Herr Madeja stellte den Antrag vor.

 

Frau Dörlemann bedankte sich bei Herrn Madeja für die Vorstellung des Antrages und gab das Wort an den ersten Referenten Herrn Treis.

 

Herr Treis ist beim Lippeverband zuständig für die Abwasserwärmerückgewinnung. Anhand mehrerer Vortragsfolien stellte der Referent die Energiequelle Abwasser vor und ging auf wesentliche Informationen zur Nutzung von Abwasserwärmenutzungsanlagen ein.

 

Herr Treis bedankte sich bei allen Anwesenden für die Aufmerksamkeit. Frau Dörlemann dankte Herrn Treis für den sehr umfassenden Vortrag.

 

Frau Dörlemann übergab das Wort an Herrn Richters, der in seinem Vortrag auf die Fernwärmeversorgung der Stadt Kamen einging. Dabei stellte er anhand Vortragsfolien den aktuellen Stand, die aktuellen Projekte, die Strategie und die nächsten Schritte vor.

 

Frau Dörlemann bedankte sich bei beiden Referenten für die informativen Vorträge. Daraufhin erläuterte Herr Tost den Grund, dass die GSW für die Energieversorgung der Stadt zuständig ist und die GSW und der Lippeverband hinsichtlich der angesprochenen Ziele Überschneidungen vorweisen und sich eine Zusammenarbeit für die Zukunft in der Planung befinde.

 

Herr Wilhelm bedankte er sich bei den beiden Referenten für die beiden sehr ausführlichen informativen Ausführungen. Er erinnerte an die bereits mehrere Jahre zurückliegenden Anträge zur technischen Möglichkeit von Karsten Diederichs-Späh zur Wärmenutzung aus Abwasserkanälen. Zudem sprach er an, dass die Verwaltung die Antwort auf den Antrag aufgrund der zwei Referenten bereits vorweg genommen habe.

 

Herr Tost stellte klar, dass die Einladung der beiden Referenten nicht als Erledigung des Prüfauftrages gesehen werden könne, sondern es sich lediglich um ein Informationsangebot an den Ausschuss handele.

 

Auf die Frage von Herrn Wilhelm, ob der Lippeverband auch den Entlastungskanal am Mühlbach als Potenzial für die Abwasserwärmerückgewinnung ansehe, reagierte Herr Treis mit Dank für Vorschläge, die man in Planungen einbeziehen könne, wenn sich dort geeignete Abnehmer finden. Darüber hinaus sprach Herr Treis die Aufgaben von Lippeverband und Stadtwerken an, die nicht in Konkurrenz, sondern in Kombination erledigt werden würden. Herr Richters ergänzte die Aussage von Herrn Treis dahingehend, dass bei Wärmequellen immer Wärmeabnehmer vorhanden sein müssen.

 

Herr Wilhelm, Herr Richters und Herr Tost führten eine kurze Diskussion über die Nutzung von BHKWs.

Herr Richters ging auf die Frage von Herrn Wilhelm zum Stand des Projektes Wohnen am Fluss ein und stellte dar, dass die GSW das Vorhaben in den Investitionsplan als Maßnahme aufgenommen habe. Herr Dr. Liedtke stellte kurz den Sachstand zum Projekt vor. Das Projekt sei nicht zurückgestellt, sondern die Stadt befinde sich in Abstimmungsgesprächen mit dem Lippeverband. Gemeinsam mit der GSW seien zwei Facharbeitskreise gegründet worden.

 

Herr Madeja schloss sich dem Dank an die beiden Referenten an. Zur Frage, ob in der Aquatermie das Abwasser auch zur Wärmesenkung verwendet werden kann, äußerte sich Herr Treis, dass der Prozess der Wärmeerzeugung auch umgekehrt werden und zur Kühlung von Gebäuden genutzt werden könne.

 

Auf die Frage, wie sich die Ausgestaltung von Fernwärmequellen in Fernwärmenetzen für die Zukunft gestaltet, antwortete Herr Richters, dass zum einen Grubengas genutzt werde, welches derzeit durch fossile Energiequellen ergänzt werde.

 

Herr Kasperidus beteiligte sich ebenfalls am Dank für die beiden Vortragenden. Er merkte an, dass die Projekte mit hohen Investitionen verbunden sein und nur Sinn ergäben, wenn in größeren Dimensionen gedacht werde. Er fragte, ob es Überlegungen gäbe, die Fernwärmenetze auch mit niedrigeren oder unterschiedlichen Temperaturen zu betreiben. Darauf antwortete Herr Richters, dass dies tatsächlich angedacht sei und es Wärmepumpen mit verschiedenen Kältemitteln gäbe.

