Zunächst erläuterte Herr Breuer anhand der beigefügten Präsentation die aktuellen Zahlen der AGFS-NRW zum Thema Bestand, Nutzen und Potenzial von Fahrrädern/ E-Bikes und stellte anschließend die Konzeption zur Radvorrangroute Innenstadt – Südkamen vor, mit dem Verweis u.a. auf das Klimaschutzteilkonzept Nahmobilität von 2017.

Hierbei ging er auf die Hauptroute zwischen Kreisverkehr Hammer Straße und Kreisverkehr Westicker Straße ein und erklärte den Zusammenhang mit dem „Netzschluss Innerer Ring“ (2013).

Nachfolgend wurde die Optimierung der Fahrradstraße „Bahnhofstraße“ erläutert. Hierbei wies er auf die geplante Einbahnstraßenregelung in Fahrtrichtung Methler und der optischen Gestaltung der Fahrbahn hin, sowie der damit entstehenden Folgen der Fahrbeziehungen für PKW und Radfahrer.

 

Herr Aschhoff bedankte sich für die Präsentation und bat darum, diese schon vor dem Protokoll zu bekommen.

Er regte an prüfen zu lassen, wie weit die Fahrbahn so verengt werden kann, dass ein PKW nicht mehr überholen kann und somit hinter dem Fahrrad bleiben muss.

Er verwies auf die Verengung unter der Hochstraße und die dadurch gefährlichen Überholmanöver der PKW. Positiv sieht er die Einbahnstraßenregelung, allerdings sollte diese in Fahrtrichtung Innenstadt erfolgen, um mehr PKW aus der Bahnhofstraße zu bekommen.

Der Busverkehr könne auch über die Poststraße abgewickelt werden. Bei den Rettungsdiensten müsse man schauen, ob Ausnahmen möglich sind. Die Einbahnstraße, so wie sie jetzt geplant ist, mache aus seiner Sicht wenig Sinn.

 

Herr Dr. Liedtke erklärte dazu, dass die Beschilderung im Bereich Hochstraße/ Bahnofstraße angepasst wird, um den Verkehr besser auf die Poststraße zu leiten. Bezugnehmend auf die Feuerwehr ist nur die Fahrtrichtung nach Methler möglich und auch die Änderung des Busverkehres wäre ohne bauliche Maßnahmen nicht realisierbar.

 

Herr Breuer konkretisierte die optische Verengung der Fahrbahn durch Markierungen mit dem Hinweis auf die rechtlichen Vorgaben und machte deutlich, dass eine bauliche Veränderung mit hohen Kosten verbunden ist. Ebenfalls thematisierte er eine bessere Beschilderung, um den Verkehr Richtung Poststraße zu lenken.

 

Herr Kissing schilderte seinen Eindruck zur Bahnhofstraße. Es ist durchgehender Verkehr in beide Richtungen, der sich gerade in der Rushhour gegenseitig behindert. Er begrüßt die Einbahnstraßenregelung und hält den Umweg über die Poststraße für zumutbar. Die gute optische Gestaltung durch rote Markierung wäre auch an anderen Stellen wünschenswert und die Verwaltung soll dies bitte prüfen, ob es möglich ist.

 

Herr Wilhelm bedankte sich für die fast komplette Umsetzung nach den neuen Leitlinien, verwies aber darauf, dass es dort einen Punkt zu den Gehwegen gibt, durch den die Frage aufkommt, wie man den Radverkehr auf Höhe der Schiene runter vom Gehweg bekommt. Gerade im Bereich der Engstelle übersieht man die Schilder „Radfahrer Fahrbahn benutzen“.

 

Herrn Breuer erwiderte darauf, dass durch die geänderte Verkehrsführung der Komfort auf der Fahrbahn erhöht wird und sich der Radfahrer von alleine vom Gehweg fernhält. Gegebenenfalls müsse man kontrollieren lassen.

 

Auf weitere Nachfrage von Herrn Wilhelm, ob die Zufahrt der Bahnhofstraße im Bereich Westicker Str. ebenfalls mit Rotmarkierung kenntlich gemacht wird, entgegnete Herr Breuer, dass dies erstmal nicht notwendig sei, da sich die Bahnhofstraße durch die aktuell vorhandenen baulichen Einengungen und dem optischen Unterschied der Fahrbahn hervorhebt. Andere mögliche Fahrradstraßen werden geprüft.

 

Herr Fuhrmann bat um Erläuterung, ob der Busverkehr nicht auch an der Poststraße anstelle der Bahnhofstraße halten kann und wie der zeitliche Ablauf der Umgestaltung der Bahnhofstraße sei.

Die Anfrage an die VKU ist schon gestellt, aber es gibt noch keine Antwort erwiderte Herr Breuer. Zum zeitlichen Ablauf erklärte Herr Dr. Liedtke, dass es sich um eine Vorabinformation handele und man so den Fraktionen die Möglichkeit gibt, sich zu beraten.

 

Herr Kasperidus wollte wissen, ob bei der Planung die aktuellen Leitlinien für Fahrradstraßen berücksichtigt worden sind. Dies wurde von Herrn Breuer bestätigt.

 

Herr Madeja würde auch gerne, sollte es nicht anders funktionieren, die Zufahrt der Bahnhofstraße im Bereich der Hochstraßenabfahrt Rot markieren lassen.

 

Herr Aschhoff regte an, das Modell der Bahnhofstraße sollte dann als wiederkehrendes System in andere Strukturen mit eingebunden werden, um einen Widererkennungswert zu haben.

 

Auf Nachfrage von Herrn Bock, welche Fahrzeuge mit dem Zusatzeichen Fahrradfahrer frei gemeint sind, antwortete Herr Breuer es dürfen alle fahren die dafür in der StVZO als Fahrrad zugelassen sind.

 

Herr Wittky äußerte Bedenken, da sich der Verkehr nur verlagert und nun andere Bereiche belastet werden. Aufgrund der längeren Wege, komme es zu einem höheren CO2 Ausstoß.

 

Frau Schulze erwiderte darauf, dass die Poststraße extra für die Umgehung gewählt wurde, da dort kaum Anwohner belastet werden. Herr Dr. Liedtke merkte noch an, dass die Bahnhofstraße nach dem Luftreinhalteplan schon ein Hotspot war und nach dem Umbau die Werte eingehalten werden.  Herr Breuer betonte, dass durch eine bessere Verkehrsanbindung langfristig mehr Menschen das Fahrrad nutzen werden.

 

Herr Kissing sieht auch gute Argumente für das geplante Konzept, betonte aber auch man bräuchte die Bushaltestelle dort nicht. Es wäre wünschenswert, eine Achsverlängerung in Richtung Norden durch die Innenstadt zu finden, die später an den RS1 angebunden werden kann. Er stellte die Frage, wie der zeitliche Ablauf für eine Erweiterung Richtung Norden sei. Die Planungen für eine Weiterführung nach Norden und auch Süden würden weiter vorangebracht erklärte Herr Dr. Liedtke.

 

Herr Kasperidus erwähnte noch einmal, dass es sich hierbei um eine Planung handelt, über die die Parteien sich beraten sollen und Vorschläge einbringen können.