Frau Kappen berichtete im Vorlauf, dass Schutzkonzepte in der offenen Ganztagsschule als gemeinsames Konzept für manche selbstverständlich zu sein scheinen. Mit offener Ganztags­schule seien hier Grundschule und OGS gemeint. In vielen Kommunen würde dies separat be­trachtet, in Kamen jedoch nicht. Hier werde OGS gemeinsam, vom Kind aus, gedacht. Ihr Dank gehe hierbei vor allem an die Kamener Schulen und an die OGS-Träger, da alle zusammenar­beiten und für die Kinder mitdenken.

Frau Börner berichtete über den Fachtag OGS. Über die Qualitätsentwicklung OGS sei in diesem Ausschuss bereits berichtet worden. Im September wurde das kommunale Leitbild OGS be­schlossen. Ein weiterer Baustein dieses Qualitätsentwicklungsprozesses war ein Fachtag. Die Idee zu diesem ist in Abstimmung mit den Leitungskräften aus Schule und OGS, sowie den Trägern entstanden. Ebenso ist die Auswahl des Themas partizipativ erfolgt. Das Thema Schutzkonzepte sei zum einen die Angelegenheit aller Beteiligten, zum anderen gäbe es recht­liche Erfordernisse. Diese entstünden sowohl aus dem Schulgesetz, als auch aus dem Landes­kinderschutzgesetz. Die Erstellung der gemeinsamen Schutzkonzepte von Schulen, OGS und Trägern werde kommunal begleitet. Dabei sei es wichtig zu erwähnen, dass es nicht ein allge­meingültiges, kommunales Schutzkonzept geben wird, sondern ein eigenes für jeden Standort, was jeweils an diesen angepasst werde.

 

Die drei Ziele des Fachtags seien Austausch und Vernetzung, Wissensvermittlung über Schutzkonzepte und sexualisierte Gewalt und die (Weiter-)arbeit an den individuellen Schutz­konzepten gewesen. Alle Grundschulen und OGS in Kamen waren an diesem Tag geschlossen. Eine Notbetreuung wurde durch das Bürgerhaus Methler, das Freizeitzentrum Lüner Höhe und das evangelische Jugendheim in Heeren-Werve, auch außerhalb ihrer regulären Öffnungszeiten, sichergestellt. Diesen gilt ausdrücklicher Dank für ihren Einsatz.

 

Zu den Eckdaten: Es wurde ein ganztägiger Fachtag im Sportzentrum Kaiserau durchgeführt. Eingeladen zu diesem waren die Beschäftigten der sechs offenen Ganztagsschulen in Kamen. Daraus ergaben sich rund 200 Teilnehmende, bestehend aus Lehrkräften, OGS-Kräften, Schulsozialarbeit, Schulassistent:innen, Schulleitung. Federführend organisiert wurde der Fach­tag durch die Stadt Kamen, kooperativ aus Jugendamt und Schulverwaltung. Es gab zudem zur Organisation und Planung eine Arbeitsgruppe, um an den tatsächlichen Bedarfen der Schul­standorte anknüpfen zu können, in dem auch zwei Schulleitungen, eine OGS-Leitung und ein freier Vertreter mitgewirkt haben. Die Finanzierung erfolgte zweigeteilt, mehrheitlich aus Mitteln der Qualifizierungsoffensive OGS, die beim Land NRW beantragt wurde. Daraus werde auch der gesamte Qualitätsentwicklungsprozess OGS gefördert. Die anderen Mittel zur Finanzierung kommen aus dem Landeskinderschutzgesetz.

 

Frau Börner zeigte einige Impressionen vom Fachtag OGS und erläutert Weiteres zum Ablauf und zu den Inhalten. Das Konzept des Fachtags war dreigeteilt. Als ersten Baustein gab es an­geknüpft an das Ziel der Wissensvermittlung drei Impulsvorträge. Anschließend gab es The­menforen, die standortübergreifend waren und der Information und dem Austausch zu einzelnen Bausteinen von Schutzkonzepten dienten. Das Prinzip dahinter sei gewesen, dass alle Schul- und OGS-Standorte Beschäftigte entsenden konnten, die dann das Wissen als Multiplikator in die großen Teams zurückbringen konnten, sodass an einem Tag möglichst viel Wissen erlangt werden konnte. Im dritten Baustein haben standortbezogene Workshops stattgefunden, in denen die schulischen Teams miteinander gearbeitet haben. 

Die Themenforen haben sich an den Bausteinen vom Schutzkonzepten orientiert, das heißt, man konnte sich darüber informieren, wie Schutzkonzepte im schulischen Leitbild verankert werden können oder worauf geachtet werden muss, wenn ein neues Leitbild entwickelt wird. Dies könne auch in Form eines Interventionsplans geschehen, der regelt was passiert, wenn jemand feststellt, dass das Wohl eines Kindes innerhalb oder außerhalb des Systems Schule gefährdet ist. Zudem wurden mögliche präventive Maßnahmen geplant. Es wurden neun Themenforen angeboten, die jeweils durch eine/n Referent:in geleitet wurden. Zum Abschluss wurden die Teilnehmenden zum Feedback aufgerufen, welches insgesamt sehr positiv ausfiel.

 

Die Dokumentation erfolgte in Form einer TaskCard, welche am Tag des Jugendhilfeausschuss fertigstellt wurde und am nächsten Tag versendet werden sollte. Dort seien die Inhalte aller Vor­träge und die Ergebnisse der einzelnen Themenforen zu finden. Auch sonstige Materialien seien dort zu finden. Die vor Ort durchgeführte Risiko- und Potentialanalyse führte zu rund 145 vorlie­genden Fragebögen. Ihre Ergebnisse sollen den Standorten in der nächsten Zeit schulscharf zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus werde das Thema in der Steuerungsgruppe OGS weiter begleitet und erarbeitet, welche Bedarfe es gegebenenfalls noch gibt und wie diese ge­gebenenfalls aufgegriffen werden können. Dieses Thema erfordere kontinuierliche Weiterarbeit und ist, ähnlich wie der Qualitätsentwicklungsprozess, ein immer fortlaufender Prozess, der ge­meinsam zu gestalten und vom Kind aus zu denken sei.