Sitzung: 28.09.2023 Wirtschaftsausschuss
Herr Dorday führte anhand einer Präsentation
(im Ratsinformationssystem hinterlegt) die
Aufgaben und Tätigkeiten der WFG aus.
Herr Heidler dankte Herrn Dorday für die
Ausführungen und wünschte sich einen regelmäßigeren Austausch. Er begrüßte,
dass bei der Ansiedlung von Unternehmen im Kreis Unna auf Diversität und
Innovationsförderung geachtet werde. Er fragte nach, ob auch im Kreis Unna über
70 % der bestehenden Unternehmen von fossilen Brennstoffen auf regenerative
Energie umstellen wollen, so wie die Medien dies im Bundesdurchschnitt
berichten.
Herrn Heidler interessierte, wie die WFG im Bereich der Berufswahlvermittlung
mit den vielen Akteuren vernetzt und in den Schulen aktiv sei. Er äußerte die
Sorge, dass die Verwendung vieler technokratischer Begriffe z.B. in den
Informationen über Förderprogramme wie dem 5-Standorte Programm, zu Hemmnissen
führen könnte. Er fragte sich, ob das zur besseren Verständlichkeit geändert
werden könnte.
Herr Dorday antwortete, dass er dies zwar
nicht an Zahlen festmachen könne, aber eine Vielzahl von Unternehmen
perspektivisch eine Versorgung mit Wasserstoff und PV-Anlagen anstreben. Oft
profitieren die Unternehmen von Förderungen und erkennen die Vorteile für sich.
Unternehmerinnen und Unternehmer hätten aktuell das Problem, dass sie den
erzeugten Strom nicht in die Netze eingespeist bekommen, da die Netze nicht
dafür ausgelegt seien. Grundsätzlich beteiligen sich viele Unternehmen im Kreis
Unna an der Energiewende.
Das Thema, wie die Berufe den Schülerinnen und Schülern nähergebracht werden,
löse die WFG mit Hilfe von Arbeitskreisen. Es werde eng mit der IHK und
Handwerkskammer zusammengearbeitet, um Doppelstrukturen zu vermeiden.
Die technokratischen Begriffe, so führte Herr Dorday aus, würden in Förderrichtlinien vorgegeben und liegen nicht
in den Händen der WFG. Zum besseren Verständnis erstelle die WFG
Zusammenfassungen und Erklärungen zu den jeweiligen Programmen, so dass diese
besser zu verstehen seien.
Herr Wünnemann ging darauf ein, dass die
Wirtschaftsprognose für Deutschland nicht gut sei und er fragte nach der
Prognose für den Kreis Unna und im speziellen für den Wirtschaftsstandort
Kamen. Er erkundigte sich nach Projekten in Kamen zur
Gewerbegebietsentwicklung.
Herr Dorday führte aus, dass in Kamen kein
Projekt in Bezug auf Gewerbegebietsentwicklung anstehe. In Bezug auf die
Wirtschaftslage im Kreis Unna kann auf die Unternehmensbefragungen der IHK
zurückgegriffen werden, die ein Stimmungsbild der Region wiedergebe. Ein
Herunterbrechen auf Stadtebene sei sehr schwierig, da die Aussagen stark
aggregiert seien.
Herr Madeja fragte, welche Branchen zu den
Vermarktungserfolgen in 2022 auf der Folie 6 führten.
Das seien z.
B. Tiefbauunternehmen, Betriebe aus dem Energiebereich und weitere Unternehmen
im Bereich Maschinenbau, Logistik (mit Kommissionierung) sowie Ingenieurbüros,
erklärte Herr Dorday.
Eine
Flächenentwicklung sei in Kamen nicht möglich, so Herr Kissing. Die einzige denkbare Fläche wäre die am Schattweg. Er
erkundigte sich nach dem Sachstand.
Herr Dorday antwortete, dass aktuell keine
Verhandlungen laufen.
Frau Wennecker-Stute fehlte bei der
Vernetzung zur Fachkräftesicherung zwischen WFG und Interessengruppen die
Gewerkschaften. Gewerkschaften hätten auch viele Angebote für Weiterbildung.
Sie fragte nach, ob bei der WFG Berücksichtigung findet, dass viele Frauen ein
Unternehmen gründen wollen und sich jemand explizit um die Gründungsberatung
von Frauen kümmere.
Herr Dorday antwortete, dass der Austausch
mit den Gewerkschaften regelmäßig stattfinde, dies seien wichtige
arbeitspolitische Akteure. Die Frauenförderung sei sehr wichtig und es gäbe
eine Ansprechpartnerin, die sich intensiv kümmere. Selbst die Frauenquote bei
der WFG sei gestiegen, so bestehe das Projektteam Flächenentwicklung bereits
aus 4 Frauen.
Herr Nickel fragte, in welchem Umfang die
Gründungsberatung durchgeführt werde und erkundigte sich, warum kleine
Unternehmen trotz Förderlotsen oft außen vor seien. Sie hätten häufig das
Problem, die liquiden Mittel nicht vorzuhalten und bei Förderprogrammen zu viel
in Vorkasse gehen zu müssen.
Die
Förderprogramme seien auf KMU´s zugeschnitten, so Herr Dorday. Es müsse immer genau geprüft werden, ob ein Förderprogramm
für ein bestimmtes Unternehmen passe.
Bei der Gründerberatung werde geschaut, welche Ideen vorhanden sind, es wird
reflektiert, welche Fähigkeiten die Person mitbringe und der Business-Plan
erstellt werde. Es werden passende Förderprogramme ermittelt und ggf.
Finanzierungsgespräche begleitet.
Frau Werthmann erkundigte sich, inwiefern
Betriebs-Kita‘s bei den Unternehmen ein Thema sei.
Herr Dorday antwortete, dass die Errichtung
einer Betriebs-Kita besonders in Gewerbegebieten sehr schwierig sei und es die
Abstimmung mit der Kommune geben müsse. Vor allem bei Großunternehmen seien
Kita´s zu finden. Den kleineren Unternehmen reiche oft eine kleine Lösung,
welche von Tagesmüttern mit bis zu 6 Kindern abgedeckt werden könne.
Im übrigen seien landesrechtliche Vorgaben maßgeblich.
Frau Werthmann sprach sich für eine
intensivere Kommunikation mit Kommunen und Unternehmen aus.
Herr Dorday informierte, dass es oft
Vorgaben des Landes seien, die hier eine Rolle spielten.
Herr Gerwin fragte an, warum die Region mit
einem Schild „Region der Lagerlogistik“ beworben werde, obwohl man von diesem
Image weg möchte. Er fragte, welche Rolle Nachhaltigkeit, Wertschöpfungs- und
Lieferketten bei der Ansiedlung spielten.
Herr Dorday erklärte, dass ihm das Schild
noch nicht aufgefallen sei, fest stehe jedoch, dass es die Hallen gebe und
somit das Bild der Region prägen. Logistik werde auch in Zukunft wichtig
bleiben. Logistik sei aber auch sehr vielschichtig.
Nachhaltigkeit
spiele eine große Rolle und durch den Nachhaltigkeitskatalog werden die
Unternehmen mit den Problematiken konfrontiert und müssen darauf reagieren.
Herr Heidler verließ um 19:22 Uhr die
Sitzung und nahm an der weiteren Beratung und Beschlussfassung nicht teil.