Frau Wennekers-Stute stellte das Frauenplenum Kamen vor als eine Organisation von Frauen für Frauen, die in Räumen, die die Kommune zur Verfügung stellt, ein Frauencafé unterhält. Das Frauencafé sei ein gemütlicher und geschützter Ort der Begegnung, in dem sich Frauen mit sehr unterschiedlichen Lebensweisen und unterschiedlichster Nationalität treffen. Folgende Angebote finden regelmäßig im Frauencafé statt:

 

Montag:         09.00 Uhr - 11.00 Uhr        Sprachkurs für Flüchtlingsfrauen

                     15.00 Uhr - 17.00 Uhr        offener Cafébetrieb bzw. Seniorinnencafé

 

 

Dienstag:      09.30 Uhr - 12.00 Uhr        Frauenfrühstück

 

 

Mittwoch:      09.15 Uhr – 11.15 Uhr       Interkulturelle Krabbelgruppe
“Mit Frohsinn in die Jahreszeiten“

                     20.00 Uhr – 22.00 Uhr       offene Sitzung des Frauenplenums an jedem 2. Mittwoch im Monat

 

 

Donnerstag: 15.00 Uhr – 16.00 Uhr       Gitarrenkurs

 

 

Freitag:         09.00 Uhr – 11.00 Uhr       Sprachkurs für Flüchlingsfrauen

                     16.00 Uhr – 18.00 Uhr       Interkultureller Gesprächskreis (14-tägig)

 

 

Sonntag:         15.30 Uhr – 17.30 Uhr     Phoenix-Frauen, Selbsthilfegruppe für Frauen mit seelischer u. körperlicher Gewalterfahrung

 

 

Als interkulturelles Projekt, das über das Programm des Landes gegen Rechtsextremismus gefördert wird, hob Frau Wennekers-Stute besonders die interkulturelle Krabbelgruppe „Mit Frohsinn durch die Jahreszeiten“ hervor, die von Irene Jung geleitet werde. In dieser Gruppe werde der Abbau von Vorurteilen, die Akzeptanz anderer Kulturen und die Förderung von Integration erfolgreich praktiziert. Toleranz, Kommunikation und sprachliche Förderung haben hier absolute Priorität. Geplant sei ein weiteres Projekt, in dem es vorrangig um die Sprachförderung für Kinder von 6 bis 10 Jahren aus zugewanderten, aber auch deutschen Familien gehen soll.

 

Ein Schwerpunkt des Frauenplenums stellt die Arbeit mit Flüchtlingsfrauen dar. Zwei Mal wöchentlich findet in Zusammenarbeit der RAA und dem Sozialdienst katholischer Frauen ein Sprachkurs für Flüchtlingsfrauen statt.

14-tägig trifft sich der interkulturelle Gesprächskreis und ein Mal im Jahr findet u.a. mit finanzieller Unterstützung der Stadt Kamen an einem Wochenende eine Begegnungsfahrt mit deutschen und zugewanderten Frauen statt.

 

Als weiteres Projekt übernimmt das Frauenplenum im Auftrag des Fach­bereichs Jugend und Soziales die Betreuung von Roma-Flüchtlingskindern in einer Wohnung im Mausegatt. Das Angebot findet an zwei Nachmittagen statt und wird aufgrund der großen Nachfrage nach Alter der Kinder getrennt. Aus Sicht des Vereins sei hier eine Aufstockung um weitere Stunden erforderlich. Des Weiteren werden regelmäßig Einzelveranstaltungen zu aktuellen Themen angeboten. So habe sich das Frauenplenum an der Fahnenaktion „Gewalt gegen Frauen“ mit der Veranstaltung „Genitalverstümmelung“ und an den landesweiten Aktions­wochen „Frauen und Gesundheit“ beteiligt. Aufgrund des großen Interesses an dem Thema Gesundheit finden hierzu seitens des Vereins weitere Veranstaltungen statt:

 

-          Traditionelle chinesische Medizin

-          Homöopathie

-          Brustkrebs

-          Qi-Gong Kurs

 

Weiterhin sei eine Veranstaltung geplant zu dem Thema „Umgang mit Trauer“ und ein Informationsabend zum neuen Gewaltschutzgesetz.

