Sitzung: 20.11.2023 Jugendhilfeausschuss
Frau Kappen
berichtete im Vorlauf, dass Schutzkonzepte in der offenen Ganztagsschule als
gemeinsames Konzept für manche selbstverständlich zu sein scheinen. Mit offener
Ganztagsschule seien hier Grundschule und OGS gemeint. In vielen Kommunen
würde dies separat betrachtet, in Kamen jedoch nicht. Hier werde OGS
gemeinsam, vom Kind aus, gedacht. Ihr Dank gehe hierbei vor allem an die
Kamener Schulen und an die OGS-Träger, da alle zusammenarbeiten und für die
Kinder mitdenken.
Frau Börner
berichtete über den Fachtag OGS. Über die Qualitätsentwicklung OGS sei in
diesem Ausschuss bereits berichtet worden. Im September wurde das kommunale
Leitbild OGS beschlossen. Ein weiterer Baustein dieses
Qualitätsentwicklungsprozesses war ein Fachtag. Die Idee zu diesem ist in
Abstimmung mit den Leitungskräften aus Schule und OGS, sowie den Trägern
entstanden. Ebenso ist die Auswahl des Themas partizipativ erfolgt. Das Thema
Schutzkonzepte sei zum einen die Angelegenheit aller Beteiligten, zum anderen
gäbe es rechtliche Erfordernisse. Diese entstünden sowohl aus dem Schulgesetz,
als auch aus dem Landeskinderschutzgesetz. Die Erstellung der gemeinsamen
Schutzkonzepte von Schulen, OGS und Trägern werde kommunal begleitet. Dabei sei
es wichtig zu erwähnen, dass es nicht ein allgemeingültiges, kommunales
Schutzkonzept geben wird, sondern ein eigenes für jeden Standort, was jeweils
an diesen angepasst werde.
Die drei Ziele des Fachtags seien Austausch und Vernetzung,
Wissensvermittlung über Schutzkonzepte und sexualisierte Gewalt und die
(Weiter-)arbeit an den individuellen Schutzkonzepten gewesen. Alle
Grundschulen und OGS in Kamen waren an diesem Tag geschlossen. Eine
Notbetreuung wurde durch das Bürgerhaus Methler, das Freizeitzentrum Lüner Höhe
und das evangelische Jugendheim in Heeren-Werve, auch außerhalb ihrer regulären
Öffnungszeiten, sichergestellt. Diesen gilt ausdrücklicher Dank für ihren
Einsatz.
Zu den Eckdaten: Es wurde ein ganztägiger Fachtag im
Sportzentrum Kaiserau durchgeführt. Eingeladen zu diesem waren die
Beschäftigten der sechs offenen Ganztagsschulen in Kamen. Daraus ergaben sich
rund 200 Teilnehmende, bestehend aus Lehrkräften, OGS-Kräften,
Schulsozialarbeit, Schulassistent:innen, Schulleitung. Federführend organisiert
wurde der Fachtag durch die Stadt Kamen, kooperativ aus Jugendamt und
Schulverwaltung. Es gab zudem zur Organisation und Planung eine Arbeitsgruppe,
um an den tatsächlichen Bedarfen der Schulstandorte anknüpfen zu können, in
dem auch zwei Schulleitungen, eine OGS-Leitung und ein freier Vertreter
mitgewirkt haben. Die Finanzierung erfolgte zweigeteilt, mehrheitlich aus
Mitteln der Qualifizierungsoffensive OGS, die beim Land NRW beantragt wurde.
Daraus werde auch der gesamte Qualitätsentwicklungsprozess OGS gefördert. Die
anderen Mittel zur Finanzierung kommen aus dem Landeskinderschutzgesetz.
Frau Börner
zeigte einige Impressionen vom Fachtag OGS und erläutert Weiteres zum Ablauf
und zu den Inhalten. Das Konzept des Fachtags war dreigeteilt. Als ersten
Baustein gab es angeknüpft an das Ziel der Wissensvermittlung drei
Impulsvorträge. Anschließend gab es Themenforen, die standortübergreifend
waren und der Information und dem Austausch zu einzelnen Bausteinen von
Schutzkonzepten dienten. Das Prinzip dahinter sei gewesen, dass alle Schul- und
OGS-Standorte Beschäftigte entsenden konnten, die dann das Wissen als
Multiplikator in die großen Teams zurückbringen konnten, sodass an einem Tag
möglichst viel Wissen erlangt werden konnte. Im dritten Baustein haben
standortbezogene Workshops stattgefunden, in denen die schulischen Teams
miteinander gearbeitet haben.
Die Themenforen haben sich an den Bausteinen vom
Schutzkonzepten orientiert, das heißt, man konnte sich darüber informieren, wie
Schutzkonzepte im schulischen Leitbild verankert werden können oder worauf
geachtet werden muss, wenn ein neues Leitbild entwickelt wird. Dies könne auch
in Form eines Interventionsplans geschehen, der regelt was passiert, wenn
jemand feststellt, dass das Wohl eines Kindes innerhalb oder außerhalb des
Systems Schule gefährdet ist. Zudem wurden mögliche präventive Maßnahmen
geplant. Es wurden neun Themenforen angeboten, die jeweils durch eine/n
Referent:in geleitet wurden. Zum Abschluss wurden die Teilnehmenden zum
Feedback aufgerufen, welches insgesamt sehr positiv ausfiel.
Die Dokumentation erfolgte in Form einer TaskCard, welche am
Tag des Jugendhilfeausschuss fertigstellt wurde und am nächsten Tag versendet
werden sollte. Dort seien die Inhalte aller Vorträge und die Ergebnisse der
einzelnen Themenforen zu finden. Auch sonstige Materialien seien dort zu
finden. Die vor Ort durchgeführte Risiko- und Potentialanalyse führte zu rund
145 vorliegenden Fragebögen. Ihre Ergebnisse sollen den Standorten in der
nächsten Zeit schulscharf zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus werde
das Thema in der Steuerungsgruppe OGS weiter begleitet und erarbeitet, welche
Bedarfe es gegebenenfalls noch gibt und wie diese gegebenenfalls aufgegriffen
werden können. Dieses Thema erfordere kontinuierliche Weiterarbeit und ist,
ähnlich wie der Qualitätsentwicklungsprozess, ein immer fortlaufender Prozess,
der gemeinsam zu gestalten und vom Kind aus zu denken sei.