Sitzung: 23.11.2022 Betriebsausschuss
Herr Madeja stellte den
Antrag vor.
Frau Dörlemann bedankte sich bei Herrn Madeja für die Vorstellung des
Antrages und gab das Wort an den ersten Referenten Herrn Treis.
Herr Treis ist beim Lippeverband zuständig für die
Abwasserwärmerückgewinnung. Anhand mehrerer Vortragsfolien stellte der Referent
die Energiequelle Abwasser vor und ging auf wesentliche Informationen zur
Nutzung von Abwasserwärmenutzungsanlagen ein.
Herr Treis bedankte sich bei allen Anwesenden für die Aufmerksamkeit.
Frau Dörlemann dankte Herrn Treis
für den sehr umfassenden Vortrag.
Frau Dörlemann übergab das Wort an Herrn Richters, der in seinem Vortrag auf die Fernwärmeversorgung der
Stadt Kamen einging. Dabei stellte er anhand Vortragsfolien den aktuellen
Stand, die aktuellen Projekte, die Strategie und die nächsten Schritte vor.
Frau Dörlemann bedankte sich
bei beiden Referenten für die informativen Vorträge. Daraufhin erläuterte Herr Tost den Grund, dass die GSW für die
Energieversorgung der Stadt zuständig ist und die GSW und der Lippeverband
hinsichtlich der angesprochenen Ziele Überschneidungen vorweisen und sich eine
Zusammenarbeit für die Zukunft in der Planung befinde.
Herr Wilhelm bedankte er sich
bei den beiden Referenten für die beiden sehr ausführlichen informativen
Ausführungen. Er erinnerte an die bereits mehrere Jahre zurückliegenden Anträge
zur technischen Möglichkeit von Karsten Diederichs-Späh zur Wärmenutzung aus
Abwasserkanälen. Zudem sprach er an, dass die Verwaltung die Antwort auf den
Antrag aufgrund der zwei Referenten bereits vorweg genommen habe.
Herr Tost stellte klar, dass
die Einladung der beiden Referenten nicht als Erledigung des Prüfauftrages
gesehen werden könne, sondern es sich lediglich um ein Informationsangebot an
den Ausschuss handele.
Auf die Frage von Herrn Wilhelm,
ob der Lippeverband auch den Entlastungskanal am Mühlbach als Potenzial für die
Abwasserwärmerückgewinnung ansehe, reagierte Herr Treis mit Dank für Vorschläge, die man in Planungen einbeziehen
könne, wenn sich dort geeignete Abnehmer finden. Darüber hinaus sprach Herr
Treis die Aufgaben von Lippeverband und Stadtwerken an, die nicht in
Konkurrenz, sondern in Kombination erledigt werden würden. Herr Richters ergänzte die Aussage von Herrn
Treis dahingehend, dass bei Wärmequellen immer Wärmeabnehmer vorhanden sein
müssen.
Herr Wilhelm, Herr Richters und Herr Tost führten eine kurze Diskussion über die Nutzung von BHKWs.
Herr Richters ging auf die
Frage von Herrn Wilhelm zum Stand des Projektes Wohnen am Fluss ein und stellte
dar, dass die GSW das Vorhaben in den Investitionsplan als Maßnahme aufgenommen
habe. Herr Dr. Liedtke stellte kurz
den Sachstand zum Projekt vor. Das Projekt sei nicht zurückgestellt, sondern
die Stadt befinde sich in Abstimmungsgesprächen mit dem Lippeverband. Gemeinsam
mit der GSW seien zwei Facharbeitskreise gegründet worden.
Herr Madeja schloss sich dem
Dank an die beiden Referenten an. Zur Frage, ob in der Aquatermie das Abwasser
auch zur Wärmesenkung verwendet werden kann, äußerte sich Herr Treis, dass der Prozess der
Wärmeerzeugung auch umgekehrt werden und zur Kühlung von Gebäuden genutzt
werden könne.
Auf die Frage, wie sich die Ausgestaltung von Fernwärmequellen in
Fernwärmenetzen für die Zukunft gestaltet, antwortete Herr Richters, dass zum einen Grubengas genutzt werde, welches derzeit
durch fossile Energiequellen ergänzt werde.
Herr Kasperidus beteiligte
sich ebenfalls am Dank für die beiden Vortragenden. Er merkte an, dass die
Projekte mit hohen Investitionen verbunden sein und nur Sinn ergäben, wenn in
größeren Dimensionen gedacht werde. Er fragte, ob es Überlegungen gäbe, die
Fernwärmenetze auch mit niedrigeren oder unterschiedlichen Temperaturen zu
betreiben. Darauf antwortete Herr Richters,
dass dies tatsächlich angedacht sei und es Wärmepumpen mit verschiedenen
Kältemitteln gäbe.