 

Abschließend trug Frau Wennekers-Stute neben der Aufstockung des Stundenkontingentes für das Mausegatt-Projekt folgende Wünsche vor: Der Verein benötige für die beiden Sprachkurse und den interkulturellen Gesprächskreis sowie für eigene größere Veranstal­tungen dringend einen weiteren Raum zur Kinderbetreuung. Des Weiteren habe sich durch die Etablierung des Vereins die Nachfrage derart verstärkt, dass eine hauptamtlich Beschäf­tigte für die Geschäftsführung und die Aufrechterhaltung der Angebote notwendig sei. Aus eigenen Mitteln sei keine Finanzierung möglich, da der Verein sich nur über Spenden und Beiträgen trage. In diesem Zusammenhang bedankte sich Frau Wennekers-Stute ausdrück­lich bei der Gleichstellungsbeauftragten für die langjährige Zusammenarbeit und kompetente Unterstützung.

 

Frau Lungenhausen hob die Entwicklung des Vereins positiv hervor, insbesondere unter der Berücksichtigung der ausschließlich ehrenamtlichen Arbeit. Bezogen auf das Projekt im Mausegatt erkundigte sie sich, ob das Problem mit einem größeren Raum gelöst werden könne. Im Hinblick auf größere Einzelveranstaltungen des Frauenplenums bat sie die Verwaltung zu prüfen, ob in diesen Fällen die Nutzung eines weiteres Raumes machbar sei.

 

Zu der Raumfrage des Vereins erklärte Frau Grothaus, dass der Bürgermeister ihr nach dem „Tag der offenen Tür“ des Frauencafés zugesagt habe, zukünftig bei derartigen Veran­staltungen eine Lösung zu finden.

 

Frau Wennekers-Stute wies, bezogen auf das Mausegatt-Projekt, darauf hin, dass aufgrund der besonderen Problematik bei Roma-Kindern nur eine begrenzte Anzahl betreut werden und deshalb ein größerer Raum das Problem nicht beseitigen könne. Sinnvoll sei deswegen nur, das Angebot auf zusätzliche Tage zu erweitern.

 

Frau Gerdes erkundigte sich danach, wieviel Frauen an den Sprachkursen teilnehmen.

Eine Antwort wurde in der Niederschrift zugesichert.

 

An den Sprachkursen nehmen nach Rücksprache mit der RAA regelmäßig ca. 20 Frauen teil. Aufgrund der hohen Anzahl und des unterschiedlichen Wissensstandes der Teilnehme­rinnen findet ein Kurs für Anfängerinnen und ein Kurs für Fortgeschrittene statt.

 

Frau Lenkenhoff schloss sich den Ausführungen von Frau Lungenhausen an und betonte, dass sie aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit Flüchtlingsfrauen und ‑Kindern froh sei, dass das Frauenplenum diesen Schwerpunkt gebildet habe. Sie unter­streicht die Bitte des Vereins schnellstmöglichst nach Lösungen für die Kinderbetreuung für die Sprachkurse und den interkulturellen Gesprächskreis zu suchen. Sie empfahl im Hinblick auf die Betreuung der Roma-Kinder die Situation gegenüber dem Fachbereich Jugend und Soziales anzusprechen. Sie unterstützte den Wunsch des Vereins nach einer hauptamt­lichen Kraft, um auch andere Öffnungszeiten ermöglichen zu können. Sie regte an, seitens des Gleichstellungsbeirates hierfür den Anstoß zu geben.

 

Frau Grothaus sagte zu, das Gespräch mit dem Fachbereichsleiter Jugend und Soziales zu suchen und ihm die Anregungen des Vereins vorzutragen. Im Hinblick auf eine hauptamtlich Beschäftigte erklärte Frau Grothaus, dass zurzeit alle Sozialhilfeprogramme des Landes gestrichen sein. Sie werde aber sowohl innerhalb der Verwaltung als auch mit dem Kreis Unna diesbezüglich Gespräche führen.

 

Frau Lungenhausen schlug vor, falls eine Finanzierung über Sozialhilfeprogramme nicht möglich sei, sich Gedanken über mögliche andere Formen wie z.B. Sponsoring, Förderkreis etc. zu machen.