Herr Dorday führte anhand einer Präsentation (im Ratsinformationssystem hinterlegt) die Aufgaben und Tätigkeiten der WFG aus.

 

Herr Heidler dankte Herrn Dorday für die Ausführungen und wünschte sich einen regelmäßigeren Austausch. Er begrüßte, dass bei der Ansiedlung von Unternehmen im Kreis Unna auf Diversität und Innovationsförderung geachtet werde. Er fragte nach, ob auch im Kreis Unna über 70 % der bestehenden Unternehmen von fossilen Brennstoffen auf regenerative Energie umstellen wollen, so wie die Medien dies im Bundesdurchschnitt berichten.
Herrn Heidler interessierte, wie die WFG im Bereich der Berufswahlvermittlung mit den vielen Akteuren vernetzt und in den Schulen aktiv sei. Er äußerte die Sorge, dass die Verwendung vieler technokratischer Begriffe z.B. in den Informationen über Förderprogramme wie dem 5-Standorte Programm, zu Hemmnissen führen könnte. Er fragte sich, ob das zur besseren Verständlichkeit geändert werden könnte.

 

Herr Dorday antwortete, dass er dies zwar nicht an Zahlen festmachen könne, aber eine Vielzahl von Unternehmen perspektivisch eine Versorgung mit Wasserstoff und PV-Anlagen anstreben. Oft profitieren die Unternehmen von Förderungen und erkennen die Vorteile für sich.
Unternehmerinnen und Unternehmer hätten aktuell das Problem, dass sie den erzeugten Strom nicht in die Netze eingespeist bekommen, da die Netze nicht dafür ausgelegt seien. Grundsätzlich beteiligen sich viele Unternehmen im Kreis Unna an der Energiewende.
Das Thema, wie die Berufe den Schülerinnen und Schülern nähergebracht werden, löse die WFG mit Hilfe von Arbeitskreisen. Es werde eng mit der IHK und Handwerkskammer zusammengearbeitet, um Doppelstrukturen zu vermeiden.


Die technokratischen Begriffe, so führte Herr Dorday aus, würden in Förderrichtlinien vorgegeben und liegen nicht in den Händen der WFG. Zum besseren Verständnis erstelle die WFG Zusammenfassungen und Erklärungen zu den jeweiligen Programmen, so dass diese besser zu verstehen seien.

 

Herr Wünnemann ging darauf ein, dass die Wirtschaftsprognose für Deutschland nicht gut sei und er fragte nach der Prognose für den Kreis Unna und im speziellen für den Wirtschaftsstandort Kamen. Er erkundigte sich nach Projekten in Kamen zur Gewerbegebietsentwicklung.

 

Herr Dorday führte aus, dass in Kamen kein Projekt in Bezug auf Gewerbegebietsentwicklung anstehe. In Bezug auf die Wirtschaftslage im Kreis Unna kann auf die Unternehmensbefragungen der IHK zurückgegriffen werden, die ein Stimmungsbild der Region wiedergebe. Ein Herunterbrechen auf Stadtebene sei sehr schwierig, da die Aussagen stark aggregiert seien.

 

Herr Madeja fragte, welche Branchen zu den Vermarktungserfolgen in 2022 auf der Folie 6 führten.

 

Das seien z. B. Tiefbauunternehmen, Betriebe aus dem Energiebereich und weitere Unternehmen im Bereich Maschinenbau, Logistik (mit Kommissionierung) sowie Ingenieurbüros, erklärte Herr Dorday.

 

Eine Flächenentwicklung sei in Kamen nicht möglich, so Herr Kissing. Die einzige denkbare Fläche wäre die am Schattweg. Er erkundigte sich nach dem Sachstand.

 

Herr Dorday antwortete, dass aktuell keine Verhandlungen laufen.

 

Frau Wennecker-Stute fehlte bei der Vernetzung zur Fachkräftesicherung zwischen WFG und Interessengruppen die Gewerkschaften. Gewerkschaften hätten auch viele Angebote für Weiterbildung.
Sie fragte nach, ob bei der WFG Berücksichtigung findet, dass viele Frauen ein Unternehmen gründen wollen und sich jemand explizit um die Gründungsberatung von Frauen kümmere.

 

Herr Dorday antwortete, dass der Austausch mit den Gewerkschaften regelmäßig stattfinde, dies seien wichtige arbeitspolitische Akteure. Die Frauenförderung sei sehr wichtig und es gäbe eine Ansprechpartnerin, die sich intensiv kümmere. Selbst die Frauenquote bei der WFG sei gestiegen, so bestehe das Projektteam Flächenentwicklung bereits aus 4 Frauen.

 

Herr Nickel fragte, in welchem Umfang die Gründungsberatung durchgeführt werde und erkundigte sich, warum kleine Unternehmen trotz Förderlotsen oft außen vor seien. Sie hätten häufig das Problem, die liquiden Mittel nicht vorzuhalten und bei Förderprogrammen zu viel in Vorkasse gehen zu müssen.

 

Die Förderprogramme seien auf KMU´s zugeschnitten, so Herr Dorday. Es müsse immer genau geprüft werden, ob ein Förderprogramm für ein bestimmtes Unternehmen passe.
Bei der Gründerberatung werde geschaut, welche Ideen vorhanden sind, es wird reflektiert, welche Fähigkeiten die Person mitbringe und der Business-Plan erstellt werde. Es werden passende Förderprogramme ermittelt und ggf. Finanzierungsgespräche begleitet.

 

Frau Werthmann erkundigte sich, inwiefern Betriebs-Kita‘s bei den Unternehmen ein Thema sei.

 

Herr Dorday antwortete, dass die Errichtung einer Betriebs-Kita besonders in Gewerbegebieten sehr schwierig sei und es die Abstimmung mit der Kommune geben müsse. Vor allem bei Großunternehmen seien Kita´s zu finden. Den kleineren Unternehmen reiche oft eine kleine Lösung, welche von Tagesmüttern mit bis zu 6 Kindern abgedeckt werden könne.
Im übrigen seien landesrechtliche Vorgaben maßgeblich.

 

Frau Werthmann sprach sich für eine intensivere Kommunikation mit Kommunen und Unternehmen aus.

 

Herr Dorday informierte, dass es oft Vorgaben des Landes seien, die hier eine Rolle spielten.

 

Herr Gerwin fragte an, warum die Region mit einem Schild „Region der Lagerlogistik“ beworben werde, obwohl man von diesem Image weg möchte. Er fragte, welche Rolle Nachhaltigkeit, Wertschöpfungs- und Lieferketten bei der Ansiedlung spielten.

 

Herr Dorday erklärte, dass ihm das Schild noch nicht aufgefallen sei, fest stehe jedoch, dass es die Hallen gebe und somit das Bild der Region prägen. Logistik werde auch in Zukunft wichtig bleiben. Logistik sei aber auch sehr vielschichtig.

Nachhaltigkeit spiele eine große Rolle und durch den Nachhaltigkeitskatalog werden die Unternehmen mit den Problematiken konfrontiert und müssen darauf reagieren.

 

Herr Heidler verließ um 19:22 Uhr die Sitzung und nahm an der weiteren Beratung und Beschlussfassung nicht teil.