilen. Die dann noch verbleibenden Restkosten trage die VHS.

 

Frau Hennigs fragte nach, warum die Vermittlung von Tagesmüttern über die Jugendämter erfolge und wie hoch der Verdienst sei.

 

Frau Schwerdtfeger erklärte, dass die Tagesmüttervermittlung nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz Aufgabe der Jugendämter sei. Es sei aber niemand verpflichtet das Jugendamt einzuschalten, viele Familien suchen eine Tagespflegeperson über den „freien Markt“. Bezogen auf den Verdienst gab Frau Schwerdtfeger an, dass die Tagessätze, die seitens der Jugendämter gezahlt werden, in einer kreisweiten Richtlinie festgelegt und nicht sonderlich hoch seien. Tagespflegepersonen betreuen deshalb des Öfteren mehrere Kinder. Um hier eine Verbesserung zu erzielen, sei z.B. der Bundesverband der Tagesmütter sehr aktiv. So habe der Verband z.B. erreicht, dass einige Städte für ihre beschäftigten Tages­mütter Rentenzahlungen tätigen.

 

Frau Lungenhausen bedankte sich bei Frau Schwerdtfeger und schlug vor, sich in einer der nächsten Sitzungen ausführlicher mit der Situation und der Bezahlung von Tagesmüttern zu beschäftigen.