Herr Kissing stellte dar,
dass die schwierigste Frage sei, die Versorgung des Einzelobjektes im Bestand
zu klären. Er fände es gut, wenn die SEK versucht zu identifizieren, wo
Abwasserwärme möglich sein könnte. Er lenkte den Blick auf den Antrag, der
beinhaltete zu schauen, welche Möglichkeiten sich auf dem städtischen Gebiet
ergeben könnten. Daraufhin entgegnete Herr Tost,
dass die SEK kein Wärmeanbieter sei und dies in Kooperation mit der GSW und dem
Lippeverband geschehen müsse.
Auf die Frage von Herrn Kissing,
wie die aktuelle Grubengaskapazität aussehe, antwortete Herr Richters, dass für die nächsten Jahre
ausreichend Kapazität vorhanden sei.
Herr Helmken befürwortete die
Nutzung von Fernwärme. Allerdings äußerte er sich kritisch gegenüber der
Verwendung von Fernwärme in Neubaugebieten, da man den Fokus eher auf
Bestandsunternehmen setzen solle. Des Weiteren meinte er, dass „sich lohnen“
als eine innovative Investition in die Zukunft und somit in die Umwelt
betrachtet werden müsse und nicht die tatsächlichen wirtschaftlichen
Auswirkungen.
Herr Tost merkte in Bezug auf
den Antrag an, dass dieser auf die Abwasserwärmerückgewinnung bezogen ist und
das Informationsangebot dazu dienen sollte, einen inhaltlichen Überblick zu
diesem Thema zu erhalten. Die SEK könne die Umwandlungsprozesse nicht alleine stemmen,
sondern muss mit der GSW und dem Lippeverband zusammenarbeiten, um alle
Möglichkeiten des Kamener Stadtgebietes zu sehen und nutzen zu können. Auch
Abnehmer müssen gefunden werden, was eine klärende Aufgabe der GSW sei.
Herr Richters ging auf die Frage
von Herrn Helmken zur Nutzung von
Fernwärme für Einzelobjekte ein. Auch für Neubaugebiete sehe die GSW eine große
Chance für die Fernwärme.
Herr Syperek bedankte sich
bei den beiden Vortragenden für die informationsreichen Vorträge. Er ergänzte
vorherige Ausführungen, dass in Zukunft im Bereich des Planungsrechts bei der
Planung von Neubaugebieten frühzeitig darüber nachgedacht werden müsse, in wie
weit die Anknüpfung an das Fernwärmenetz möglich ist und wie man dies umsetzen
könne.
Herr Eckardt dankte für die
informativen Vorträge. Er wies auf den wirtschaftlichen Aspekt des Antrages
hin. Dies sei zudem eine Grundlage für einen möglichen Beschluss.
Wirtschaftliche Aspekte seien somit auf beiden Seiten relevant – für diejenigen
die es nutzen, als auch für die, die es umsetzen. Er machte den Vorschlag, dass
Frau Dörlemann im Rat berichten solle, dass sich der Betriebsausschuss mit der
Fragestellung fachlich auseinandergesetzt habe und dass das eigentliche Thema
von allen Beteiligten in Kooperation in Bearbeitung sei. Er betrachte den
Antrag in seiner eigentlichen Funktion als erledigt, ohne den Beschluss fassen
zu müssen.
Frau Dörlemann äußerte, dass
durch die beiden Vorträge das Hintergrundwissen aller Teilnehmenden erweitert
wurde und stimmte Herrn Eckardt in der Verfahrensweise mit dem Antrag zu. Sie
wünsche sich, dass die Zusammenarbeit von GSW und Lippeverband in Zukunft enger
werde. Der Beschlussvorschlag solle zu Seite gelegt werden.
Herr Kissing könne sich allen
Vorrednern nur anschließen, dass der Antrag an sich sinnvoll für eine
Diskussionsgrundlage gewesen sei und die beiden Vorträge dazu viel Input
geliefert haben. Es müsse in Zukunft intensiv darauf geachtet werden, was im
Zusammenhang mit der kommunalen Wärmeplanung angedacht sei. Kommunale
Wärmepläne sollen in Zukunft, wahrscheinlich auch aufgrund gesetzlicher
Bestimmungen, erstellt werden.
Frau Dörlemann dankte
abschließend allen Wortbeiträgen und den beiden Referenten für die Zeit, die
sie für die Vorträge aufgebracht haben. Sie stellte ihnen frei, der Sitzung
weiter beizuwohnen oder sie zu verlassen.
Herr Richters und Herr Treis verließen die Sitzung um 19:34
Uhr.
Herr Tost sagte, er werde die
angesprochene Vorgehensweise an das Ratsbüro weitergeben und einen
Tagesordnungspunkt in einer der nächsten Ratssitzungen erstellen.