3.1     Bericht des Schulamtes für den Kreis Unna und des Sprechers der Schulleitungen zu den Grundschulen

 

Herr Kleinschnitger berichtete zunächst für die abwesende Schulrätin Frau Schroeter über die Situation der Kamener Grundschulen und im Anschluss über die Situation der Grundschulen aus Sicht der Schulleitungen (Anlage 2 der Niederschrift).

 

Frau Klanke erkundigte sich, ob bei der vollumfänglichen Stellenbesetzung das Wort „besetzt“ auch bedeuten würde, dass das Kollegium auch da sei.

 

Herr Kleinschnitger erklärte dazu, dass das nicht heiße, dass das Kollegium auch komplett anwesend sei. Natürlich würden die Zahlen nicht den Krankenstand wiederspiegeln. Die Schulen hätten das Problem, dass sie Vertretungsstellen nicht vollumfänglich qualitativ besetzen könnten, da das Personal schlichtweg nicht existiere oder in anderen Bereichen arbeite.

 

Herr Langner erkundigte sich, ob es für den Rechtsanspruch OGS bereits eine Bedarfsplanung gebe.

 

Frau Kappen informierte darüber, dass der Schulträger dazu im Austausch mit allen Grund­schulen sei. Nach jetzigem Stand würde die Stadt Kamen aus Bundes- bzw. Landesmittel ca. 1,3 Mio. Euro zur Verfügung gestellt bekommen. Dies sei nicht im Ansatz ausreichend, um den eigentlichen Bedarf abzudecken. Sie führte den Anbau OGS Friedrich-Ebert-Schule als Beispiel an. Dieser habe schließlich ca. 2,7 Mio. Euro gekostet. Die Bedarfsabfrage habe ergeben, dass aktuell Probleme an der Astrid-Lindgren-Schule und der Diesterwegschule vorlägen. Bei der Astrid-Lindgren-Schule könne eine schnelle, wenn auch nicht optimale Lösung herbeigeführt werden, da die katholische Kirchengemeinde bereit sei das dortige Pfarrheim an den Schulträger zur vermieten. Die Schulverwaltung warte zurzeit auf den Vertragsentwurf. Eine Umsetzung soll nach Möglichkeit noch in diesem Schuljahr erfolgen, so dass das räumliche Problem gelöst werde. Die Erweiterung führe aber unweigerlich zu einem Mehrbedarf an Personal und höheren Kosten. Dazu befände sich der Schulträger aber im Austausch mit dem OGS-Träger, um auch da eine praktikable Lösung zu finden. Im Umkehrschluss würden die temporären Container auf dem Schulhof entfernt werden. Zudem werde eine Zuwegung zum Pfarrheim über den Schulhof erfol­gen, so dass die Schüler den Schulhof nicht verlassen müssten.

 

Bei der Diesterwegschule habe es bereits eine Machbarkeitsstudie, leider ohne sinnvolles umsetzbares Ergebnis, gegeben. Die Schule stoße stark an die räumlichen Kapazitätsgrenzen. Dies sei stark der Struktur des Gebäudes geschuldet. Es fehle an ausreichend großen Räumen, um eine sinnvolle Verteilung im Betreuungsbereich vornehmen zu können. Dies könne auch mit zusätzlichem Personal nicht erreicht werden. Die bereits aufgestellten Container könnten zudem nicht erweitert werden und dienten nur als Übergangslösung. Der Schulträger mache sich aktuell Gedanken darüber einen Architektenwettbewerb auszuschreiben, um mögliche Ergebnisse zur Umsetzung zu erhalten. Die durch Bund und Land in Aussicht gestellten Mittel werden wahrscheinlich in die Umsetzung einer Lösung an der Diesterwegschule fließen. Parallel werde eine Prüfung erfolgen, wie Räume multifunktionaler genutzt werden könnten. Die Träger der OGS habe mitgeteilt, dass er personell gut aufgestellt sei und weiteres Personal zur Verfügung stellen könne.

 

Abschließend erklärte sie, dass die Kinderzahlen, nicht wie in früheren Studien sinkend angenom­men, sondern steigend seien. Man müsse deswegen die Diesterwegschule zukunftsorientiert aufstellen. Dies gelte aber auch für die übrigen Schulen in Kamen. Frau Kappen bedankte sich bei den Trägern und den Schulen für die gute Kommunikation und Arbeit.  

 

3.2       Bericht der Schulleiterin der Hauptschule

 

Frau Täuber stellte die Situation der Hauptschule dar (Anlage 3 der Niederschrift).

 

Herr Heidler bedankte sich für die Ausführungen von Frau Täuber. Weiterhin erkundigte er sich, ob es richtig sei, dass die angesprochenen Praktika mit Hilfe der Berufseinstiegsbegleiter erfolgten und ob die Zahl der Berufseinstiegsbegleiter für die Zukunft stabil sei.

 

Frau Täuber erklärte, dass die Berufseinstiegsbegleiter ein wesentlicher Bestandteil des Schullebens und auch für die Einbindung der Praktika stark eingebunden seien. Aktuell sei die Finanzierung der Begleiter bis 2026 gesichert. Was danach kommen werde wisse man aber nicht.

 

Herr Langner bedankte sich ebenfalls für die Erläuterungen und die gute qualitativ hochwertige Arbeit der Hauptschule. Er erkundigte sich, ob sie Zahlen zu den Übergängen in eine Ausbildungsstelle nennen könne. Zudem erfragte er, ob Integrationsschüler ebenfalls in Ausbildungsberufe vermittelt werden könnten oder ob diese weiterhin in Werkstätten landen würden.

