Sitzung: 14.09.2023 Schul- und Sportausschuss
3.1
Bericht des Schulamtes für den Kreis
Unna und des Sprechers der Schulleitungen zu den Grundschulen
Herr Kleinschnitger berichtete zunächst für
die abwesende Schulrätin Frau Schroeter über die Situation der Kamener
Grundschulen und im Anschluss über die Situation der Grundschulen aus Sicht der
Schulleitungen (Anlage 2 der Niederschrift).
Frau Klanke erkundigte sich, ob bei der
vollumfänglichen Stellenbesetzung das Wort „besetzt“ auch bedeuten würde, dass
das Kollegium auch da sei.
Herr Kleinschnitger erklärte dazu, dass das
nicht heiße, dass das Kollegium auch komplett anwesend sei. Natürlich würden
die Zahlen nicht den Krankenstand wiederspiegeln. Die Schulen hätten das
Problem, dass sie Vertretungsstellen nicht vollumfänglich qualitativ besetzen könnten,
da das Personal schlichtweg nicht existiere oder in anderen Bereichen arbeite.
Herr Langner erkundigte sich, ob es für den
Rechtsanspruch OGS bereits eine Bedarfsplanung gebe.
Frau Kappen informierte darüber, dass der
Schulträger dazu im Austausch mit allen Grundschulen sei. Nach jetzigem Stand
würde die Stadt Kamen aus Bundes- bzw. Landesmittel ca. 1,3 Mio. Euro zur
Verfügung gestellt bekommen. Dies sei nicht im Ansatz ausreichend, um den
eigentlichen Bedarf abzudecken. Sie führte den Anbau OGS Friedrich-Ebert-Schule
als Beispiel an. Dieser habe schließlich ca. 2,7 Mio. Euro gekostet. Die
Bedarfsabfrage habe ergeben, dass aktuell Probleme an der
Astrid-Lindgren-Schule und der Diesterwegschule vorlägen. Bei der
Astrid-Lindgren-Schule könne eine schnelle, wenn auch nicht optimale Lösung
herbeigeführt werden, da die katholische Kirchengemeinde bereit sei das dortige
Pfarrheim an den Schulträger zur vermieten. Die Schulverwaltung warte zurzeit
auf den Vertragsentwurf. Eine Umsetzung soll nach Möglichkeit noch in diesem
Schuljahr erfolgen, so dass das räumliche Problem gelöst werde. Die Erweiterung
führe aber unweigerlich zu einem Mehrbedarf an Personal und höheren Kosten.
Dazu befände sich der Schulträger aber im Austausch mit dem OGS-Träger, um auch
da eine praktikable Lösung zu finden. Im Umkehrschluss würden die temporären
Container auf dem Schulhof entfernt werden. Zudem werde eine Zuwegung zum
Pfarrheim über den Schulhof erfolgen, so dass die Schüler den Schulhof nicht
verlassen müssten.
Bei der Diesterwegschule
habe es bereits eine Machbarkeitsstudie, leider ohne sinnvolles umsetzbares
Ergebnis, gegeben. Die Schule stoße stark an die räumlichen Kapazitätsgrenzen.
Dies sei stark der Struktur des Gebäudes geschuldet. Es fehle an ausreichend
großen Räumen, um eine sinnvolle Verteilung im Betreuungsbereich vornehmen zu
können. Dies könne auch mit zusätzlichem Personal nicht erreicht werden. Die
bereits aufgestellten Container könnten zudem nicht erweitert werden und
dienten nur als Übergangslösung. Der Schulträger mache sich aktuell Gedanken
darüber einen Architektenwettbewerb auszuschreiben, um mögliche Ergebnisse zur
Umsetzung zu erhalten. Die durch Bund und Land in Aussicht gestellten Mittel
werden wahrscheinlich in die Umsetzung einer Lösung an der Diesterwegschule
fließen. Parallel werde eine Prüfung erfolgen, wie Räume multifunktionaler
genutzt werden könnten. Die Träger der OGS habe mitgeteilt, dass er personell
gut aufgestellt sei und weiteres Personal zur Verfügung stellen könne.
Abschließend erklärte
sie, dass die Kinderzahlen, nicht wie in früheren Studien sinkend angenommen,
sondern steigend seien. Man müsse deswegen die Diesterwegschule
zukunftsorientiert aufstellen. Dies gelte aber auch für die übrigen Schulen in
Kamen. Frau Kappen bedankte sich bei den Trägern und den Schulen für die gute
Kommunikation und Arbeit.
3.2
Bericht der Schulleiterin der Hauptschule
Frau Täuber stellte die Situation der
Hauptschule dar (Anlage 3 der Niederschrift).
Herr Heidler bedankte sich für die Ausführungen
von Frau Täuber. Weiterhin erkundigte er sich, ob es richtig sei, dass die
angesprochenen Praktika mit Hilfe der Berufseinstiegsbegleiter erfolgten und ob
die Zahl der Berufseinstiegsbegleiter für die Zukunft stabil sei.
Frau Täuber erklärte, dass die
Berufseinstiegsbegleiter ein wesentlicher Bestandteil des Schullebens und auch
für die Einbindung der Praktika stark eingebunden seien. Aktuell sei die
Finanzierung der Begleiter bis 2026 gesichert. Was danach kommen werde wisse
man aber nicht.
Herr Langner bedankte sich ebenfalls für die
Erläuterungen und die gute qualitativ hochwertige Arbeit der Hauptschule. Er
erkundigte sich, ob sie Zahlen zu den Übergängen in eine Ausbildungsstelle
nennen könne. Zudem erfragte er, ob Integrationsschüler ebenfalls in
Ausbildungsberufe vermittelt werden könnten oder ob diese weiterhin in
Werkstätten landen würden.
