Herr Mantwill führte in seiner Präsentation (im Ratsinformationssystem hinterlegt) aus, dass er mehr als 3 Jahrzehnte bei der RAG gearbeitet habe, u. a. als Sicherheitsbeauftragter. Bereits seit 2008 arbeitete man an Substi­tuten, um die Untertage anfallenden Öle, im Jahr ca. 10 t, zu ersetzen. Öle auf pflanzlicher Basis kamen aus ökologischen Gründen nicht in Frage. Seit 2010 kamen keine Mineralöle Untertage mehr in den Einsatz, da man er­folgreich Substitute entwickelt habe.

 

Mit dieser Entwicklung machte sich der Entwickler selbständig, verstarb aber 2017. Die Entwicklung sowie der Verkauf der Substitute gehen nun unter seiner Leitung weiter.

Herr Mantwill berichtete, dass die Substitute zu 100 % von den Bakterien in den Kläranlagen abgebaut werden, da es sich um ein Wasser-Polymer-Gemisch handele. Aufgrund dessen habe Fluid Competence eine Zulas­sung für die Substitute für den Lebensmittelbereich erhalten. Weiter erklärte er die Einsatzmöglichkeiten der Substitute und wie schwierig es sei, die Unternehmen davon zu überzeugen, auf diese Stoffe umzustellen.

 

Herr Nickel war sehr beeindruckt von den Einsatzmöglichkeiten und fand es bedauerlich, dass die Produkte sich so schwer am Markt etablieren las­sen. Er bot daher an, Informationen zu den Produkten von Fluid Compe­tence in 2 Firmennetzwerken zu verteilen.

 

Herr Mantwill bedankte sich für diese Unterstützung und betonte nochein­mal wie wichtig es sei, diese Produkte zu etablieren. Die Vermarktung sei schwierig und er finde es schade, das seinerzeit die RAG versäumt habe, den Einsatz von Substituten öffentlich zu machen.

 

Herr Kissing fragte nach, aus welchen Substanzen die Flüssigkeit bestehe.

 

Herr Mantwill erklärte, dass es eine Mischung aus Polymeren, Wasser und Additiven sei und die Additive das Geheimnis der Substitute sind. Einen blauen Engel habe das Produkt nicht, da Wasser enthalten sei.

 

Herr Sklorz nahm ab 17:45 Uhr an der Sitzung teil.

 

Herr Langner stellte die Frage, wo das Problem liegen könnte, dass das Produkt so schwer zu vermarkten sei. Er vermutete, dass der Preis im Ge­gensatz zu Mineralöl zu hoch sei oder Neuanschaffungen notwendig seien, so dass hohe Investitionen anfallen.

 

Der Preis für die Substitute liege bei 1/3 unter Bio-Ölen so Herr Mantwill, wenn man von den aktuellen Preisen ausgehe sogar noch mehr. Günstiger als Mineralöl sei es ebenfalls. Neugeräte müssen nicht angeschafft werden, führte Herr Mantwill weiter aus, aber das System müsse sehr gut gespült werden.

 

Frau Gerdes sagte, dass sie sehr beeindruckt sei und sich frage, ob der Einsatz auch in der Automobilindustrie möglich sei.

 

Der Einsatz in Motoren sei aktuell nicht möglich, antwortete Herr Mantwill, da die Temperaturen höher seien als 80°C. Zukünftig sei es vielleicht mög­lich, da die Additive immer besser werden. Der Einsatz als Bremsflüssigkeit oder in Stoßdämpfern sei in Zukunft möglich. Hier könnten 100-130 Tau­send t jährlich gespart werden.

 

Herr Gerwin erkundigte sich, ob es Höhengrenzen für die Einsetzbarkeit gebe und ein Einsatz im Naturschutzgebiet, z.B. bei Radladern, möglich wä­re.

 

Herr Mantwill ging auf die Frage ein und erklärte, dass das Produkt den Bosch Rexrodt Test fast bestanden hätte. Bei den letzten 10 % sei es erst durchgefallen. Er erläuterte dazu, dass dieser Test mit den Jahren immer strenger wurde.

 

Frau Middendorf interessierte sich für die Anzahl der Mitarbeiter.

 

Herr Mantwill sprach von 10 Mitarbeitern incl. 2 Azubis.

 

Wie groß die Nachfrage in Asien sei, fragte Herr Syperek nach.

 

Seit Corona, so führte Herr Mantwill aus, gebe es keine Zusammenarbeit mit China. Aktuell ist der größte Kundenbereich in der Türkei zu finden. Hier vollziehe sich ebenfalls der Wandel zu nachhaltigerem und umweltbewuss­terem Denken.