Frau Börner stellte das Präventionskonzept vor. Bereits 2018 wurde das kommunale Präventionskonzept verabschiedet. Die kontinuierliche Bearbeitung des Themas habe in Kamen einen besonders hohen Stellenwert, sodass auch einmal im Jahr im Jugendhilfeausschuss über den Stand und den Fortgang der Arbeit im Rahmen des kommunalen Präventionskonzepts berichtet würde.

 

Als wesentlicher Baustein dieses Konzepts sei alle zwei Jahre eine Präventionskonferenz vor­gesehen, so wie sie in diesem Jahr am 27.09. stattgefunden habe. Das Thema der diesjährigen Konferenz war: „Gemeinsam stark! – Gegen Kinder- und Jugendarmut in Kamen“. Das Ziel des Präventionskonzepts sei es zum gelingenden Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen beizu­tragen. Der Zusammenhang von Kinder- und Jugendarmut mit gelingendem Aufwachsen sei empirisch belegt, im Zusammenhang mit verschiedenen einhergehenden (Spät-)folgen, wie ge­sundheitliche Folgen oder Auswirkungen auf Bildungschancen.

 

Eingeladen waren alle Akteur:innen entlang der Meilensteine des Aufwachsens, das heißt von der Schwangerschaft bis zum Übergang Schule – Beruf. Teilgenommen haben an der Halbtagsver­anstaltung rund 80 Personen. Finanziert wurde die Konferenz aus dem Landesprogramm „kin­derstark“, an dem die Stadt Kamen, seit es dieses gibt, als Kommune teilnimmt.

 

Frau Börner führte mit der Vorstellung des Tagesprogramms der Präventionskonferenz fort. Dieses setzte sich zusammen aus einem Sachstands- bzw. Rechenschaftsbericht, Fachvorträgen und einer Gruppenarbeitsphase. Sie berichtete über Grunddaten zu Kinder- und Jugendarmut in Kamen und weitere grobe Inhalte der Vorträge.

Es sei wichtig, sich im Rahmen der kommunalen Präventionsketten damit zu beschäftigen, wie die Folgen von Kinder- und Jugendarmut in Kamen abgefangen werden können. Zu bedenken sei, dass die Kommunen nicht auf alles Einfluss haben, wie z.B. auf Bundesgesetze oder die Ein­führung von Kindergrundsicherung und ähnliche Maßnahmen.

In der Gruppenarbeitsphase häufig identifizierte Hürden waren das Wissen, die Transparenz und der Überblick über das Vorhandene. Dies sei lediglich eine Auswahl der Ergebnisse und habe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In der Dokumentation, welche sich gerade in der Fertig­stellung befinde, wird es eine vollständige Abbildung der Ergebnisse geben. Es wurden konkrete Bedarfe wie zum Beispiel mehr Schulsozialarbeit oder auch mehr Maßnahmen am Übergang Schule – Beruf, Sprachkurse und ähnliches genannt. Mögliche Maßnahmen, die als Vorschläge benannt wurden, sind niedrigschwellige Angebote zur Sprachförderung, Netzwerkintegration oder auch das Konzept Übergang Kita – Grundschule zu adaptieren auf den Übergang Kita – weiter­führende Schule und Lotsendienste. Es gilt zu prüfen, welche Maßnahmen in der Stadt Kamen umsetzbar und realisierbar sind.

 

Als Ausblick führte Frau Börner an, dass die Dokumentation zur Konferenz in den nächsten Tagen versendet würde. Zudem gelte es, die Steuerungsgruppe wieder einzuberufen und ein Treffen zu organisieren. Dieses soll Anfang 2024 stattfinden, um prüfen zu können, was mit den Ergebnissen der Präventionskonferenz umgesetzt oder entwickelt werden könnte. Die Einladung soll noch in diesem Jahr erfolgen, um dann im nächsten Jahr gemeinsam weiterzuarbeiten. Be­sonders sei, dass auch die Vertreter:innen der Fraktionen in die Entwicklung miteinbezogen würden, sodass die Fraktionen auch dieses Mal wieder eingeladen würden, eine/n Vertreter:in in die Steuerungsgruppe zu entsenden.

Frau Kappen ergänzt, dass die Präsentation von Frau Börner der Niederschrift angehangen würde, sie aber auf Anfrage auch schon eher verschickt werden könne.