Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss stimmt der Anmietung von 245 qm Fläche des alten Postgebäudes zur Fortführung des Jugendkulturcafés zu.

 

Dem Rat wird empfohlen, Haushaltsmittel zur Zahlung der Mietkosten in Höhe von 35.000,00 DM für den Haushalt des Jahres 2001 vorzusehen.

 

Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen


Die Schließung des Jugendkulturcafes am Standort VHS-Haus II und die Fortführung an einem neuen Standort seien im Vorfeld sowohl in den parlamentarischen Gremien als auch in der Öffentlichkeit und mit den betroffenen Jugendlichen selbst ausgiebig diskutiert worden, sagte Frau Dyduch. Mit den Räumlichkeiten an der Poststraße im Gebäude der ehe­maligen Post sei auch gerade im Hinblick auf die Nähe zum Postpark eine sinnvolle und interessante Lösung für die Jugendarbeit gefunden worden. Frau Dyduch begrüßte ausdrücklich, dass das Jugendkulturcafe nunmehr lediglich für eine kurze Zeitspanne schließen müsse. Die SPD-Fraktion danke der Verwaltung für ihre intensiven Anstrengungen, durch die diese schnelle und gute Lösung erzielt worden sei.

 

Herr Kissing hielt seitens der CDU-Fraktion den in Kamen praktizierten Ansatz von Jugendarbeit für verfehlt und nicht dem Sinne des Kinder- und Jugendhilfegesetzes entsprechend. Die im KJHG vorgesehene Partner­schaft werde nicht eingehalten. Sobald sich ein freier Träger anbiete, habe ein öffentlicher Träger zurückzustehen und den freien Träger zu unterstützen. Seinem Eindruck nach habe die Verwaltung hier keine gute Arbeit geleistet. Für die Zukunft wünsche er sich eine bessere Vorarbeit.

 

Die Diskussion um die Trägerschaft sei bereits bei der Einrichtung des Jugendkulturcafes geführt worden, betonte Herr Madeja. An der seiner­zeit getroffenen Entscheidung, die auch dem Wunsche der Jugendlichen entspreche, werde festgehalten.

 

Herr Brüggemann erinnerte an die jugendpolitischen Diskussionen, in der sich die Jugendlichen für die Einrichtung des Jugendkulturcafes in städtischer Regie ausgesprochen haben. Diese Entscheidung werde auch weiterhin als richtig angesehen. Falsch sei aber die Annahme, dass sich ein freier Träger angeboten habe. Das Angebot der ev. Kirche habe sich nur auf ein Gastverhältnis beschränkt. Zur Jugendarbeit führte Herr Brüggemann weiter aus, dass die neuen Angebote in Kamen bemerkens­wert seien. Dies zeigten auch Gespräche mit den Kollegen aus den Ver­waltungen anderer Jugendämter. Mit der Einführung des Sozialmanage­ments und Streetworkings werde eine Verzahnung mit der Sozialraum­analyse gewährleistet.

 

Auf die Frage von Herrn Klein nach der tatsächlichen Miethöhe teilte Herr Brüggemann mit, dass der Mietzins noch nicht feststehe. Da die Post aber bauseits noch investiere, werde sich der Betrag voraussichtlich auf 12,00 DM/qm belaufen.

 

Herr Bremmer legte dar, dass die F.D.P.-Fraktion die Räumlichkeiten für geeignet halte. Er bat um Mitteilung, wie die Beteiligung der Jugendlichen aussehen solle.

Herr Brüggemann erläuterte, dass, wie auch bereits im Jugendhilfeaus­schuss ausgeführt, Gegenstand der Beteiligung nicht die Umbaumaß­nahme und auch nicht die Raumverteilung sei. Vorgesehen sei aber eine intensive Einbindung der Jugendlichen bei der inneren Ausgestaltung der angebotenen Räume.

 

Auf die Ausführungen von Herrn Kissing eingehend stellte Frau Dyduch fest, dass über die Subsidiarität nach dem KJHG unterschiedliche Auf­fassungen bestünden. Ihrer Meinung nach könne Subsidiarität nicht die Auflösung aller städt. Einrichtungen bedeuten. Außerdem sei es nicht richtig, dass ein freier Träger das Jugendkulturcafe auf Dauer über­nehmen wollte. Es sei nur ein vorübergehendes Angebot gewesen. Die Zusammenarbeit mit den freien Trägern sei gegeben. Das Jugendkultur­cafe sei ein Baustein des Konzeptes für die offene Sozialarbeit.

 

Frau Schneider begrüßte das Jugendkulturcafe in städtischer Träger­schaft und auch die Anmietung der Räume im alten Postgebäude. Ledig­lich hinsichtlich des Konzeptes bestünden teilweise unterschiedliche Auf­fassungen.