Zu Beginn des Folienvortrages gab Frau Schneider von der ISA eine Einführung über den Vorlauf des o.g. Projektes.

Sie referierte über den kontinuierlichen Rückgang der unter 1-jährigen Kinder von 18 %, allerdings auch über die Zunahme der 12- bis 18-Jährigen zum gleichen Zeitpunkt.

Daraus entwickelte sie die These, dass ein Geburtenrückgang nicht eine quantitative Abnahme der Zielgruppe der Jugendhilfe, wohl aber eine deutliche Veränderung der Altersstruktur deutlich machen würde.

 

Aus dieser Situation heraus seien Strategien erforderlich:

 

-          Welchen inhaltlichen, strukturellen und konzeptionellen Stand hat die Jugendhilfe in Kamen derzeit?

-          Wie gut werden mit den für die Vergangenheit entwickelten Lösungsstrategien zukünftige Herausforderungen gemeistert?

-          Welche mittelfristige Vorstellungen (bis 2010) zur Struktur und zur Arbeitsweise der Jugendhilfe bestehen?

 

Daraus ergäbe sich folgendes Konzept:

 

-          Ermittlung des “Status Quo”

-          Erstellung von Prognosen für die Jugendhilfe

-          Entwicklung von Handlungsempfehlungen

-          Überprüfung der Prognosen

-          Entwicklung eines Konzepts für örtl. Planungsprozesse und Begleitung dieser Prozesse

-          Unterstützung der beteiligten Jugendämter bei der erforderlichen Qualifizierung und Erweiterung des Datenkonzeptes

-          Dokumentation des Prozesses und fachliche Unterstützung der örtlichen Beteiligten bei der Gestaltung eines flexiblen, sozialräumlichen und präventiv orientierten Konzeptes der Jugendhilfe

 

Anschließend wurden die in der Konzeption formulierten Arbeitsschritte in einem Zeitraster bis zum 3. Quartal 2003 vorgestellt.

 

Herr Gött vom Landesjugendamt ergänzte, dass landesweites Interesse an diesem Modell bestehen würde. Bestätigt würde dieses Interesse an den Beteiligungswünschen vieler Kommunen an diesem Projekt, die allerdings die Voraussetzungen, die dieses Projekt von den beteiligten Kommunen verlange, nicht erfüllen. So stünden für dieses Projekt die Stadt Bielefeld, die Kreise Lippe und Coesfeld und die Stadt Kamen zur Verfügung.

 

Zur Zielvorgabe des vorgestellten Modells sah Herr Kampmann gewisse Parallelen zur Modellpolitik der Schulen und zeigte sich skeptisch gegenüber der Realisierbarkeit der Zielvorgaben, Grund: Flexibilität und Handlungsspielräume der Mitarbeiter müssten erweitert werden. Hier fehle die klare Aussage, wie die Erweiterung der Kompetenz der einzelnen Mitarbeiter realisiert werden solle.

 

Frau Schneider antwortete darauf, dass die ISA das Projekt konzeptionell steuern würde. Den Handlungsspielraum von Mitarbeitern festzulegen, sei Sache der Stadt.

 

Frau Bartosch fragte nach, ob die Ergebnisse  aus den Planungen sofort in die Praxis umgesetzt würden.

 

Frau Schneider empfahl eine mittelfristige praktische Umsetzung, da sich die erste erstellte Bedarfsanalyse in einem 2. Verfahren nachträglich bestätigen müsse, um mit gesicherten Erkenntnissen zu arbeiten.

 

Herr Güldenhaupt machte deutlich, dass sich der Status Quo bis 2010 sicherlich verändern würde, der Fachbereich Jugend zunächst erst mal wie bisher arbeiten und natürlich not­wendige Veränderungen und Anpassungen vornehmen würde.

 

Frau Dyduch fragte nach der Einbindung des Jugendhilfeausschusses.

 

Frau Schneider wies auf die Transparenz des Projektes hin. Ziele und Strategien würden grundsätzlich dem Fachbereich Jugend und regelmäßig dem Jugendhilfeausschuss erläutert.

 

Herr Rickwärtz-Naujokat stellte die Frage, ob aus der Planung heraus Zielvorgaben formu­liert würden, die dann umgesetzt werden müssten, um dem Projekt seine Berechtigung zu geben.

 

Frau Schneider erwiderte, dass die ISA ausschl. die Prozessverantwortung habe, während die Kommune und der Jugendhilfeausschuss über Zielvorgaben zu entscheiden habe.

 

Herr Theis fragte nach der Beteiligungsmöglichkeit von Mitgliedern der bestehenden Sozial­raumkonferenzen.

 

Frau Schneider bemerkte, dass es noch Überlegungen zur Sozialraum- bzw. Modellraum­größe geben würde, ab welcher Größe eine Datenerfassung statistisch sinnvoll sei. Dann würden auch die Mitglieder der Sozialraumkonferenzen berücksichtigt.

 

Zum allgemeinen Verständnis erklärte Herr Gött, dass die Kamener Sozialräume als statistische Räume zu klein seien, daher würden Planungsräume installiert.

 

Zum Abschluss des Tagesordnungspunktes bedankte sich Frau Dyduch bei den Referenten.