Sitzung: 23.11.2023 Betriebsausschuss
Der technische Betriebsleiter, Herr Neuhaus,
stellte die folgenden laufenden und sich in Planung befindlichen
Kanalbaumaßnahmen anhand der beigefügten Präsentation vor:
-
Hammer
Straße
-
Notwasserweg
Südfeld
In der Präsentation
können Bilder und Pläne zu den jeweiligen Maßnahmen eingesehen werden.
Zum Zeitplan
„Hammer Straße“ erläuterte Herr Neuhaus,
dass sich die zeitliche Verzögerung durch Coronainfektionen bei der
ausführenden Baufirma, durch die Witterung und durch die aufwändigere Sanierung
aufgrund von zahleichen Baumwurzeln und Versorgungsleitungen im Gehwegbereich ergäbe.
Durch die Baumwurzeln und die hierdurch erschwerte Arbeitssituation werde pro
Anschlussleitung eine Arbeitszeit von zwei bis drei Tagen benötigt anstelle von
einem halben Tag. Die Arbeiten am Hauptkanal seien abgeschlossen. Derzeit würden
die Grundstücksanschlussleitungen durch den alten Kanal unter dem Gehweg
hindurch an den neuen Kanal angeschlossen, welcher sich mittig der südlichen
Fahrspur befindet. Im Rahmen dessen mussten zwei Bäume entnommen werden. Diese
hatten, wie nach der Fällung zu erkennen war, bereits faule Stellen.
Bezüglich des
Notwasserweges Südfeld fragte Herr Helmken,
ob es sich dabei um ein geplantes Mischsystem handelt. Herr Neuhaus bejahte
dies. Die Trennung erfolge vor dem Heerener Mühlbach. Ob es sich um eine offene
Bauweise handelt, interessierte Herrn Kasperidus. Es werde ein Schacht verbaut,
antwortete Herr Neuhaus. Herr Dr. Liedtke machte deutlich, dass der
Kanal auf einem privaten Grundstück verlaufe. Man müsse dem Eigentümer dankbar
sein, dass er das Wegerecht einräume. Herr Neuhaus
ergänzte, dass die Grunddienstbarkeit bereits eingetragen sei. Durch die
Maßnahme werde u. a. insbesondere auch das Grundstück, auf dem der Kanal
verläuft, vor Hochwasser geschützt. Herr Dr.
Liedtke habe selbst schon gesehen, wie hoch das Wasser dort bei
Regenereignissen stand, merkte er an.
Herr Helmken bat darum bei Neubauten
Recyclingsand/-füllmittel zu nutzen. Er fragte, ob das Regenwasser nicht offen
geleitet werden kann oder ob eine Ausführung mit Sickerkasten möglich sei.
Könne das Wasser gemäß Wasserrahmenrichtlinie direkt versickern? Herr Neuhaus führte aus, dass durch die
Maßnahme der Druck des Regenwassers aus dem Mischwassersystem genommen werde.
Das Wasser werde zum Abschlagsbauwerk des Lippeverbandes geleitet. Ein reines
Trennsystem sei hier nicht umsetzbar, es gehe vielmehr um die Entlastung des
Mischwassersystems. Bei der Schaffung von Gräben sei es immer der richtige Weg,
direkt zu trennen, erwiderte Herr Helmken.
Es sei grundsätzlich sinnvoll, das Übel direkt auf den Grundstücken zu
bekämpfen und das Regenwasser direkt vom Schmutzwasser zu trennen, erklärte
Herr Neuhaus. Die Realisierung eines
Trennsystems auf dem ganzen Stadtgebiet sei jedoch nicht umsetzbar.
Innerstädtisch müssten Gräben regelmäßig bei Einfahrten o. ä. verrohrt werden.
Der Gesetzgeber werde es in diesem Umfang nicht fordern und habe die
ursprünglich geplanten Forderungen bereits zurückgenommen. Bei der bestehenden
Bebauung auf privaten Grundstücken wären Investitionen von 10-15 T€
erforderlich. Dies sei nicht zu verlangen und es käme auch zu Schwierigkeiten
bei der Umsetzung für Eigentümer von z. B. Reihenhäusern. Am Beispiel Teutheck
erklärte Herr Neuhaus, dass die
Kosten dort für ein nachträgliches Trennsystem sehr hoch seien. Für die
einzelnen Grundstückseigentümer wäre dies nicht zumutbar. Zum Thema
Schwammstadt ergänzte Herr Neuhaus,
dass Regenrückhaltung im Boden auch immer mit dem Einbau von Beton bzw.
ähnlichen Materialien einhergehe. Zum Hinweis zu der Verwendung von
zertifiziertem Sand erwiderte Herr Neuhaus,
dass dieser zu viel Kalk enthalte und schlecht zu verarbeiten sei, da er nicht
vorgehalten werden könne. Zudem habe er eine schlechte CO²-Bilanz. Herr Helmken hofft, dass die Erzeuger beim
Sand noch nachkorrigieren werden und bittet darum, weiter zu prüfen, ob dieses
Material irgendwann gut nutzbar werde. Abschließend sagte Herr Neuhaus, dass der GWM-Sand (GWM =
Gesellschaft zur Weiterverwertung von Mineralstoffen) als Flüssigboden wenn
möglich genutzt werde, jedoch sei dies z. B. bei der Baumaßnahme Hammer Straße
aufgrund der Baumwurzeln nicht sinnvoll.