Sitzung: 23.11.2023 Betriebsausschuss
Vorlage: 118/2023
Beschlussempfehlung:
Der Rat beschließt den vorgelegten Entwurf des Wirtschaftsplanes des Eigenbetriebes Stadtentwässerung Kamen für das Wirtschaftsjahr 2024 sowie den Entwurf der mittelfristigen Ergebnis- und Finanzplanung für die Wirtschaftsjahre 2023 - 2027.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
Herr Völkel stellte zunächst anhand der
beigefügten Präsentation die Investitionsplanung 2024 und dabei insbesondere
die zehn investitionsintensivsten Baumaßnahmen im Detail vor.
Das
Investitionsvolumen liege in 2024 bei 9.398 T€. Weiter erläuterte Herr Völkel
den Erfolgsplan, den Vermögensplan und die Gebühren 2024.
Mit welchem Stand
der allgemeinen Kosten die Baukosten geplant wurden, interessierte Herrn Helmken. Die Planung sei mit Stand
Herbst 2023 erstellt worden, erläuterte Herr Neuhaus. Die letzten Ausschreibungen ließen eine Tendenz zu
sinkenden Baukosten erkennen. Auch die verhaltene Nachfrage des öffentlichen
Sektors und die damit einhergehende nicht mehr so angespannte Auftragslage bei
den Bauunternehmen, werde zu niedrigeren Preisen führen. Diese Tendenzen
bestätigte Herr Völkel auch für den
Hochbau.
Herr Kissing fragte, warum in Wohngebieten
an Straßen wie Südfeld und Berliner Straße Kanale erneuert würden. Dies
beantwortete Herr Neuhaus damit,
dass die Kanäle dort in den 1960er Jahren gebaut wurden. Zu dieser Zeit wurde
mit Material gebaut, was aus zu viel Sand und zu wenig Zement bestand. Bei der
Untersuchung mit Hilfe des TV-Inspektionsfahrzeuges wurde festgestellt, dass
eine Sanierung erforderlich sei.
Bezüglich der Investitionsliste bat Herr Kissing um Erläuterung, ob es im Vergleich zur Vorjahresplanung geänderte Prioritäten gäbe. Herr Neuhaus führte aus, dass die Maßnahme „Paul-Vahle-Straße“ nun vorangebracht werde, da sich aufgrund einer Baumaßnahme auf dem Firmengelände der Paul Vahle GmbH & Co. KG die Möglichkeit ergibt, ein Trennsystem zu verbauen und Fremdwasser umzuorientieren. Weiter interessierte sich Herr Kissing dafür, ob
es hinsichtlich des
Sammlers „Hohes Feld“ Neuigkeiten zu den Grundstücksangelegenheiten gäbe. Herr Neuhaus verwies diesbezüglich auf
vorangegangene Betriebsausschüsse. Es gäbe dort sehr gute Gespräche mit
Eigentümern. Die Problematik bezüglich des Grabens hinter dem Roggenkamp konnte
so gelöst werden.
Herrn Kissings Frage danach, ob die Maßnahme
„Danziger Straße“ erneut verschoben würde beantwortete Herr Neuhaus damit, dass zunächst noch
Planungskosten für die Zukunft etatisiert sind.
Weiter ging Herr Kissing auf die steigenden Gebühren
ein. Er erkundigte sich, ob es eine Schätzung für 2027 gäbe. Herr Kayser erläuterte zunächst, dass auch
die gesunkenen Maßstabseinheiten als Divisor dazu führen, dass bei steigenden
Kosten die Gebühren noch stärker steigen. Eine Prognose für das Jahr 2027 halte
er für sehr unsicher, da neben den Kosten die Maßstabseinheiten sehr schwierig
zu prognostizieren seien. Diese seien u. a. abhängig von Wetter und Einwohnerverhalten.
Herr Völkel ergänzte, dass auch die
Indizes nur sehr ungenau zu prognostizieren seien. Weiter führte Herr Kayser aus, dass so weit in die Zukunft
nicht sicher geplant werden könne, welche Anlagen zu welchem Zeitpunkt
aktiviert werden können und auch die kalkulatorischen Zinsen seien nur vage
abschätzbar. Dies bestätigte Herr Völkel.
Dass eine Prognose machbar, aber nicht belastbar sei, machte Herr Kayser auch noch einmal am Beispiel der
Lippeverbandsumlage deutlich. Derzeit werde von 10 % Steigerung
ausgegangen. Dies kann jedoch deutlich höher oder niedriger ausfallen und
aufgrund der Gesamthöhe der Lipperverbandsumlage eine deutliche Veränderung der
geplanten Gebühr bewirken. Herr Bartosch
merkte an, dass es nicht sinnvoll sei über Gebührenentwicklungen zu
spekulieren. Er empfand den Vortrag des Lippeverbandes und den Hinweis dazu,
dass der Lippeverband keine Gewinnerzielungsabsicht habe als sehr interessant.
Es bliebe die morgige Verbandsversammlung abzuwarten. Der politische Druck auf
den Verband werde durch die großen Mitgliedskommunen kommen. Grundsätzlich gehe
es dem Verband gut und er habe zunächst an der Ausstattung der Verwaltung zu
sparen. Die Gebühren werden in den nächsten Jahren von unter 3 € weiter bis auf
3,50 € steigen. Dies ließe sich kaum ändern. Der Wasserverbrauch müsse durch
das Nutzerverhalten der Bürger selbst reduziert werden. Herr Bartosch erklärte abschließend, dass es
sich im Betriebsausschuss um die Beschlussempfehlung für den Rat handele.
Frau Dörlemann resümierte, dass es gut
gewesen sei, dass durch den Lippeverband die Kostensteigerungen erläutert
wurden. So könne der Beschluss zum Wirtschaftsplan besser gefasst werden.