Bevor Frau Güldenhöven, Bereich Existenzgründung und betriebliche Frauenförderung, Frau Brauckhoff, Bereich Berufswahlorientierung, und Frau Jauer, Bereich beruflicher Wieder­einstieg, ihre Arbeitsgebiete anhand von Folien, die der Niederschrift als Anlage 1 beigefügt sind, erläuterten, stellte Frau Güldenhöven die aktuelle personelle Besetzung und die entsprechende Stundenverteilung der Mitarbeiterinnen der KFF vor.

 

Anschließend informierte Frau Güldenhöven über die Entwicklung in dem Bereich der Existenzgründungen. Regelmäßig werden in Zusammenarbeit mit dem Techno-Park als niederschwelliges Angebot "Informationsabende" durchgeführt. Der letzte Info-Abend habe am 26.03.2001 stattgefunden, an dem mehr als 20 Frauen teilgenommen haben. Des Weiteren werden darauf aufbauend Orientierungsseminare und -beratung angeboten. Hier sei ebenfalls eine zunehmende Nachfrage festzustellen. Als Angebot etabliert habe sich der Stammtisch für Unternehmerinnen. Dieser Stammtisch habe sich auf Initiative der KFF vor gut einem Jahr gegründet und arbeite jetzt als eigenständiges Netzwerk weiter. Hier leiste die KFF nur noch punktuell Unterstützung. Das Unternehmerinnen-Netzwerk stelle in zweierlei Hinsicht ein wichtiges Gremium dar: Zum einen als Kontakt- und Austausch­möglichkeit für die einzelnen Mitglieder und zum anderen als Ansprechpartner der KFF, um Ansätze der betrieblichen Frauenförderung in Unternehmen einzubringen.

 

Herr Ebbinghaus erkundigte sich nach einem "Risikokapital" für Frauen, die sich selbständig machen wollen.

 

Frau Güldenhöven gab an, dass ihr ein Risikokapital speziell für Frauen nicht bekannt sei. In diesem Zusammenhang erwähnte sie, dass in der Regel Frauen kleiner und auch mit weniger Kapital gründen als Männer. Sie wies darauf hin, dass es für Existenzgründerinnen ungleich schwerer sei als für Männer höhere Kredite zu bekommen. Hier herrschen oftmals noch traditionelle Rollenvorstellungen vor. Es sei wünschenswert, auch politisch, Einfluss auf Banken zu nehmen, um Frauen die Inanspruchnahme von höheren Krediten zu erleichtern.

 

Herr Menken fragte nach privaten Bürgschaften bei Existenzgründungen.

 

Frau Güldenhöven berichtete, dass private Bürgschaften durchaus üblich seien und eine gute Alternative darstellen können. Das bedeute aber, dass Frauen ein noch größeres Selbstbewusstsein, bezogen auf ihre Existenzgründung, haben müssen, wenn Gelder aus dem privaten Umfeld in die Finanzierung einfließen sollen.

 

Frau Lungenhausen erkundigte sich nach der Erfolgsquote bei den Existenzgründungen von Frauen.

 

Frau Güldenhöven gab hierzu an, dass Gründungen von Frauen eine steigende Tendenz aufweisen. Ihrer Ansicht nach sei aber ein Erfolg nicht nur an der Zahl der Gründungen zu messen, sondern auch die Entschei­dung, nach einer Beratung oder nach einer Teilnahme an Seminaren sich nicht selbständig zu machen, könne als Erfolg gewertet werden.

 

Frau Jacobsmeier erkundigte sich, in welchen Bereichen Frauen in die Selbständigkeit gehen.

 

Frau Güldenhöven konnte aus ihrer Erfahrung den allgemeinen Trend bestätigen, dass Frauen vielfach im Dienstleistungsbereich gründen, aktuell mit dem Schwerpunkt "Neue Technologien". Mehrfache Gründungen habe es ebenfalls im pädagogischen Bereich gegeben. Während im Handwerk eine Existenzgründung erfolgte, sei der Produktionsbereich hingegen gar nicht vorgekommen.

 

Im Anschluss an den Bericht von Frau Güldenhöven stellte Frau Brauckhoff ihren Arbeitsbereich Berufswahlorientierung (BWO) und Lebensplanung vor. Sie berichtete, dass die bekannten Angebote, wie Orientierungsberatung für Mädchen, Mädchenkalender etc., fortgeführt und die Zusammenarbeit mit den Schulen intensiviert werden soll. Hierzu gehören Fortbildungen für Lehrerinnen, insbesondere zu den Themen "Neue Medien" und "Selbst­behauptung". Als neue Aufgabe habe sich der Bereich der geschlechtsbezogenen Päda­gogik ergeben. Hier werden Fortbildungen angeboten, um männliche Pädagogen zu befähigen "Jungenarbeit" zu leisten und sie als Teamer für zukünftige Projekte zu gewinnen.

Frau Brauckhoff berichtete weiter über die im vergangenen Jahr in Dortmund stattgefundene Veranstaltung "F.I.T. (Film, Internet, Talk)", die auf große Resonanz gestoßen sei. In Zusammenarbeit mit der Regionalstelle Frau und Beruf in Hamm werde deshalb überlegt, eine ähnliche Veranstaltung in Unna, Kamen und Hamm anzubieten.

 

Abschließend berichtete Frau Jauer über die Veranstaltungen des letzten Jahres zum beruflichen Wiedereinstieg und gab einen Überblick über die Termine 2001.

Bereits stattgefunden habe am 21.03.2001 die Veranstaltung in der VHS "Zurück in den Beruf", die gemeinsam mit der Beauftragten für Frauenbelange des Arbeitsamtes, Frau Stahl, durchgeführt wurde und an der 25 Frauen teilgenommen haben. Den Qualifizie­rungslehrgang für Berufsrückkehrerinnen, den die VHS, die IHK und die KFF zum 7. Mal gemeinsam durchgeführt haben, haben 16 Frauen erfolgreich beendet. Aufgrund der ständig großen Nachfrage soll der Lehrgang mit Beginn des 2. Semesters der VHS erneut ange­boten werden.

 

Frau Jacobsmeier bestätigte aus eigener Erfahrung die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit dieser Qualifizierungsmaßnahme und zeigte sich sehr erfreut über eine Fortsetzung, da dieser Lehrgang für viele Frauen eine gute Möglichkeit bietet, nach einer Familienphase den Einstieg in die Erwerbstätigkeit zu finden.