Herr Sparbrod teilte mit, dass im Kontext des Programms “50.000 Arbeitsplätze für Behinderte“ die rechtlichen und materiellen Grundlagen für die Gründung von Integrations­firmen geschaffen wurden. Zielgruppe dieser Integrationsfirmen sind behinderte Menschen, die von ihren persönlichen Fähigkeiten her in einer Werkstatt für Behinderte unterfordert und im freien Wettbewerb um Arbeitsplätze in unserer Wirtschaft zunächst häufig überfordert sind.

Vor diesem Hintergrund eröffnet die Beschäftigung in einer Integrationsfirma eine sinnvolle Alternative zur Tätigkeit in einer Werkstatt für Behinderte mit dem Ziel einer langfristigen Integration von Behinderten in den 1. Arbeitsmarkt. Insofern bilden schwerbehinderte Menschen die besondere Zielgruppe arbeitsmarktpolitischer Aktivitäten auf Landes- und Bundesebene. Auch vom Kreis Unna besteht der Wunsch nach verbesserter Arbeitsmarkt­integration von Schwerbehinderten über Integrationsbetriebe. Die Situation von Schwer­behinderten stellt sich so dar, dass eine Zunahme von anerkannten Schwerbehinderten im Kreis Unna zu verzeichnen ist, wobei es sich um eine sehr heterogene Gruppe handelt. Dies ist auf die Vielfalt der Möglichkeiten von Behinderung betroffen zu sein zurückzuführen. Aller­dings tritt nur ein Teil der Schwerbehinderten (zwischen 15 und 60 Jahre) auf dem Arbeits­markt als Erwerbsperson in Erscheinung.

 

Frau Dieckmann schilderte die Entstehung der Integrationsfirma „InnoVita“ und teilte mit, dass sich im Jahr 2000 eine Initiative von Eltern aus Schwerte „Löwenherz“, deren Kinder ins berufsfähige Alter einge­treten waren, mit dem Wunsch nach einer regulären Beschäftigungs­möglichkeit für ihre Kinder an den Verein S.I.G.N.A.L. wendeten.

 

Der Verein S.I.G.N.A.L. kooperierte daraufhin mit dem Christlichen Jugenddorfwerk (CJD), das im Bereich der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf ein langjähriges Engagement zurückblicken kann. Initiiert von diesen beiden Organisationen erfolgten verschiedene Workshops mit Vertretern von Parteien, der Fürsorgestelle des Kreises, des LWL und anderer Behindertenverbände, um Geschäftsideen zu erörtern und finanzielle und personelle Voraussetzungen abzuklären.

 

Im Jahr 2001 wurde ein Projektentwickler eingestellt. Finanziert wurde diese Stelle zum größten Teil durch das Arbeitsamt. Investitionskosten für die Betriebsgründung wurden durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe als zuständiges Integrationsamt gefördert.

 

Im Juli 2001 wurde dann die InnoVita gGmbH als Dienstleistungsbetrieb in Schwerte gegründet. Gesellschafter sind der Verein S.I.G.N.A.L. und das CJD Dortmund.

 

Im August 2001 übernahm die Firma die Kantinen der Stadt Schwerte und startete dort mit dem Frühstücksangebot. Im Mai diesen Jahres konnte die Hauptküche offiziell eröffnet werden. Damit ist die Firma nunmehr in der Lage, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Schwerte und darüber hinaus auch der Öffentlichkeit eine breite Palette an Getränken, kalten und warmen Speisen sowie einen Catering -Service anzubieten.

Es sind insgesamt 7 neue Arbeitsplätze entstanden, wobei es sich um 5 Schwerbehinderte und 2 Nichtbehinderte handelt.

 

 

Anmerkung:

Zwischenzeitlich hat eine Auftaktveranstaltung zum Thema „Berufliche Integration von Schwerbehinderten im Kreis Unna“ unter Leitung der Landessozialforschungsstelle Dort­mund am 11.06.2002 im Haus Opherdicke in Holzwickede stattgefunden. Die Unterlagen sind als Anlage beigefügt.