Frau Täuber wies daraufhin, dass dies ganz
unterschiedlich sei. Je nach Förderschwerpunkt würden einige in die
Erstausbildung wechseln. Dank der Jahrespraktika würden ca. 50 % der Hauptschüler
eine Ausbildung beginnen. Die Zahlen werde sie dem Protokoll beifügen (Anlage
3a der Niederschrift).
Herr Bucek bedankte sich für die gute
Arbeit. Er erkundigte sich nach einem Challenge Beispiel und ob dies ein Modell
für Projektwochen sei.
Frau Täuber informierte darüber, dass sie
und ihr Kollegium festgestellt hätten, dass es Schüler*innen immer schwere
falle sich über längere Zeit auf die Aufgaben zu fokussieren. Deswegen habe die
Schule angefangen die Art der Aufgaben umzustellen, so dass es jeden Tag neue
Aufgaben gebe. Somit würden die Schüler*innen Feedback über ihre Leistungen
erhalten und den Ansporn entwickeln, die anderen Aufgaben besser zu machen, um
den Tagessieg zu holen bzw. auch in der Gesamtbewertung nach vorne zu kommen.
Schließlich gebe es Belohnungen wie. z.B. eine Bowlingtour für den
Erstplatzierten. Als Beispiel führte sie die Berechnung einer Wappenfläche aus.
Diese führte im Anschluss zur Erstellung eines Wappens.
3.3 Bericht
des Schulleiters der Realschule
Herr Wehlack erläuterte die Situation der Realschule
(Anlage 4 und 4a der Niederschrift).
Herr Heidler bedankte sich für die
Erläuterungen und den souveränen Umgang mit dem letzten Wasserschaden. Dies sei
nicht selbstverständlich und zeige sowohl den guten Umgang unter den Schulen
als auch mit dem Schulträger. In Bezug auf die Ausführungen fügte er hinzu,
dass die Schulen des Öfteren mit Aufgaben durch die Landesregierung belastet
würden, ohne dass sinnvolle Unterstützung bereitgestellt würde, wie z.B. bei
der Digitalisierung. Die SPD-Fraktion wünsche sich, dass dies in Zukunft anders
aufgestellt werde. Abschließend erkundigte er sich, ob es von Seiten der
Bundes- oder Landeregierung Handreichungen zum Thema Schulabsentismus gebe.
Herr Wehlack erklärte dazu, dass es die nicht
gebe. Die Themen seien auch sehr vielfältig und komplex. Oft seien dies
individuelle Probleme bei denen die Schulen unterstützen müssen. Allerdings
sehe er es auch kritisch, dass Kinder und Jugendliche teilweise bis zu 24
Monate auf eine Behandlung durch einen Psychotherapeuten warten müssten. Zudem
stelle er immer mehr fest, dass das vorliegende Schulsystem den heutigen
Anforderungen nicht mehr gerecht werde.
Herr Bucek teilte mit, dass es ein Skandal
sei, wenn die Schulen Integrationsmittel zur Verfügung gestellt bekommen würden
und diese innerhalb von 6 Monaten verausgabt werden müssten. Es sei sinnvoller
den Schulen ausreichende Mittel über einen längeren Zeitraum zur Verfügung zu
stellen, damit diese eine ordentliche Planung und Verteilung vornehmen könnten.
Die Planungsgründe der Bundes- und Landesregierung könne man nur schwer
nachvollziehen.
Frau Kappen erklärte dazu, dass es für die
Kommunen unheimlich schwierig sei Förderprojekte umzusetzen, die nur einen
geringen Zeithorizont hätten. Auch die Schulen benötigten Zeit, um die
unterschiedlichen Förderungen sachgerecht umzusetzen. Das Förderprojekt
Integration sei eine gute Förderung, allerdings sollte diese, so wie viele
andere Förderprojekte, als strukturelle Förderung ausgelegt werden und nicht,
wie aktuell, als ad hoc Projekt.
3.4 Bericht
des Schulleiters des Gymnasiums
Herr Wollny berichtete über die Situation am
Kamener Gymnasium (Anlage 5 der Niederschrift).
Herr Langner bedankte sich für die
Ausführungen. Die CDU-Fraktion begrüße die Kooperation der Oberstufe zwischen
dem Gymnasium und der Gesamtschule. Seine eigene Tochter habe davon profitiert
und die Schulen könnten so viel mehr auf die Bedürfnisse der Schüler*innen
eingehen. Das zeige Weitsicht der Schulen auch wenn die Koordination sicherlich
nicht einfach sei. Er erkundigte sich, ob die noch nicht vollzogene Einbindung
aller privaten I-Pads auch an den personellen Ressourcen scheitern würde.
Herr Wollny bestätigte dies. Dies sei aber
nicht nur ein Problem am Gymnasium, sondern auch an den anderen weiterführenden
Schulen, da meist nur ein Kollege/ eine Kollegin dafür zuständig sei.
3.5 Bericht
der Schulleiterin der Gesamtschule
Herr Rzeha informierte in Vertretung für
Frau Ludwig, über die Situation der Gesamtschule (Anlage 6 der Niederschrift).
Herr Heidler bedankte sich für den Bericht
und erkundigte sich woher die 64 Externen kommen würden, die die Gesamtschule
in der Einführungsphase aufnehme.
Herr Rzeha erklärte dazu, dass der Großteil
von der Fridtjof Nansen Realschule in die EF wechseln würde. Ein Teil würde
aber auch aus Bönen und der Umgebung kommen.
Herr Eckardt bedankte sich bei allen
Schulleitungen für die Berichte, aber vor allem für die qualitativ hochwertige
Arbeit der Schulen. Er hob die gute Zusammenarbeit der Kamener Schulen zudem
hervor.