Frau Bergmann führte in ihrer Präsentation (im Ratsinformationssystem hinterlegt) aus, dass sie seit März 2023 Geschäftsführerin für den Bereich „Handel, Dienstleistungen und Existenzgründungen“ sei. Kurz berichtete sie über das Wirtschaftsgespräch bei der Firma Vahle am 19.01.2023. Hauptschwerpunkt lag hier auf dem nachhaltigen Wirtschaften. Das Konjunkturklima erhole sich gut, wies aber regional und branchenspezifisch Unterschiede auf. Das Risiko der steigenden Energie- und Rohstoffpreise würde besonders im Handel kritisch gesehen. Weiterhin ging sie auf die Trends in den Innenstädten ein.

Frau Bergmann informierte aus dem Bauministerium, dass das Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstadt nicht verlängert werde und wie geplant Ende des Jahres auslaufe. Es solle ein neues Folgeprogramm aufgelegt werden, nähere Information seien noch nicht bekannt.

Herr Heidler begrüßte den Austausch mit der Wirtschaft und fragte, wie die Wirtschaft die Angebote für die Informationen zu den Energiehilfen angenommen hätte.

Frau Bergmann berichtete, dass die Nachfragen zu den Energiehilfen gering seien. Die Fragen bezogen sich mehr darauf, wie die Unternehmen sich zukünftig in der Energieversorgung aufstellen sollten.

Herr Madeja wollte wissen, wie es mit der Einsparung von Erdgas aussehe.

Auf diese Frage konnte Frau Bergmann nicht antworten, da dies nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich liegt.

Herr Wünnemann erkundigte sich, wie die IHK Startups in Bezug auf Nachhaltigkeit berät.

Frau Bergmann führte aus, dass es keinen Unterschied in der Beratung von Startups und bestehenden Unternehmen gebe. Bei der IHK können Interessierte an der Webinar-Reihe Nachhaltigkeit teilnehmen. Es bestehe die Möglichkeit, Transformationsberatungen in Anspruch zu nehmen. Hierbei würden eingesetzte Unternehmensberater gefördert.

Frau Gerdes interessierte es, wie Händler in Bezug auf steigende Kosten beraten werden.

Hierfür wurden Flyer zum Energiesparen aufgelegt, informierte Frau Bergmann. Dabei wurde auf die Themen Beleuchtung, geöffnete Türen im Eingangsbereich und andere Verhaltensweisen eingegangen. Der Handelsausschuss ermöglicht es, sich mit den Händlern auszutauschen und über neueste Entwicklungen und Förderprogramme zu informieren.

Herr Gerwin wollte wissen, warum die Kosten noch so hoch seien, obwohl die Energiepreise nicht wie erwartet gestiegen seien.

Frau Bergmann ging auf die Verzögerung bei der Korrektur der Preise ein, da erstmal noch abgewartet werde, wie sich die Kosten weiterentwickeln. Auch der Konsument halte sich bei seinen Käufen zurück, da die Energiekosten noch nicht endgültig abzuschätzen seien.

Herr Sklorz sprach den Fachkräftemangel in vielen Bereichen an und erkundigte sich, ob hier noch von Corona-Langzeitfolgen gesprochen werde und wie die IHK das Problem bewerte.

Dass der Fachkräftemangel kommen werde, sei schon seit vielen Jahren bekannt und durch Corona wurde dieser Prozess stark beschleunigt, führte Frau Bergmann aus. In der Stadt Kamen wechselten viele Arbeitnehmer vom Gastronomie-Branche in die Logistik. Die IHK empfehle seit Jahren, eigene Fachkräfte auszubilden, dies wurde in den letzten Jahren nicht konsequent umgesetzt. In Kamen seien die Ausbildungszahlen etwas nach oben geklettert, welches sehr zu begrüßen sei.

Herr Fuhrmann fragte nach, wie die IHK auf Unternehmen zugehe, die als Konkurrenz den Online-Handel hätten.

Diese Problematik stehe immer wieder auf der Agenda der IHK und sei ein Problem, welches nicht von heute auf morgen zu lösen sei, ging Frau Bergmann auf das Thema ein. Eine Möglichkeit sei es, selber in den Online-Handel einzusteigen. So bestehe die Möglichkeit Digital Coaches einzusetzen, die förderfähig seien. Doch auch die eigene Digitalisierung bringe neue Herausforderungen mit sich, welche anzugehen sei.

Herr Madeja fragte, wieso viele Händler Angst vor einem neuen Standbein dem Online-Handel hätten.

Frau Bergmann ging auf die Problematiken ein, welche der Online-Handel mit sich bringe. So brauche man ein passendes Warenwirtschafts- und Bezahlsystem, die entsprechende Logistik und Abstellfläche sowie Personal. Diese Umsetzung koste den Händlern erst einmal zusätzlich Geld.

Frau Lindemann-Opfermann kam noch einmal auf das Thema Ausbildung zurück und fragte, ob die Betriebe nicht genug ausgebildet hätten.

Frau Bergmann erklärte, dass viele Unternehmen bedarfsgerecht ausbilden und nicht auf Vorrat. Dieses Problem sei branchenabhängig, so existiere aktuell ein großer Bedarf in der Pflege.

Herr Heidler merkte an, dass sich in den letzten Jahren die Ausbildungen stark verändert hätten und viele Berufe bekannt gemacht werden müssten. Hierzu appellierte er an die Unternehmen, mehr Praktikantenplätze anzubieten. Er denke da an die Berufsfelderkundungstage, wo die Möglichkeit bestünde, mehr für die duale Ausbildung zu werben.

Herr Aschhoff sagte, dass ausländische Fachkräfte die Problematiken der Integration und Sprache mit sich führen. In Deutschland gebe es 324 Ausbildungsberufe. Handwerkliche Berufe wie Schornsteinfeger und Veranstaltungstechniker sowie -kaufmann müssten mehr beworben werden.

Frau Lindemann-Opfermann ergänzte, dass schon lange Literatur über alle Ausbildungsberufe vorläge. Da sich in der Arbeitswelt die Berufe und Tätigkeiten stark veränderten, sei permanente Weiterbildung und Umschulung erforderlich. Sie erkundigte sich bei Frau Bergmann, wo dies bei der IHK angesiedelt sei.

Frau Bergmann führte aus, dass die IHK Weiterbildungen anbiete. Sie stehe hierbei in Konkurrenz zu anderen Anbietern. Als Beispiele nannte sie Azubi-Trainings, Fortbildungen zu Softskills und andere Bereiche. Diese Angebote würden jährlich angepasst und Inhouse-Schulungen bei den Unternehmen entwickelt und angeboten.

Herr Eisenhardt beendete die intensive Fragerunde und begrüßte Herrn Balaguer und Herrn Körbel zum TOP 3.