Eingangs erläuterte Herr Dr. Liedtke, dass in dieser Sitzung zunächst ein Bericht der Verwaltung gegeben werde. Eine Beratung und Entscheidung über die Bürgeranregungen aus den Jahren 2019 und 2020 werde zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Das seit Herbst 2022 vorliegende Gutachten zu den naturschutzrechtlichen Aspekten liege den Fraktionen bereits vor. Der Gutachter habe festgestellt, dass konkrete Artenschutzkonflikte im Falle einer Öffnung des Betriebsweges zwar nicht zu erwarten seien, aber damit immer eine Belastung für die Biodiversität in diesem Bereich eintreten würde. Daher könne eine Wegeöffnung nur unter bestimmten Voraussetzungen ermöglicht werden. Auch der Kreis Unna als zuständige Naturschutzbehörde habe erklärt, dass aus Gründen des Natur- und Artenschutzes und aus wasserrechtlicher Sicht die Eingriffe zu minimieren und Ausgleichmaßnahmen erforderlich seien, wenn eine Öffnung des Weges erfolgen solle.

Daraufhin habe der Lippeverband einen Landschaftsarchitekten mit einer Analyse beauftragt. Die Ergebnisse des Landschaftsarchitekten wurden durch Herrn Dr. Liedtke anhand von Fotos erläutert (s. Präsentation). Dieser stelle fest, dass eine mögliche Wegeöffnung nur mit einem hohen finanziellen Aufwand möglich sei und nur ein schmales „Pättken“ zwischen zwei hohen Zaunreihen entstehen könne. Darüber hinaus habe der Lippeverband betont, dass dieser gegenüber den Anwohnern und Anwohnerinnen erklärt habe, den Weg nicht zu öffnen. Auch im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Abwägung und aus Gründen der Wirtschaftlichkeit rate der Lippeverband von einer Öffnung des Betriebswege ab. Der Lippeverband habe eingeräumt, dass er sich einer Wegeöffnung nicht entgegenstellen würde, falls diese vom Rat der Stadt Kamen gewünscht werde. Allerdings sei der hohe Kostenaufwand von der Stadt Kamen als Kostenträger allein zu finanzieren.

 

Nach kurzer Diskussion erklärten die Fraktionen, diese neuen Erkenntnisse in den Abwägungsprozess mit einzubeziehen. Insbesondere parallele Radwegeführungen sollten noch einmal untersucht werden (u.a. Alternative Südfeld).

 

Die entsprechende Auswertung des Landschaftsarchitekten wurde in der Zwischenzeit über das Ratsinformationssystem zur Verfügung gestellt.