Frau Dörlemann berichtete aus der Sitzung des Betriebsausschusses vom 23.11.2022. Sie fasste zusammen, dass der Lippeverband einen umfassenden Vortrag zu den technischen Hintergründen und Möglichkeiten von Abwasserwärmenutzung gegeben habe. Abwasserwärmerückgewinnung sei vor allem geeignet für Abnehmer mit ganzjährig hohem Energiebedarf, z.B. Schwimmbäder, Krankenhäuser sowie öffentliche Verwaltungen.

Abwasserwärme könne aber auch in Quartieren und im Neubaubereich genutzt werden sowie im Rahmen von energetischen Sanierungen bei Bestandsbauten. Hierzu sei vom Lippeverband eine Energiekarte veröffentlicht worden, wo Potenziale zu sehen seien, wie beispielsweise das GSW-Gebäude, das Haus der Stadtgeschichte oder das zukünftige Kombibad.

Die Vorteile von Abwasserwärmerückgewinnung seien unter anderem, dass es eine regionale Energiequelle sei, sie sei regenerativ, langfristig und ständig verfügbar und erhöhe den Anteil regenerativer Wärme im kommunalen Umfeld.

In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit gebe es mehrere Faktoren, die zu beachten seien. Die Abwasserwärmenutzung verursache hohe Investitionskosten, allerdings stünden die niedrigen Energiekosten dagegen. Sie verwies auf zwei Projekte, die der Lippeverband schon umgesetzt habe.

Die Emschergenossenschaft sowie der Lippeverband hätten dargestellt, dass Abwasserwärmegewinnung überall und dauerhaft als lokale Wärmequelle genutzt werden könne. Sie sei innovativ und nachhaltig für die Energiegewinnung.

Frau Dörlemann verwies auch auf den ausführlichen Vortrag der GSW zur Fernwäme im Betriebsausschuss sowie im Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss am 01.03.2023. Die Emschergenossenschaft, der Lippeverband und die GSW setzten sich dafür ein, Abwasserwärmerückgewinnung und Fernwärme zu kombinieren, um somit günstige Schnittmengen zu schaffen. Im Betriebsausschuss habe eine sehr ausführliche und sachorientierte Diskussion über die Produkte Abwasser- und Fernwärme in Kamen stattgefunden. Dafür bedanke sie sich bei jedem Ausschussmitglied. Ihre Fraktion sei zu dem Ergebnis gekommen, dass Teile des Antrags durch die ausführlichen Vorträge als erledigt betrachtet werden könnten und verlas daher die geänderte Beschlussfassung mit der Bitte um Zustimmung:

„Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit dem Lippeverband und der GSW Kamen Möglichkeiten zur Nutzung von Abwasserwärme zu prüfen. Außerdem soll geprüft werden, welche städtischen Gebäude für eine Wärmeversorgung durch Abwasserwärme in Frage kommen.“

 

Die CDU- und die SPD-Fraktionen zeigten sich sehr irritiert über den neuen Beschlussvorschlag. Der Antrag sei im Betriebsausschuss ausführlich diskutiert worden. Sie verwiesen auf die Niederschrift und die abgestimmte Verfahrensweise. Der Beschlussvorschlag hätte zudem eher eingebracht werden müssen, um diesen in den Fraktionen vorab zu besprechen.

 

Die Fraktion Freie Wähler spreche sich für den neuen Beschlussvorschlag aus, so Herr Kobus.

 

 

Die Ratssitzung wurde einvernehmlich von 18:30 Uhr bis 18:40 Uhr unterbrochen.

 

 

Frau Dörlemann teilte mit, dass ihre Fraktion den Beschlussvorschlag zurückziehe.