Herr Müller von der Kriminalpolizei Kamen berichtete zunächst, dass rd. 50 % aller Tat­verdächtigen in Kamen unter 21 Jahren seien. Insgesamt entfielen auf die einzelnen Delikt­gruppen bei 78 Gewaltdelikten 36 auf Personen unter 21 Jahren, bei 92 Rauschgiftdelikten 51 auf Personen unter 21 Jahren, bei 27 Körperverletzungsdelikten 16 auf Personen unter 21 Jahren sowie bei 197 Diebstählen 102 auf Personen unter 21 Jahren.

 

Herr Richard gab anhand der als Anlage beigefügten Folien einen Überblick über die Situation bei der Jugendgerichtshilfe. Die hierbei vorgestellten Daten bestätigen die Ausfüh­rungen der Kriminalpolizei. In der folgenden Diskussion erläuterten auf Anfrage der Jugend­hilfeausschussmitglieder die beiden Vortragenden, dass insbesondere bei Mehrfachtätern eine Zunahme festzustellen sei, die insbesondere seit dem Jahr 1998/99 ein dramatisches Ausmaß angenommen habe.

Herr Richard erläuterte, dass die von Herrn Müller vorgestellten Zahlen nicht automatisch mit den Fällen gleichzusetzen sind, mit denen es die Jugendgerichtshilfe zu tun hat, da die Staatsanwaltschaft Verfahren einstelle bzw. zusammenfasse.

 

Herr Müller betonte, dass die Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen zunehme. Diese Tendenz werde auch dadurch unterstrichen, dass immer mehr Taten unter Zuhilfe­nahme von Waffen ausgeführt würden. Herr Müller machte deutlich, dass er keine Ursachen für die Zunahme der Gewaltbereitschaft benennen könne, da der Kripo letztendlich im Rahmen der Vernehmung nur Einzelbilder bekannt würden.

 

Im Anschluss an den Tagesordnungspunkt wurde Frau Krüger durch Frau Dyduch ver­pflichtet, ihre Aufgaben nach bestem Wissen und Können wahrzunehmen, das Grundgesetz, die Verfassung des Landes und die Gesetze zu beachten und ihre Pflichten zum Wohle der Gemeinde zu erfüllen.