 

Frau Täuber wies daraufhin, dass dies ganz unterschiedlich sei. Je nach Förderschwerpunkt würden einige in die Erstausbildung wechseln. Dank der Jahrespraktika würden ca. 50 % der Hauptschüler eine Ausbildung beginnen. Die Zahlen werde sie dem Protokoll beifügen (Anlage 3a der Niederschrift).

 

Herr Bucek bedankte sich für die gute Arbeit. Er erkundigte sich nach einem Challenge Beispiel und ob dies ein Modell für Projektwochen sei.

 

Frau Täuber informierte darüber, dass sie und ihr Kollegium festgestellt hätten, dass es Schüler*innen immer schwere falle sich über längere Zeit auf die Aufgaben zu fokussieren. Deswegen habe die Schule angefangen die Art der Aufgaben umzustellen, so dass es jeden Tag neue Aufgaben gebe. Somit würden die Schüler*innen Feedback über ihre Leistungen erhalten und den Ansporn entwickeln, die anderen Aufgaben besser zu machen, um den Tagessieg zu holen bzw. auch in der Gesamtbewertung nach vorne zu kommen. Schließlich gebe es Belohnungen wie. z.B. eine Bowlingtour für den Erstplatzierten. Als Beispiel führte sie die Berechnung einer Wappenfläche aus. Diese führte im Anschluss zur Erstellung eines Wappens.

 

 

3.3       Bericht des Schulleiters der Realschule

                       

Herr Wehlack erläuterte die Situation der Realschule (Anlage 4 und 4a der Niederschrift).

 

Herr Heidler bedankte sich für die Erläuterungen und den souveränen Umgang mit dem letzten Wasserschaden. Dies sei nicht selbstverständlich und zeige sowohl den guten Umgang unter den Schulen als auch mit dem Schulträger. In Bezug auf die Ausführungen fügte er hinzu, dass die Schulen des Öfteren mit Aufgaben durch die Landesregierung belastet würden, ohne dass sinnvolle Unterstützung bereitgestellt würde, wie z.B. bei der Digitalisierung. Die SPD-Fraktion wünsche sich, dass dies in Zukunft anders aufgestellt werde. Abschließend erkundigte er sich, ob es von Seiten der Bundes- oder Landeregierung Handreichungen zum Thema Schulabsentismus gebe.

 

Herr Wehlack erklärte dazu, dass es die nicht gebe. Die Themen seien auch sehr vielfältig und komplex. Oft seien dies individuelle Probleme bei denen die Schulen unterstützen müssen. Allerdings sehe er es auch kritisch, dass Kinder und Jugendliche teilweise bis zu 24 Monate auf eine Behandlung durch einen Psychotherapeuten warten müssten. Zudem stelle er immer mehr fest, dass das vorliegende Schulsystem den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werde.

 

Herr Bucek teilte mit, dass es ein Skandal sei, wenn die Schulen Integrationsmittel zur Verfügung gestellt bekommen würden und diese innerhalb von 6 Monaten verausgabt werden müssten. Es sei sinnvoller den Schulen ausreichende Mittel über einen längeren Zeitraum zur Verfügung zu stellen, damit diese eine ordentliche Planung und Verteilung vornehmen könnten. Die Planungsgründe der Bundes- und Landesregierung könne man nur schwer nachvollziehen.  

 

Frau Kappen erklärte dazu, dass es für die Kommunen unheimlich schwierig sei Förderprojekte umzusetzen, die nur einen geringen Zeithorizont hätten. Auch die Schulen benötigten Zeit, um die unterschiedlichen Förderungen sachgerecht umzusetzen. Das Förderprojekt Integration sei eine gute Förderung, allerdings sollte diese, so wie viele andere Förderprojekte, als strukturelle Förderung ausgelegt werden und nicht, wie aktuell, als ad hoc Projekt.

 

 

3.4       Bericht des Schulleiters des Gymnasiums

 

Herr Wollny berichtete über die Situation am Kamener Gymnasium (Anlage 5 der Niederschrift).

 

Herr Langner bedankte sich für die Ausführungen. Die CDU-Fraktion begrüße die Kooperation der Oberstufe zwischen dem Gymnasium und der Gesamtschule. Seine eigene Tochter habe davon profitiert und die Schulen könnten so viel mehr auf die Bedürfnisse der Schüler*innen eingehen. Das zeige Weitsicht der Schulen auch wenn die Koordination sicherlich nicht einfach sei. Er erkundigte sich, ob die noch nicht vollzogene Einbindung aller privaten I-Pads auch an den personellen Ressourcen scheitern würde.

 

Herr Wollny bestätigte dies. Dies sei aber nicht nur ein Problem am Gymnasium, sondern auch an den anderen weiterführenden Schulen, da meist nur ein Kollege/ eine Kollegin dafür zuständig sei.

 

 

3.5       Bericht der Schulleiterin der Gesamtschule

 

Herr Rzeha informierte in Vertretung für Frau Ludwig, über die Situation der Gesamtschule (Anlage 6 der Niederschrift).

 

Herr Heidler bedankte sich für den Bericht und erkundigte sich woher die 64 Externen kommen würden, die die Gesamtschule in der Einführungsphase aufnehme.

 

Herr Rzeha erklärte dazu, dass der Großteil von der Fridtjof Nansen Realschule in die EF wechseln würde. Ein Teil würde aber auch aus Bönen und der Umgebung kommen.

 

Herr Eckardt bedankte sich bei allen Schulleitungen für die Berichte, aber vor allem für die qualitativ hochwertige Arbeit der Schulen. Er hob die gute Zusammenarbeit der Kamener Schulen zudem hervor.