 

Herr Kissing stellte dar, dass die schwierigste Frage sei, die Versorgung des Einzelobjektes im Bestand zu klären. Er fände es gut, wenn die SEK versucht zu identifizieren, wo Abwasserwärme möglich sein könnte. Er lenkte den Blick auf den Antrag, der beinhaltete zu schauen, welche Möglichkeiten sich auf dem städtischen Gebiet ergeben könnten. Daraufhin entgegnete Herr Tost, dass die SEK kein Wärmeanbieter sei und dies in Kooperation mit der GSW und dem Lippeverband geschehen müsse.

 

Auf die Frage von Herrn Kissing, wie die aktuelle Grubengaskapazität aussehe, antwortete Herr Richters, dass für die nächsten Jahre ausreichend Kapazität vorhanden sei.

 

Herr Helmken befürwortete die Nutzung von Fernwärme. Allerdings äußerte er sich kritisch gegenüber der Verwendung von Fernwärme in Neubaugebieten, da man den Fokus eher auf Bestandsunternehmen setzen solle. Des Weiteren meinte er, dass „sich lohnen“ als eine innovative Investition in die Zukunft und somit in die Umwelt betrachtet werden müsse und nicht die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen.

 

Herr Tost merkte in Bezug auf den Antrag an, dass dieser auf die Abwasserwärmerückgewinnung bezogen ist und das Informationsangebot dazu dienen sollte, einen inhaltlichen Überblick zu diesem Thema zu erhalten. Die SEK könne die Umwandlungsprozesse nicht alleine stemmen, sondern muss mit der GSW und dem Lippeverband zusammenarbeiten, um alle Möglichkeiten des Kamener Stadtgebietes zu sehen und nutzen zu können. Auch Abnehmer müssen gefunden werden, was eine klärende Aufgabe der GSW sei.

 

Herr Richters ging auf die Frage von Herrn Helmken zur Nutzung von Fernwärme für Einzelobjekte ein. Auch für Neubaugebiete sehe die GSW eine große Chance für die Fernwärme.

 

Herr Syperek bedankte sich bei den beiden Vortragenden für die informationsreichen Vorträge. Er ergänzte vorherige Ausführungen, dass in Zukunft im Bereich des Planungsrechts bei der Planung von Neubaugebieten frühzeitig darüber nachgedacht werden müsse, in wie weit die Anknüpfung an das Fernwärmenetz möglich ist und wie man dies umsetzen könne.

 

Herr Eckardt dankte für die informativen Vorträge. Er wies auf den wirtschaftlichen Aspekt des Antrages hin. Dies sei zudem eine Grundlage für einen möglichen Beschluss. Wirtschaftliche Aspekte seien somit auf beiden Seiten relevant – für diejenigen die es nutzen, als auch für die, die es umsetzen. Er machte den Vorschlag, dass Frau Dörlemann im Rat berichten solle, dass sich der Betriebsausschuss mit der Fragestellung fachlich auseinandergesetzt habe und dass das eigentliche Thema von allen Beteiligten in Kooperation in Bearbeitung sei. Er betrachte den Antrag in seiner eigentlichen Funktion als erledigt, ohne den Beschluss fassen zu müssen.

 

Frau Dörlemann äußerte, dass durch die beiden Vorträge das Hintergrundwissen aller Teilnehmenden erweitert wurde und stimmte Herrn Eckardt in der Verfahrensweise mit dem Antrag zu. Sie wünsche sich, dass die Zusammenarbeit von GSW und Lippeverband in Zukunft enger werde. Der Beschlussvorschlag solle zu Seite gelegt werden.

 

Herr Kissing könne sich allen Vorrednern nur anschließen, dass der Antrag an sich sinnvoll für eine Diskussionsgrundlage gewesen sei und die beiden Vorträge dazu viel Input geliefert haben. Es müsse in Zukunft intensiv darauf geachtet werden, was im Zusammenhang mit der kommunalen Wärmeplanung angedacht sei. Kommunale Wärmepläne sollen in Zukunft, wahrscheinlich auch aufgrund gesetzlicher Bestimmungen, erstellt werden.

 

Frau Dörlemann dankte abschließend allen Wortbeiträgen und den beiden Referenten für die Zeit, die sie für die Vorträge aufgebracht haben. Sie stellte ihnen frei, der Sitzung weiter beizuwohnen oder sie zu verlassen.

 

Herr Richters und Herr Treis verließen die Sitzung um 19:34 Uhr.

 

Herr Tost sagte, er werde die angesprochene Vorgehensweise an das Ratsbüro weitergeben und einen Tagesordnungspunkt in einer der nächsten Ratssitzungen erstellen.